„Ich
liebe das Weltall. Schon immer konnte ich stundenlang in den
Nachthimmel schauen, und die Sterne betrachten.“ schreibt Kristina
Günak, und da hat sie sicher mit vielen von uns etwas gemein: Die
Sehnsucht nach dem Unbekannten, die die Autorin in ihrer Geschichte
„Die lange Reise der Artemis“ zumindest einen kleinen Teil
verwirklicht.
Im
Jahr 2123 verlässt die Ärztin Milla ihren Heimatplaneten Erde für immer und
und verpflichtet sich auf dem Raumschiff Barrakuda aus einem
einzigen Grund: Ihr jüngerer Bruder Jamie benötigt dringend Hilfe,
er ist lebensbedrohlich verletzt, und sie allein kann ihn retten.
Die Reise ist auch für Milla kein Spaziergang. Fernab der Erde erwarten
die junge Frau fremde Welten und nicht abschätzbare Gefahren,
und
sie muss sich nicht nur ihrer
Furcht vor dem Ungewissen und der damit verbundenen Herausforderung
stellen.
Nachdem
Milla
unerlaubt von
der Barrakuda flieht und mitleidlos gejagt wird, findet sie auf dem
schnellen Langstreckenschiff
„Artemis“ Schutz
und begegnet RIX und Nukati.
Die beiden unterschiedlichen Wesen erweisen sich als Retter in der
Not und darüber hinaus als diejenigen, mit den sie das scheinbar Unmögliche wagen kann.
Kristina
Günak hat in „Die lange Reise der Artemis“ ihre Fantasie ausgeschöpft und eine galaktische Welt mit Raumschiffen, entfernten
Planeten, neuen Technologien, Algenantrieben, Autopiloten und
künstlichen Intelligenzen – KI – geschaffen, aber auch die sich
bereits heute abzeichnenden Veränderungen der Erde durch
Umwelteinflüsse angesprochen. Hormone im Wasser und erhöhte
Strahlung haben dafür gesorgt, dass die gesamte Zukunft der Spezies
Mensch an den wenigen Frauen hängt, die noch empfangen und gebären
können. Mit dem Vordringen ins Weltall und der Erforschungen unbekannter
Galaxien hat sich eine neue Sprache entwickelt. Hingegen ist die
Handschrift nahezu ausgestorben, sie spielt keine große Rolle mehr.
Tatsächlich lernen viele Menschen weder schreiben noch lesen.
Dies schildert die Autorin verständlich, ohne ausufernden wissenschaftlichen Anspruch und mit einer herzlichen Frische, die
vor allem dem Kerngedanken der Geschichte zugute kommt – der
Freundschaft. Denn „Die lange Reise der Artemis“ ist genau das,
eine Geschichte über Kameradschaft, so unterschiedlich ihre Helden auch sein mögen. Hierbei profitiert die Handlung insbesondere von dem ungewöhnlichen Dreiergespann, das nicht dem Standard
entspricht und einem im Verlauf des Geschehens immer mehr ans Herz
wächst.
Milla,
eine Ärztin der Neuzeit, die die uralte Heilmethode des
Handauflegens beherrscht und aus diesem Grund stringent darauf
bedacht, das letzte, außer ihr lebende Familienmitglied zu retten, ist geprägt von außerordentlicher Emotionalität, an der wir stets
teilhaben können, da die junge Frau selbst erzählt.
Sie besitzt zudem einen gewissen trockenen Humor, der sich
mitunter auch in sarkastischen Äußerungen manifestiert.
Hingegen
lassen sich bei einem RIX Gefühle schwer herausfiltern. Die namenlosen
genetisch optimierten Soldaten der Galaktischen Union verfügen
teilweise über menschliche DNA und bestehen ansonsten aus
technischen Implantaten, sind allerdings definitiv keine Menschen. Sie
zeichnen eine enorme Kraft und Zielstrebigkeit aus. Das ist anscheinend
notwendig, leider existiert nämlich ein friedlichen Zusammenleben in
den Galaxien kaum bis gar nicht, Streitigkeiten werden militärisch ausgetragen.
Die Modifikation der RIX – sie wurden zum Töten gezüchtet –,
die das Potential der Feinde übersteigt, hat deshalb das Überleben
der Menschheit gesichert. Doch der RIX ist wie Milla auf der Flucht
und verbirgt eigene Geheimnissen.
Der
Dritte im Bunde darf auf keinen Fall vergessen werden: Nukati, ein
Draxonda, ein echsenähnliches Wesen, für das irdische Auge auf
den ersten Blick extrem hässlich, aber von einer inneren Schönheit und Herzensgüte,
die ihresgleichen sucht. Der Verlust seiner Familie
macht ihm schwer zu schaffen, indes wie Milla ist er verlässlich und
steht mutig für seine Freunde ein.
Die drei Helden
wachsen zusammen, und was auch immer geschieht, sie sind nicht
allein. Vielleicht treffen wir sie eines Tages wieder...
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Ich danke der Autorin und Authors Assistant für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
Ich danke der Autorin und Authors Assistant für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
Liebe Anke,
AntwortenLöschendanke für die Buchvorstellung, ich liebe Geschichten über das Weltall ;-)))
Herzlich Traudi.♥ aus dem Drosselgarten