Dienstag, 3. August 2010

Balance

Arbeit ist das, was ich am wenigsten liebe.
Und dennoch arbeite ich nicht schlecht.
So von Widersprüchen ist alles durchzogen.
Würde mein Leben geradegebogen,
Ich glaube, daß kaum etwas bliebe,
Was eindeutig wäre und lotgerecht.

Ich bin nicht anders als alle die meisten.
Die Unschuld verlor ich im Paradies.
Ich unterliege den Lebenszwängen,
Die mich wie alle alltäglich bedrängen:
Ich will essen und muß dafür gegenleisten
Im Schweiß - wie es Gottvater verhieß.

Ich bin aber damit nicht einverstanden,
Daß es schwer sein soll. Ich will es leicht.
Darum übe ich mich, die Schwerkraft zu zwingen,
Übers Seil zu laufen und dabei zu singen,
Um endlich auf einer Wolke zu landen.
Bisher hab ich kaum die Balance erreicht.

(Eva Strittmatter)

5 Kommentare:

  1. Hallo!
    Wunderschönes Gedicht.
    Das erhellt mir den Tag.
    Vielen Dank dafür.
    lg
    Ingrid

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  2. Liebe Anke,
    ja Du sprichst mir mit diesem wunderschönen Gedicht aus der Seele!
    Aber wahrscheinlich, wie bei so vielem, ist hier der Weg das Ziel!
    In diesem Sinne mit
    ganz liebem Gruß
    Lilo

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  3. Meine Liebe,
    wie wahr, wie wahr- wer möchte nicht ausbrechen aus den Schienen, auf denen wir durchs Leben rattern? Aber mein Lebensspruch heisst: Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum! Und daran arbeite ich, sehr zäh und unerschütterlich- und ich muss und darf sagen: Ich nähere mich wieder einem meiner grossen Ziele! Das freut mich wahnsinnig, und es gibt Energie, immerzu weiterzumachen! Man darf nur nicht den Mut verlieren, und man soll auch nicht immer auf die Ratschläge anderer hören- ich habe die Erfahrung gemacht, dass die innere Stimme oft sehr, sehr zuverlässig ist!
    Ich wünsch dir einen schönen Abend!
    Herzliche Grüsse,
    die Hummel

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  4. Liebe Anke,
    was für tiefsinnige Zeilen und wie wahr sie sind.
    Man kann lange darüber nachdenken und doch ist und bleibt es für die normal Sterblichen einfach so, dass alles seinen Preis hat, und man nicht einfach so ausbrechen kann; das gelingt nur wenigen und auch da muß man sich organisieren, sonst klappts nicht.
    Gut, wenn einem die Arbeit Spass macht.

    Ich für meinen Teil nähe gerade ein zuckersüßes Herbstkind und das macht mich gerade so glücklich, denn es ist was Kreatives, was mich sehr beglückt!
    Ich wünsche dir auch viel Freude an allem was du tust! Werde dir bald schreiben - habe im Moment einfach einen Sack voller Arbeit!!
    Ich drück dich, herzlich!!!♥!
    Liebste Grüße, cornelia

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  5. Ein wunderschönes, wahres Gedicht. Eva Strittmatter ist mir zwar gut bekannt, aber dieses kannte ich noch nicht.

    Herzliche Grüße Janet
    (Danke, dass du dich als Leserin bei mir eingetragen hast)

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