Rechtsanwältin
Julie Sommer hat hoch im Norden gerade erfolgreich die Übernahme eines
Familienunternehmens vermittelt. Noch am Abend befindet sie sich auf der
Heimreise nach München. Doch die Straße ist für den mondänen
McLaren
ihres
Chefs, mit dem sie unterwegs ist, nicht gemacht. Ein Schlagloch, und
die Achse ist gebrochen. Sie hat insoweit Glück. Der alte Björn
„sammelt“ sie auf und bringt sie zum Schröder-Hof. Schnell merkt
Julie, dass es sich bei dem Hof genau um jenes
Objekt handelt,
für das in ihrer Kanzlei im
Namen einer Hotelkette Kaufverhandlungen führt,
die
bislang erfolglos geblieben sind.
Bietet sich hier eine Chance für Julie? Wenn sie es schafft, den
Eigentümer, David Schröder, zu überzeugen, einem Verkauf zuzustimmen, rückt
möglicherweise die lang ersehnte Teilhaberschaft in der Kanzlei, die
einst ihr Vater mitgründete, in greifbare Nähe.
Während
Julie auf die Reparatur des Wagens warten muss, beginnt sie, an
Hintergrundwissen zu gelangen. Das ist noch
das Einfachste. Denn mit einer unwahrscheinlichen Leichtigkeit
schleichen sich nicht nur die menschlichen, sondern
auch die tierischen Bewohner des Hofes
in ihr
Herz, allen voran David. Und plötzlich ist sich Julie hinsichtlich
ihrer Lebensplanung nicht mehr sicher, entfernt sich von den so nah geglaubten Zielen. Will sie wirklich alles aufgeben für einen Mann und einen Hof, der
wirtschaftlich vor dem Aus steht und keine Zukunft zu haben scheint?
Julia
K. Rodeit hat eine einnehmende und erfrischende
Art zu schreiben, und ihr gelingt es in "Hufspur in den Dünen" mühelos, mit ihrem
ansprechenden
Gesamtkonzept, das auch anschauliche Bilder einschließt, einen
wunderbaren Rahmen für ihre romantische
Liebesromanze
zu erstellen. Sie kombiniert die scheinbare Idylle eines Reiterhofes
mit handfesten Problemen, ohne jedoch strapazierend dramatisch
zu sein. So wird eine durchaus mögliche Realität mit etwas
schriftstellerischer Fiktion verknüpft,
wobei es einerlei ist, ob sich einiges im Fortgang der Handlung
erahnen lässt. Die Autorin ist trotzdem in der Lage, ihre Leser in
das lebhafte
Geschehen einzubinden, sie mitempfinden und hoffen zu lassen.
Zu Gute
kommt ihr hierbei auch der Charme der gewählten Kulisse:
ein Hof in der Nähe der Ostsee, also weites Land, Meer, Strand und
Dünen. Julia
K. Rodeit fängt
das Flair im
Norden wunderbar ein. Dazu
Pferde und andere Tiere. Das geht an vielen nicht spurlos vorbei, und
nicht nur Pferdefreunde dürften sich wohlfühlen.
Besonders
stimmig wird die Handlung durch die
Mischung an
auftretenden authentischen
und liebenswerten Cahrakteren,
sowohl
bei den Menschen als auch bei den Tieren. Nicht
nur kauzige
Typen wie Björn oder sein Bruder Ole,
sondern
auch Davids Mutter Helga, seine Schwester Patricia,
Pony Peppi,
Stute, Nelly,
Hund
Kebab und Katze Lucky, machen
die Geschichte rund. Vor allem die
sechsjährige
Emily, Davids Nichte und
der
Wildfang
des
Hofes,
begeistert
mit ihrer natürlichen Art, mit Pferden umzugehen. Sie ist bereits
jetzt eine kleine Pferdeflüsterin und stiehlt ihrem Onkel das eine
oder andere Mal die Show.
David
gehört zu den bodenständigen Menschen, die vor Schmutz und Arbeit nicht zurückschrecken.
Der
Hof mit allem Drum und Dran bedeutet ihm viel, und er bemüht sich darum, ihn für sich und seine Familie zu erhalten. Als er Julie
näher kennenlernt, stellt er fest, dass sie eine Frau ist, die mehr
in sich trägt, als der erste Blick offenbart.
Julie
ist gut in dem, was sie tut. Sie beweist, dass – entgegen in
einigen Köpfen vorherrschenden
Meinung – Rechtsanwälte auch Menschen sind und nicht nur mit
rücksichtslosen
Mitteln,
sondern ebenso mit großem Einfühlungsvermögen agieren. Julie hat
sich ihren bisherigen Erfolg mühsam
und hart erkämpft, zwar ihre Karriere im Blick, indes mehr aus dem Grund, ihren
Vater stolz zu machen: Sie möchte wieder Partnerin in der vom Vater
gegründete Kanzlei werden und dafür sorgen, dass der
Name „Sommer“ zurückkehrt.
Allerdings hinterlässt die Zeit auf dem Schröder-Hof bei Julie ihre Spuren. Da
sind die neuen ungewohnten
Gefühle.
Solche von Unabhängigkeit
und Freiheit. Und
auch natürlich die aufkommenden für David. Aber
wird das reichen?
Das
Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde. Doch nicht nur.
„Hufspur
in den Dünen“ ist eine Geschichte, die das Herz wärmt und einem
wahrlich Glücksmomente verschafft.
Liebe Anke,
AntwortenLöschenliebe Grüße und einen sonnigen Sonntag
Elisabeth
Hallo Anke,
AntwortenLöschenein Pferdebuch mit Glücksmomenten, ich weiß schon, wem ich es empfehlen kann. :-)
Danke für den Tipp.
LG Barbara