Cassians
Herz ist des Glückes voll, denn das Schicksal hat ihn mit wundervollen
Eltern und Geschwistern und einem Heim voller Schönheit und
Erhabenheit gesegnet. Als Sohn des Herrschers von Shalimar, dem vom
Volk geachteten gütigen und weisen Scheich Ahmed und dessen Fau
Rhana, wachsen er, seine beiden älteren Schwestern Niva und Leya und
sein kleiner Bruder Nasram behütet, umsorgt und geliebt auf.
Doch
als Cassian 10 Jahre alt ist, dringen Fremde in den Palast ein und
töten nicht nur seinen Vater. An der
Seite von Rashid, der von Scheich Ahmed vor dem Tod in die Pflicht
genommen wurde, kann er als einziger Überlebender der Familie fliehen, verfolgt von den Schergen, die auch
seinen Tod wollen, und beseelt von der Rache, den Tod seiner Liebsten
eines Tages zu rächen.
Tanya Carpenter verschafft dem Leser mit „Flucht aus Shalimar“, dem ersten Teil ihrer Reihe „Assassinenherz“, einen guten Einstieg und Überblick in die orientalisch geprägte Welt Shalimars, das Geschehen und die agierenden Personen. Hierbei behält sie allerdings noch einige Geheimnisse in der Hand.
Sie folgt mit ihrer Erzählweise einem gängigen Muster,
unterscheidet zunächst klar zwischen Gut und Böse, verlässt dann
aber diese Pfade und präsentiert Figuren, die sich sowohl in dem
einen als auch in dem anderen Lager befinden. Interessanterweise legt
sie nachvollziehbar auch ihr Augenmerk auf die Entwicklung
eben jener Handelnden.
Ein
anschaulicher Schreibstil, zwar
nicht ohne Wortschwächen und Wiederholungen, regt
die Fantasie an. Die
Schilderung von eingängigen,
wenngleich nicht unnötig grausamen Szenen, ermöglichen ein
Mitfühlen und Bangen, vor allem mit dem jugendlichen Held Cassian,
dessen Welt sich von einem Tag auf den anderen abrupt verändert.
Es
gelingt der Autorin, seine Erschütterung, die Verunsicherung und die
Ängste, jedoch ebenso die aufkommende Rachesehnsucht
zu
verdeutlichen. Noch ist es angesichts
der Verzweiflung nicht absehbar, ob Cassian seinen
Zorn zügeln
irgendwann den
Weg der Vergebung beschreiten wird können.
Denn der
Ort, an dem er und sein Mentor Rashid Zuflucht finden, bietet alles andere als
optimale Voraussetzungen dafür...
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