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Montag, 29. Juni 2020

Lucas und der Zauberschatten

Lucas steht vor der Meisterung einer Mutprobe. An sich völlig in Ordnung für ihn, sofern diese „Challenge“ tatsächlich ein Spaß wäre. Doch Lucas soll die Boombastic 4.0, eine neue Musikbox, aus dem Laden stehlen. Und das kann er überhaupt nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, denn in seinem ganzen Leben hat er noch nie gestohlen.

Wie kommt er aus dieser Situation nur wieder raus, ohne dass seine kleine Schwester darunter leiden muss, wenn Lucas sich vor der Wette drückt?

Die Musikbox rückt in den Hintergrund, als ein alter Mann auftaucht, der ziemlich seltsam erscheint. Ob Lucas ihm glauben kann, dass dieser Nathanael ein Magier ist und vor Jahrhunderten beim berühmten Zauberer Merlin gelernt hat? Irgendetwas Wahres muss daran sein, weil die folgenden Ereignisse so unglaublich und verrückt sind, als dass sie nicht stimmen können. Und so begibt Lucas gemeinsam mit seinen neuen, gleichaltrigen Gefährten Li-Feng und Ole auf Zeitreise, um Nathanael zu helfen, die Teile des zerschnittenen Tuches der Tafelrunde zu finden, wieder zusammenzufügen und letztlich Nathanaels Gegenspieler, Zauberer Shalamar, Paroli zu bieten, der den Erfolg ihrer Mission unbedingt verhindern und den Menschen schaden will


Mit „Lucas und der Zauberschatten“ hat Stefan Gemmel eine abenteuerliche Geschichte für Kinder ab zehn Jahren verfasst, die ergänzt durch die in schwarz-weiß gehaltenen Illustrationen von Timo Grubing, die sich leider manchmal wiederholen, für eine kurzweilige Lesezeit sorgt, während der auf Grund des Erzähltempos keine Langeweile aufkommt. Geschickt integriert der Autor die Sage um König Artus und seine Tafelrunde, verknüpft fantasievolle Vergangenheit und authentische Gegenwart mittels Zeitreise und beschreibt ein energiegeladenes und aufregendes Geschehen, das die jungen Leser mitfiebern lässt, durchaus einige bedrohliche Momente beinhaltet, aber ebenso lustige Szenen, vor allem mit Knubbelgeist Kracks. Daneben wendet er sich aktuellen Themen zu, die Kinder beschäftigen: Mobbing und Mitläufer in der Schule, Zusammenhalt und Freundschaft sowie Mut, von der Menge abweichende, eigene Entscheidungen zu treffen und damit gegen den Strom zu schwimmen.

Stefan Gemmel legt besonderes Augenmerk auf seine kleinen Darsteller und stattet sie mit unterschiedlichen Charakteren aus. Ihre Handlungen und Empfindungen schildert der Autor verständlich und nachvollziehbar. Die Kinder ermöglichen eine Identifikation, sind vielfältig, jedoch nicht überfordernd in ihrem Wesen mit jeweiligen für sie typischen Eigenschaften. So verfügt Lucas beispielsweise über eine rasche Auffassungsgabe, kann mit seinem Verstand zügig Situationen erfassen und dann entsprechend reagieren. Nicht zu vergessen löst er Rätsel wie kein Zweiter. Überhaupt sind Rätsel sehr wichtig in der Geschichte, und deshalb hält das Buch am Ende auch einige bereit.

Wer also gerne Abenteuer erlebt, sollte Lucas und seine Freunde unbedingt begleiten, um herauszufinden, was es mit den Zauberschatten auf sich hat. Bereits im August geht es nämlich weiter...

4,5 Sterne

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