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Mittwoch, 20. April 2016

Ein elfenhaftes Abenteuer

Sira ist Waise und lebt bei ihrer Tante Juna und ihrem Onkel Jan. Ihr Vater starb, als Sira erst zwei Jahre alt war, und ihre Mutter Lena nahm sich nach Siras dreizehntem Geburtstag das Leben.

Die 17-Jährige hat blasse Haut, eine schmale Nase, blondes schulterlanges Haar, dichte Wimpern, die verwaschen schimmernde hellblaue Augen umrahmen. Sie ist einsam, auch unter vielen Menschen fühlt sie sich allein und schuldig für etwas, das sie nicht benennen kann. Bisher ist Sira mit dieser Situation klargekommen, denn sie hat gelernt, sich zu verstellen und anzupassen, vor allem um an der Schule beliebt zu sein.

Doch von einem Tag auf den anderen verändert sie sich. Nicht nur, dass sie ihren Farbstil wechselt: nach schrillem Bordeauxrot und grellem Giftgrün trägt sie nun unauffälliges Schwarz. Und tritt dadurch erst recht in Erscheinung.

Daneben macht sie auch körperlich eine Verwandlung durch. Plötzlich schauen sie aus dem Spiegel zwei dunkelbraun glänzende, fast schwarz wirkende Augen an, die sich in einem markanten, ausdrucksstarken Gesicht befinden und mit denen sie gestochen scharf sieht. Ihre Haare werden länger und dunkler, als ob sie sich ihrem Kleiderstil anpassen wollen. Zu guter Letzt verliert ihr Blut seine ursprüngliche rote Farbe und nimmt einen matt schimmernden Silberton an.

Ob diese Verwandlung mit dem Fremden zu tun hat, dessen Gesicht sie im Eis entdeckte und der sie im Traum ruft? Was hat sie zu verlieren, wenn sie seinem Ruf folgt? Zumal ein Blick dieses unverschämt gut aussehenden Typen genügt, damit Sira die lang ersehnte Geborgenheit, Zuversicht, Hoffnung und Vollständigkeit fühlt.

Die Überraschung folgt auf dem Fuße, als Sira den Schritt tatsächlich wagt. Der Fremde ist ein Elf, genauer ein Schneeelf. Und nicht nur das. Ein Prinz ist er obendrein noch. Als wäre das nicht schon genug für ein großartiges Abenteuer, offenbaren sich die Gründe für die Veränderung der 17-Jährigen. Und so beginnt für Sira ein eigenes elfenhaftes Märchen, obwohl dies auch nicht frei von Auseinandersetzungen ist und durchaus sehr menschliche Seiten aufweist...


Sanja Schwarz legt mit ihrem Debüt "Schnee Elfen Herz" eine ausdrucksstarke, ja durchaus poetische Geschichte in einem bemerkenswert frischen Stil vor. Sie verwendet modernes, jugendliches Vokabular, entwickelt das Geschehen rasch und ohne Längen und kommt so zügig ans Ziel. Leider etwas zu schnell. Hier wären eine umfassendere und tiefer gehende Schilderung der Elfenwelt und intensivere Beschäftigung mit den Figuren - angesichts der wenigen Protagonisten - von Vorteil gewesen. Manche bleiben in Gänze auf der Strecke.

Ansonsten sind die Charaktere der Hauptfiguren Sira und Turak gut gelungen, und der jungen Autorin gelingt es in ansprechender Weise, deren Gefühle bis zum Leser zu transportieren. Auch wenn Sira mit so vielen hervorstechenden Fähigkeiten ausgestattet wurde, dass sie im Ergebnis ein wenig aufgesetzt wirken, um glaubhaft zu sein, verhindert dies keineswegs die Freude beim Lesen der fantastischen Geschichte. Wer hat schließlich nicht bereits davon geträumt, Superheld(in) zu sein?

2 Kommentare:

  1. Liebe Anke,

    das Buch ist übertrieben, aber es liest sich gut.
    Liebe Grüße
    Elisabeth

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  2. Liebe Anke,
    danke, dass du dieses Buch vorgestellt hast.
    Die Leseprobe läßt einiges erwarten.
    Einen angenehmen Abend wünscht dir
    Irmi

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