Lucinda
de
Salle, genannt
Lucky ist 28, hat keine Familie und bis auf eine Ausnahme auch keine
Freunde. Auf
Grund ihrer Fähigkeit, Geister zu sehen, gilt sie als sonderbar und
fühlt sich von der Gemeinschaft ausgeschlossen und
von vielen schikaniert.
Andererseits wird sie immer dann gerufen, wenn irgendwo unerklärliche
Dinge geschehen, als deren Ursache Geister verdächtigt werden.
Nach
allem ist
es nicht verwunderlich, dass Luckys einzige Freundin Kayla ein Geist
ist. Sie
kennt Kayla schon ihr ganzes Leben und
vertraut ihr.
Doch Kayla hat
ein
Geheimnis, und
es offenbart sich, dass sie nicht die ist, für die Lucky sie bislang
gehalten hat.
Als
in Luckys Schule nämlich wieder einmal Geister auftauchen, soll
Lucky dafür sorgen, dass diese Ruhe geben. Die Geister wären ein
kleines Problem im Gegensatz zu dem, was Lucky tatsächlich erwartet:
Henri le Dent, seines Zeichens ein Dämon aus der Anderwelt, eine
völlig andere Erscheinung, massiver, realer, gefährlicher,
furchteinflößend… und mit einer Botschaft für Kayla.
Mit
der Ruhe in Luckys Leben ist es nun vorbei. Und das nicht nur, weil im
Anschluss daran weitere Personen aufkreuzen, die ihre Hilfe zu
benötigen scheinen...
Letzten
Endes gerät Lucky in das außergewöhnlichste Abenteuer ihres
Lebens, in dem alles über den Haufen geworfen wird, woran sie bisher
glaubte. Niemand ist der, der er vorgibt zu sein. Niemand.
Mit einmal
wird Lucky hineingezogen in politischen Machtkämpfe der Unterwelt um den Königsthron. Sie sieht erschreckende und wunderbare Dinge,
die sie sich niemals vorstellen konnte, und sie entdeckt auf ihrem Weg
nicht nur ihre eigenen Fähigkeiten, auch wenn sie parallel dazu immer wieder versucht, wieder nach Hause in die Oberwelt zu gelangen.
Dabei
unterscheidet sich die Unterwelt in gewisser Weise nicht von Luckys
Welt und übt eine gewisse Faszination aus. Während in der einen
Welt die Menschen nach Reichtum und Macht gieren, existieren in der
anderen ebenso oberflächliche Dämonen. Aber auch welche anderen
Kalibers, gefährlicher und bedrohlicher. Darum braucht Lucky
eine „Schutztruppe“, um in der Unterwelt bestehen zu können. Neben Mr. Kerfuffle und Mr. Shenanigans
findet sich Lucky zwischen zwei weiteren außerordentlich unterschiedlichen
Dämonen wieder: dem charismatischen Todbringer Jinx und dem Wächter
Jamie. Komplettiert wird die Mannschaft von Pyrites, dem Drachen, der
seine Größe den Umständen anpassen kann...
Die
interessante Geschichte, die ein fantastisches, gleichwohl kluges
Konstrukt der Unterwelt entwirft, in der es genauso wie bei den menschlichen
Kämpfen um Macht und Einfluss geht, weist einen frischen und
anschaulichen Schreibstil auf. Sie nimmt langsam Fahrt auf, steigert
sich und variiert im Verlauf der Handlung im Tempo. Lucky erzählt selbst, weswegen der Leser
stets nah dran an ihren Eindrücken und Gefühlen ist. So gibt es
neben unterhaltsamen, amüsanten auch dramatische Szenen sowie
durchaus ein paar dämonisch schauerliche Momente.
Sue
Tingey hat zum großen Teil bemerkenswerte und überzeugende
Charaktere geschaffen.
Da
ist zunächst Lucky, sympathisch, gutherzig, wenn auch etwas
verrückt. Sie ist es gewohnt, dass sie einst als komisches Kind und durchgeknallter Teenager galt und ihr nun als Frau immer noch das
Siegel „seltsam“ anhaftet. Hierbei bewahrt sie sich ihren wunderbar
trockenen Humor ("Männer waren wie Busse in meinem Leben:
monatelang kam keiner, dann drei auf einmal...“ Seite 66) und
vermittelt den Eindruck, mit ihrem Leben zufrieden zu sein. Trotz
aller Seltsamkeit kommt sie gut damit zurecht. Deshalb gefällt es
ihr gar nicht, dass alles bizarr und durcheinander gewirbelt wird und
sie in Gefahr gerät. Und es zeigt sich, dass ihre Freundin Kayla
daran nicht ganz unschuldig ist. Obwohl die Zuneigung zwischen ihnen
ein festes Band knüpft, steht ihre Freundschaft unerwarteterweise
auf den Prüfstand, und mit Lucky gerät der Leser das eine oder
andere Mal in Zwiespalt.
Denn wenngleich sie bislang stets vom Gegenteil ausging, sieht es jetzt so
aus, als ob sie tatsächlich Schutz bedarf. Allerdings können sich ihre Leibwächter wahrlich sehen lassen. Besonders Jinx und Jamie fallen
auf, stellen sie doch zwei Seiten einer Münze dar, gegensätzlich
und trotzdem eins: Jinx sieht aus wie der Teufel, mit Hörnern und ein
Schwanz erweckt er das Bild des Bösen, Jamie dagegen trägt Flügel,
und der Gedanke an einen Engel liegt nicht fern. Beide
gehören zu den mächtigsten Dämonen ihrer Welt und besitzen das Recht,
sich in das Leben anderer einzumischen.
Auf
den ersten Blick bietet sich natürlich Jamie eher für eine Romanze mit
Lucky an. Jedoch ist Jinx sehr direkt, was sein Interesse an Lucky
betrifft. Außerdem haben beide Dämonen der jungen Frau ihr Zeichen aufgedrückt, sie "markiert". Die Dreiecksbeziehung bleibt in „Eine teuflische Liebe“
erfreulicherweise dezent und wird nicht in den Vordergrund gerückt,
verspricht so auch in den Folgebänden der Triologie
kurzweilig zu werden.
Insgesamt
bietet sich eine atmosphärische Geschichte mit hohem
Unterhaltungswert, die einen das weitere Geschehen mit Vergnügen
erwarten lässt.
Erschienen ist der Roman im Heyne Verlag, dem ich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares danke.
Frohe Weihnachten, liebe Anke,
AntwortenLöschenich hoffe, es geht dir an Leib und Seele gut, und du kannst entspannten Herzens Weihnachten feiern.
Das Jahr 2015 war ein anstrengendes, nicht so prickelndes Jahr- zumindest für mich, ich musste von vielem Abschied nehmen, personell, mental und physisch; man kann nur weiter gehen auf seinem Weg, wenn man all diese Veränderungen annimmt und schaut, dass man mit sich im Einklang ist.
Ich wünsche dir eine schöne Zeit in diesen Tagen, und auch wenn ich es nicht mehr für eine Karte geschafft habe, so denke ich doch oft an dich, pass gut auf dich auf uns sei von Herzen gegrüßt,
cornelia
Liebe Anke,
AntwortenLöschendas hört sich wieder sehr spannend an und
wär was für meine Weihnachtsferien :-)
Aber nun wünsche ich dir ein herrliches Weihnachtsfest
und viele gemütliche Stunden mit deinen Lieben :-)
Alles Gute von Urte
Liebe Anke,
AntwortenLöschenich freue mich über deine Buchvorstellung.
Die Feiertage geben Raum zum Lesen.
Sonnige Grüße
Elisabeth