Commandante
Antonio Morales, der viele Jahre bei
Europol gearbeitet
hat, ist auf seine Heimatinsel Mallorca zurückgekehrt. Zum
einen möchte er den seit zwei Jahren ungelösten Mord an seinem Halbbruder aufklären, zum anderen
verspricht er
sich von dieser Entscheidung endlich einen ruhigen Arbeitsplatz im
Morddezernat und mehr Zeit für seine Frau Melanie, die als Anwältin
tätig ist. Dafür nimmt in Kauf, dass seine ehemalige Geliebte Anabel García als seine Chefin bei
der Jefatura des Policía
Judicial das Sagen hat.
Aber von
wegen entspannte Arbeitsbedingungen, Toni Morales täuscht sich gewaltig!
Einen
Tag vor seinem offiziellen Dienstantritt wird an der Stadtmauer von
Palma eine Frau tot aufgefunden. Die alte, fast neunzigjährige Nonne
ist ermordet worden. Dieser
Fall entpuppt sich von Anfang an als rätselhaft und mysteriös,
stellt sich doch die Frage, wer einen Grund haben sollte, eine
katholische Schwester zu töten? Schwester Clara lebte noch nicht
lange im Konvent
auf
Mallorca, hatte
kurz vor ihrem Tod gebeichtet und eine falsche Identität angenommen und ist beileibe kein Unschuldslamm gewesen. Zudem scheint ihre Personalakte in Madrid verschwunden. Genauso wie jene
Frau, mit der die Nonne kurz vor ihrem Tod eine heftige Auseinandersetzung hatte.
Erst durch ein zweites Mordopfer kristallisieren sich erste Zusammenhänge heraus, und Toni Morales und
seine Teamkollegen schlagen ein düsteres und undurchsichtiges
Kapital der spanischen Geschichte auf, mit der sich zeitgleich auch
seine Frau Mel beschäftigt.
Über
Jahrzehnte kam es während der Diktatur von Francisco Franco von 1939
bis 1975 zur Entführung zehntausender Säuglinge
und Kinder, zum Teil direkt
nach der Geburt. Diese Verschleppungen wurden von einem kriminellen
Netzwerk aus Ärzten und
Krankenschwestern,
Priestern und
Nonnen sowie
Beamten und
Beerdigungsunternehmern
gedeckt. Die sogenannten „Niños
Robados“ – die geraubten Kinder – wurden vor allem politisch
unbequemen
republikanischen Regimegegnern
weggenommen und an kinderlose, meist regimetreue Paare verkauft. Das
Vorgehen zunächst hatte politisch-ideologische Gründe, war ungeachtet dessen ein für die Beteiligten einträgliches Unterfangen. Das
staatliche Umerziehungsprogramm stützte
sich auf die These,
nach der republikanische Frauen
eine
angeborene
Neigung zur Perversion hätten, die
mit ihrem demokratisch
Engagement
ausbrechen würde. Dies rechtfertigte
den dauerhaften Entzug der Kinder.
Das
„Geschäft“ boomte, so dass es auch nach dem Ende der Franco-Ära
bis 2001 weitere zahlreiche
Fälle
gab.
Ein
Interesse an der Aufdeckung ist kaum vorhanden. Die Betroffenen – Eltern und Kinder – stehen vielfach ohne Unterstützung
da. Eine Kooperation mit den spanischen Behörden gestaltet sich
schwierig, vor allem nach dem Erlass des Amnestiegesetzes von 1977, der als ein Beitrag zum friedlichen Übergang von der Diktatur zur Demokratie gesehen wird. Damit droht den Tätern der Franco-Diktatur keine juristische
Verantwortung mehr.
Menschen, die sich aufrichtig um Aufklärung bemühen, werden mundtot gemacht. Für die Opfer ist es gleichwohl tragisch und ungewiss, dass sie jemals die Wahrheit erfahren und ihre biologischen Verwandten finden werden...
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Der Roman ist bei Pendo im Piper Verlag erschienen.
Menschen, die sich aufrichtig um Aufklärung bemühen, werden mundtot gemacht. Für die Opfer ist es gleichwohl tragisch und ungewiss, dass sie jemals die Wahrheit erfahren und ihre biologischen Verwandten finden werden...
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Liebe Anke,
AntwortenLöschenherzlichen Dank und liebe Grüße
Elisabeth