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Christine
Kabus hat sich in den letzten Jahren mit ihren hervorragend recherchierten
Norwegen-Romanen einen Namen gemacht und eine entsprechende Fangemeinde aufgebaut.
Aber auch für Freunde von Geschichten, die detailliert ausgearbeitete
Handlungen und Charaktere beherbergen, dürfte ihr neuer Roman „Das Geheimnis
der Fjordinsel“ ein lesenswertes Erlebnis sein.
Die
Autorin bleibt sich treu und bringt uns zwei Frauenschicksale näher, die sie mit
gewohnter Kunstfertigkeit in den jeweiligen Zeitkontext einbindet. Dieses Mal gehören sie
zu einer Familie: Rike und Johanne, die wir in wechselnden Kapiteln begleiten und die beide
jeweils aus ihrer Ich-Position erzählen.
Die junge Rike lernen wir im Frühling 1980
kennen. Sie hat einen seemännischen Beruf ergriffen, was in den Augen der
Männer sehr ungewöhnlich, wenn nicht gar verrückt erscheint. Nach drei Jahren
Seefahrtsschule ist sie Nautischer Wachoffizier und fährt auf der Greetje
als Matrose. Hier absolviert sie die Weiterbildung zur Schiffsführerin, womit
ihr Kindheitstraum „Schlepperkapitänin“ in greifbare Nähe rückt. Ihre Heimat
ist Petkum in Ostfriesland, und die Liebe zu Land und Leuten teilt sie mit
ihrem Großvater Fiete, bei dem sie – nachdem ihre Mutter Beate wenig Interesse
an ihr zeigte – aufgewachsen ist und der sie in ihrem Berufswunsch immer unterstützte.
Der plötzliche Tod des geliebten
Großvaters stellt alles auf den Kopf. Nicht allein, dass ihre Mutter auftaucht und
Rike aus der ihr vertrauten Umgebung reißen will, sondern Beate erwartet ebenso, dass Rike Abschied von den ihr nahe stehenden Menschen nimmt. Doch Fiete hat seine Enkelin gedacht und vererbt ihr sein Haus.
Dort entdeckt Rike unter den Dokumenten ungeöffnete Briefe, die von der norwegischen
Großmutter stammen, von der Rike glaubte, sie wäre gestorben. Tatsächlich rührte
die Trauer ihres Großvaters aber daher, dass sich Johanne von ihm und Beate
getrennt hatte und in ihre Heimat zurückgekehrt war. Bis Mitte der
Siebzigerjahre versuchte sie kontinuierlich, den Kontakt zu Beate wieder
aufzunehmen, um an ihrem Leben teilzuhaben. Erfolglos. Rike ist neugierig und
möchte die Ursachen ergründen. Das wird sie allerdings nur in Norwegen können,
weswegen sie sich auf die Reise begibt.
Auch Johanne im Jahre 1926 ist sehr heimatverbunden, schätzt ihr Leben in Horten und
hat ebenfalls den Verlust einer vertrauten Person zu verkraften. Ihr Vater, ein
bekannter ortsansässiger Händler mit der Lizenz zum Alkoholverkauf, der Johanne sehr
zugetan ist und sich stets auf ihre Besonnenheit und Vernunft verlässt,
liegt tot in seinem Kontor. Tötete er sich selbst? Sein Abschiedsbrief spricht
dafür, die junge Frau zweifelt jedoch. Es passt nicht zu ihrem Vater, und außerdem
treten zu viele Widersprüche zutage.
Zudem muss sich Johanne vor allem mit den
Folgen des Todes ihres Vaters auseinandersetzen, denn von Mutter, Schwester und
Bruder erwartet sie keine Hilfe. Und auch ihr Verlobter Rolf, Sohn des Hoteliers Falkensten, macht sich aus fadenscheinigen Gründen mit
Unterstützung seiner Mutter aus dem Staube. Gut, dass sich Johanne auf Ingvald,
einen treuen Mitarbeiter, verlassen kann. Und da ist noch Leif, der Chauffeur
des zwielichtigen Sven Gravdals. Letzterer drängt Johanne zu einem Verkauf des Kontors. Kann sie mit Leifs Hilfe das Familiengeschäft retten, oder muss sie
sich Sven Gravdal geschlagen geben?
Zwei außergewöhnliche Frauen und ein folgenschweres Vermächtnis…
Ostfriesland, 1980. Für die junge Rike bricht
nach dem Tod ihres geliebten Großvaters eine Welt zusammen. Gleichzeitig
erfährt sie, dass ihre Großmutter nicht vor langer Zeit gestorben ist –
wie sie angenommen hatte –, sondern eines Tages plötzlich verschwand.
Warum hat sie ihre Familie damals so überstürzt verlassen? Eine erste
Spur führt Rike nach Norwegen, auf eine kleine Insel im Oslofjord, wo
sie auf ein Geheimnis stößt, das zurückreicht in die Zwanzigerjahre – in
die Zeit der Prohibition und die gefährliche Welt der Schmuggler. (Quelle: Verlag)
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Erschienen ist der Roman bei Bastei Lübbe. Die Blogtour wurde organisiert von der Netzwerkagentur Bookmark. Weitere lesenswerte Artikel findet ihr hier.
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