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Montag, 30. November 2009

Advent

Am letzten Wochenende ist nun die Weihnachtsdekoration endlich auch bei uns "eingezogen". Allerdings ist der Adventskranz gestern noch jungfräulich geblieben, weil wir zum Geburtstag eingeladen waren.

Ich bewundere immer die anderen Mädels, die das ganze Heim üppig dekorieren, was toll aussieht, nur gebe ich zu, dass ich es schlichter mag.

Das Wochenende war insgesamt total anstrengend, ich bin irgendwie gar nicht zur Ruhe gekommen. Es scheint mir, dass das wohl bis Weihnachten so ist. Ich freue mich jedenfalls jetzt schon riesig auf meine zwei freien Weihnachtswochen zu Hause.

Freitag, 27. November 2009

Liebenswert sind Menschen, die...

... nicht ständig reden und andere unterhalten müssen. Die die Stille und die Einsamkeit kennen und sie immer wieder einmal suchen. Die sich selbst Fragen stellen können und bereit sind, ständig dazuzulernen und innerlich zu wachsen. Die spüren, wenn es Zeit ist, wieder aufzutanken.

(Rainer Haak)

Donnerstag, 26. November 2009

Heimat Teil 7: Rügen III

Heute erzähle ich euch ein wenig über die vier Städte der Insel: Bergen (hier wurde ich geboren), Garz (hier bin ich aufgewachsen), Putbus und Sassnitz.

Bergen

Bergen ist die Kreisstadt der Insel Rügen und befindet sich in zentraler Lage.
Die Ursprünge des Namens sind auf das Jahre 1232 zurückzuführen, denn zu dieser Zeit wurde auf Rügen ein Ort Gora = Berg genannt, dessen Name der polabischen Sprache der auf Rügen ansässigen Ranen entsprang. 1294 wurde der Ort als Villa Berghe und 1278 als Berghe, 1302 dann Bergh in Ruya und 1306 Berghen erwähnt.

Bergen kann auf eine über 1000-jährige Geschichte zurückblicken, obwohl erste Siedlungen auf dem heutigen Gebiet Bergens schon deutlich älter sind. Der auffälligste Beweis dafür ist die Marienkirche südlich des Marktplatzes. Diese wurde nach dem Fall der Jaromarsburg als Palastkirche des Rügenfürsten Jaromar I. gebaut und 1193 einem Zisterzienserinnenkonvent übergeben. Auch heute noch hat sie ein ganz besonderes Kuriosum zu bieten: Das Zifferblatt auf der Nordseite des Kirchturms zeigt 61 Minuten an.

Bis in das 15. Jahrhundert hinein blieb Bergen unter Führung des Klosters.

Erst 1613 wurde Bergen das Stadtrecht verliehen.

1690 und 1726 vernichteten Brände viele Häuser und das Ratsarchiv.

Erste handwerkliche Unternehmen entstanden in den Jahren 1823 und 1853, als hier Lederfabriken ihre Arbeit aufnahmen. 1883 bekam Bergen einen Bahnhof, 1890 eine Molkerei und 1877 wurde der Ernst-Moritz-Arndt-Turm auf dem Rugard vollendet, der zu Ehren des auf Rügen geborenen Dichters Ernst Moritz Arndt errichtet wurde.

Garz

Garz liegt im Süden der Insel, ca. 5 km von der Küste entfernt. Die Umgebung ist flachwellig, die höchste Erhebung ist der Kanonenberg mit 34 m.

Als Karennz, Kerentia oder Charenza wurde 1168 bzw. 1234 eine hart umkämpfte slawische Burg bezeichnet. 1327 stand in einem Stadtsiegel noch Chertz in Ruya (Rügen). Der Name Garz aber stammt wohl eher vom slawischen Wort gard ab und bedeutet soviel wie Burg, was als gardec dann kleine Burg heißt oder auch befestigter Ort.

Um die Zeitenwende waren die Bewohner Rügens vom Stamm der ostgermanischen Rugier, denen ab dem 7. Jahrhundert die westslawischen Ranen folgten. Im 11./12. Jahrhundert existierte als Fürstensitz eine slawische Burganlage mit Wall und Siedlung. Der heute noch gut erhaltene Burgwall wurde zunächst von der Geschichtsschreibung des 19. und 20. Jahrhunderts mit dem legendären Fürstensitz Charenza gleichgesetzt. Jedoch neuere Forschungsergebnisse haben ergeben, dass der Burgwall bei Venz (zwischen Gingst und Trent an der Neuendorfer Wiek) mit bedeutend größerer Wahrscheinlichkeit die Fürsten- und Tempelburg Charenza war.

Der Burgwall von Garz (Gardec)

Foto: Ingrid Schmidt ”Götter, Mythen und Bräuche von der Insel Rügen”

1168 zerstörten die christlichen Dänen die Burganlage in Garz. Ab 1240 siedelten hier deutsche Kolonisten und die Ortschaft Garz entstand.

Garz erhielt 1316 vom Rügenfürst Wizlaw III. das Stadtrecht (civitatis Gartz) und wurde 1316 und 1319 erstmals erwähnt. Damit gilt sie als die älteste Stadt der Insel Rügen.

1930 wurde in Garz das erste Heim für die klinische und sozialmedizinische Betreuung von Diabetikern in Deutschland gegründet.

In Garz befindet sich das älteste Museum der Insel, das 1929 zunächst in der alten Stadtschule eingerichtet wurde und seit 1937 in einem Neubau, der seitdem den Namen „Ernst-Moritz-Arndt-Museum“ trägt, sein Domizil hat. Es zeigt eine Ausstellung über das Leben und Werk des Universitätsprofessors, politischen Publizisten, Dichters und Schriftstellers Ernst Moritz Arndt sowie zur Stadt- und Inselgeschichte.


Putbus

Der Name Putbus kommt aus dem slawischen epod boz und bedeutet (hinter dem Holunderbusch).

Die Stadt wurde 1810 von Wilhelm Malte I. Fürst zu Putbus gegründet, der seinen Heimatort so ausbauen ließ, dass Schloss und Park stilistisch zusammen passten. Die Häuser der Stadt waren weiß gestrichen, was auch heute noch der Fall ist. Dies gab der Stadt den Namen die Weiße Stadt. Außerdem wird Putbus aber auch noch Rosenstadt genannt, was in den Rosenstöcken vor den einzelnen Gebäuden begründet liegt.

Putbus ist die jüngste Stadt der Insel, sie erhielt erst 1960 das Stadtrecht. Jedoch ist sie das älteste, 1816 gegründete Inselbad. 1817/1818 ließ sich Fürst Malte das 50 m lange Badehaus Goor errichten, das von einer beeindruckenden Fassade und durch eine Säulenhalle mit achtzehn weißen Säulen geprägt ist.


Von den durch Fürst Malte errichteten Gebäuden existieren heute noch das wunderschöne Theater, der Marstall, die Schlosskirche und die Orangerie, das Schloss selbst wurde abgerissen. Der große Schlosspark wurde erhalten und lädt zum Spazieren und Beobachten von Rot- und Damwild ein.


Sassnitz

Das Stadtgebiet befindet sich im Osten der Halbinsel Jasmund im Nordosten der Insel. Bekannt ist die Landschaft vor allem wegen ihrer Kreidefelsen. Darüber hinaus prägen eiszeitliche Ablagerungen das Landschaftsbild. Senken werden häufig von kleineren Seen eingenommen. Der markanteste Kreidefelsen ist der 118 Meter hohe Königsstuhl.



Große Teile des Stadtgebiets werden von verschiedenen Waldformen mit ihren typischen Lebensräumen bedeckt. Eine Besonderheit ist der Wald an den Küstenhängen. Hier gibt es seltene Gehölze, wie Wildbirne, Wildapfel und Eiben.

Die Stadt selbst liegt am Küstenhang am Südende der Stubnitz, einem 7,5 Kilometer langen und bis zu vier Kilometer breiten Buchenwald. Die verbleibenden Flächen sind Moore, Strand, Wiesen und Weiden.

In der Nähe des Königsstuhls liegt der Herthasee, der einen Durchmesser von etwa 150 Metern hat und bis zu elf Meter tief ist.

Erst 1906 wurde das Bauern- und Fischerdörfchen Crampas und das Fischerdorf Sassnitz zur Gemeinde Sassnitz zusammengeführt und 1957 bekam der Ort das Stadtrecht.

Die Fischerei war (und ist) bedeutsam. Sassnitz hat einen eigenen Hafen und besitzt mit 1450 m die längste Außenmole Europas.

Fortsetzung folgt...

Dienstag, 24. November 2009

Jubiläums- und Adventverlosung

Auch die liebe Maren feiert ihren ersten Bloggeburtstag mit einer zauberhaften Verlosung. Das passende Gedicht dafür zu finden, war schon eine Herausforderung. Aber der "Singvogel" hat's dann gebracht.

Der Vogel singt

Der Vogel singt und fragt nicht, wer ihm lauscht;
Die Quelle rinnt und fragt nicht, wem sie rauscht;
Die Blüme blüht und fragt nicht, wer sie pflückt;
O sorge, Herz, daß gleiches Tun dir Glückt.

(Julius Sturm)

Montag, 23. November 2009

Letzte Herbstgrüße

Ich weiß natürlich, dass ihr alle schon in weihnachtlicher Stimmung seid, schließlich ist am kommenden Wochenende erster Advent. Aber ich gebe zu, dass ich immer gern erst einen Tag vorher die weihnachtliche Deko im Haus arrangiere. Die große Kiste haben wir zwar schon vom Dachboden geholt, die ersten Lämpchen wurden auch gestestet und unser Kronsohn hat schon die erste Beleuchtung ins Zimmer und ans Fenster gehängt bekommen. Doch mehr ist dann doch noch nicht geworden.

Und da wir im Norden mit der Vergetation meist so zwei Wochen hinterher "hinken", sprich auch im Frühjahr blüht alles etwas später, ist bei uns immer noch Herbst angesagt. Am deutlichsten zu erkennen ist das an den zwei Birken, die vor unserem Haus stehen. Sie sind immer noch belaubt.

Und als ich am Sonnabend, der mild und sonnig daher kam, ein wenig den Garten winterfest gemacht habe, fand ich den "Vorhang" so herbstlich schön, dass ich ihn euch nicht vorenthalten wollte.

Freitag, 20. November 2009

Liebenswert sind Menschen, die...

... Wärme und Nähe verschenken können. Die anderen das Gefühl geben, wichtig und wertvoll zu sein. Die ihre Mitmenschen erfreuen und aufmuntern. Die bereit sind, ihre Zeit an andere zu "verschenken". Die Gemeinschaft fördern und dabei mithelfen, daß keiner draußen stehen muß.

(Rainer Haak)

Donnerstag, 19. November 2009

Bloggeburtstag

Doris von mamas kram feiert den ersten Geburtstag ihres Blogs mit einer tollen Verlosung.

Öffne dein Herz

Öffne dein Herz
dem Sonnenstrahl
lass Freude
dort hinein

Und lad
mit diesem Sonnenstrahl
dir Freunde
dorthin ein

Genieß die Strahlen
dieses Glücks
die Wärme
dies dir gibt

Und sei mit
deinen Freunden dann
sehr fröhlich
und vergnügt

(Gerhard Ledwina)

Mittwoch, 18. November 2009

Heimat Teil 6: Rügen II

Fünf Ostseebäder der Insel Rügen - Baabe, Binz, Göhren, Sellin und Thiessow - können mit Fug und Recht als wahre Schmückstücke bezeichnet werden. Im Südosten der Insel gelegen, umgeben von idyllischen Landstrichen, mit Wäldern, Seen und Heiden ragen Sie wie weiße Perlen aus der Rügener Landschaft. Ergänzt werden diese vom Ostseebad Breege-Juliusruh, das im Nordosten gleichfalls Ausblicke auf Meer und Küste genießen lässt.

Ostseebad Baabe


Der kleine Bade- und Kurort Baabe strahlt eine liebenswerte und gastfreundliche Ruhe und Beschaulichkeit aus und ist auf Rügen das Tor zur Halbinsel Mönchgut. Die Lage auf einer Landenge verschafft Baabe einen reizvollen Wechsel von "vier Gesichtern" auf engstem Raum zwischen Ostsee und Bodden: die Ostsee mit ihrem weißen Strand und ausgedehnten Küstenwaldflächen; "Neubaabe" mit seiner über 100jährigen Bädertradition, deren Anfänge im Jahr 1889 liegen, und einer doppelspurigen Alleestraße "Altbaabe" als ein Fischerdorf mit 750jähriger Tradition und nicht zuletzt der reizvolle Blick auf die hügelige Boddenlandschaft.
2008 wurde dem Ort der Titel "Allergikerfreundliche Gemeinde" verliehen.

Ostseebad Binz

Binz ist der größte Kur- und Badeort an der Ostküste der Insel Rügen, direkt an der Prorer Wiek gelegen, mit schöner alter Bäderarchitektur. Ab 1830 entwickelte sich in Binz, das 1318 als Fischerdorf Byntze erstmals urkundlich erwähnt wurde, der erste einfache Badebetrieb. Das erste Hotel am Strand wurde 1880 gebaut. Von nun an entdeckten immer mehr Sommerfrischler die malerische Natur und den feinen weißen Sandstrand. Am Ortsrand auf dem Tempelberg befindet sich inmitten des wildreichen Landschaftsgebietes Granitz das gleichnamige Jagdschloss.

Insel Rügen / Binz

Ostseebad Breege-Juliusruh

Die Gemeinde Breege mit dem Ortsteil Juliusruh liegt im Nordosten der Insel Rügen. Breege selbst verfügt über eine reizvolle Boddenküste in der Ortslage und Juliusruh über einen Ostseebadestrand an der Tromper Wiek am nördlichen Ende der Schaabe. Als Julius von der Lancken, Großgrundbesitzer auf der Halbinsel Wittow, sich 1795 entschloss, seinen Ruhesitz zu errichten (deshalb der Name "Juliusruh), fand er außer dem nahen Strand und den Kiefern in Küstennähe keine sonstige Bebauung vor. Er ließ einen großen Park anlegen, der auch heute noch in Teilen erhalten ist. Als Heimathafen zahlreicher Segelschiffe war Breege im 19. Jahrhundert einer der wohlhabendsten Orte auf Rügen. Die vielen reetgedeckten Kapitänshäuser aus dieser Zeit weisen noch auf die Vergangenheit hin.

Ostseebad Sellin

Sellin liegt an der Bäderküste Ostrügens und erstreckt sich von der bewaldeten Steilküste hoch über dem Meer bis in die Hügel- und Seenlandschaft an der Boddenküste mit idyllischen Dörfern. Das prachtvolle Ensemble von Villen und Hotelbauten im Stil der Bäderarchitektur in der Wilhelmstraße entstand ab 1896 und gab dem Ort den Namen "Die Perle der Insel Rügen". Auch die historische Seebrücke am Nordstrand ist eine einmalige Sehenswürdigkeit des Ostseebades. Die eigentliche "Selliner Badewanne" ist der beliebte Fischerstrand, ein breiter und steiniger Sandstrand mit herrlicher Promenade im Küstenwald bis nach Göhren.




Ostseebad Göhren

Göhren liegt auf einem nach Osten gerichteten Vorsprung der Halbinsel Mönchgut inmitten des Biosphärenreservates "Südost-Rügen" und schließt den östlichsten Punkt Rügens ein: das Kap Nordpferd. Es trennt den Nordstrand vom Südstrand, wobei der Nordstrand ist der eigentliche Badestrand mit Kurpromenade ist. Zwischen der Göhrener Seebrücke und dem Nordperd liegt mit dem Buskam der größte bisher in Norddeutschland gefundene Findling, der etwa einen Meter aus dem Meer ragt. Das ehemalige Fischer- und Lotsendorf Göhren (slawisch „Berg“) wurde 1165 erstmals urkundlich erwähnt und entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einem bedeutenden Ferienort. Bereits seit 1878 führt es den Titel Seebad. Hier wurde 1887 das weltweit erste Seemannsheim gegründet. Der Bau der Schmalspurbahn Rasender Roland verstärkte ab 1899 die touristische Entwicklung. Die Kleinbahn fährt noch heute im Linienverkehr, verbindet Göhren mit den Badeorten Baabe, Sellin und Binz und endet im Putbuser Ortsteil Lauterbach.




Ostseebad Thiessow

Die flächenmäßig kleinste Gemeinde des Landkreises liegt auf dem auf der Halbinsel Mönchgut am südöstlichen Zipfel der Insel Rügen im Biosphärenreservat "Südost-Rügen". Sie befindet sich auf den hakenförmig um den Zicker See angeordneten Halbinseln Klein Zicker und Südperd und ist von drei Seiten vom Greifswalder Bodden umgeben. Erwähnenswert ist der 38 Meter hohe Lotsenberg auf der Halbinsel Klein Zicker. Im Jahre 1854 erbaute die preußische Regierung für Stralsund eine Lotsenwache mit einem 1909 in Betrieb genommenen Lotsenturm. Da er im Laufe der Jahre zerfallen war, wurde er bis 2003 nach historischem Vorbild wird aufgebaut. Der südlichste Punkt der Gemeinde ist der Endhaken.



Fortsetzung folgt...

Dienstag, 17. November 2009

Hier wird demnächst die Lostrommel gerührt!

Sole

Wer hat die Blumen nur erdacht?
Wer hat sie so schön gemacht,
gelb und rot und weiß und blau,
daß ich meine Lust dran schau?

(Wilhelm Hey, Auszug aus "Die Blumen")
Morgenstern

Du schlankes Reh, das du die Menschen fliehst,
bewegte dich dein Herz, wenn du mich siehst,
mich nicht zu fliehen, meinem Blick zu traun,
wie Deinesgleichen mir ins Aug zu schaun!

(Christian Morgenstern, Auszug aus "Du schlankes Reh")



Fräulein Klein

Herzen

Aneinandergelehnt,
stehend schweigen,
liegend lauschen,
Herz an Herz
und dann eins sein.
Dein Meinherz,
mein Deinherz
Schlag um Schlag
Herzgemeinsam

(Flora von Bistram)

Molly & Polly

Das volle Herz,
Es sucht vor lauter Freude, vollen Jubel,
Um in der allgemeinen Lust Gewühl
Recht unbemerkt, recht stille sich zu freu´n.

(Johann Gaudenz von Salis-Seewis)


Freitag, 13. November 2009

Liebenswert sind Menschen, die...

... sich selbst nicht gar so wichtig nehmen. Die nicht ständig etwas Großes und Wichtiges und Einzigartiges erreichen müssen. Die auch einmal über sich selbst lachen können. Die nicht nur auf Anerkennung und Applaus warten. Die sich über das vielfältige Leben freuen, auch da, wo sie nicht im Mittelpunkt stehen.

(Rainer Haak)

Mittwoch, 11. November 2009

Heimat Teil 5: Rügen I



Zwar zählt die Insel Rügen nicht mehr unmittelbar zu meiner jetzigen Heimat, jedoch wurde ich dort geboren und fühle mich diesem Flecken Erde, auch weil meine Eltern dort leben, nach wie vor verbunden.

Rügen ist die größte deutsche Insel und liegt vor der pommerschen Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern. Das „Tor“ zur Insel Rügen ist die Hansestadt Stralsund, die mit der Insel durch Rügendamm und Rückenbrücke über den zwei Kilometer breiten Strelasund verbunden ist.


Die Küste der Insel ist durch zahlreiche Meeresbuchten (Bodden oder Wieken) sowie vorspringende Halbinseln und Landzungen äußerst stark zergliedert.

Rügen gehörte zusammen mit der dänischen Insel Møn auf der Rügen gegenüberliegenden Seite der Ostsee einst zu einem größeren Plateau aus Kreidekalk, das durch tektonische Bewegungen an die Erdoberfläche gedrückt worden war. Der weitaus größte Teil dieser Landmasse ist durch Erosion und Verwerfungen wieder verschwunden, übrig blieben die beiden Inseln mit ihren charakteristischen Kreidefelsen.

Die Geschichte bzw. Besiedlung Rügens lässt sich durch Funde bis in die mittlere Steinzeit (ca. 8000 v. Chr.) zurück verfolgen. Deutliche Zeichen einer frühen Besiedlung sind die zahlreichen Großsteingräber, die aus der Zeit zwischen 3000 bis 1800 v. Chr. stammen und von denen heute noch ca. 50 existieren.

Zur Zeit der Römer wird Rügen von dem ostgermanischen Stamm der Rugier bewohnt, die der Insel auch ihren Namen geben. Im Zuge der Völkerwanderung verlassen sie die Insel gen Süden wie andere germanische Stämme auch. Ab ca. 400 wandern slawische Stämme in die verlassenen Gebiete ein. Rügen wird vom Stamm der Ranen besiedelt. Sie errichten Befestigungsanlagen und Heiligtümer für ihren Gott Svantevit, dessen größter Tempel am Kap Arkona lagt direkt am Kliff.
Die Ranen sind zwischen dem 8. und 12. Jahrhundert ähnlich gefürchtet wie die Wikinger, da sie ausgezeichnete Seefahrer sind und die benachbarten Küsten der Ostsee heimsuchen.Darüber hinaus treiben sie aber auch umfangreichen Handel. Das Gebiet der Rüganer Fürsten gerät jedoch zunehmend unter Druck seitens seiner Nachbarn. Die sächsischen Herzöge expandieren von Westen her und machen die Fürsten Mecklenburgs zu ihren Lehnsträgern. Im Osten bildete sich das Herzogtum Pommern und von Norden wird Rügen durch die Dänen bedrängt. Im Jahre 1168 erobert der dänische König Waldemar I. zusammen mit den mecklenburgischen und pommerschen Vasallen Heinrichs des Löwen Rügen und zerstört das letzte slawische Heiligtum am Kap Arkona. Das nun von Dänemark lehnsabhängige Fürstentum Rügen wird christianisiert und untersteht dem dänischen Bistum Roskilde. Es folgt eine verstärkte Einwanderung deutscher Siedler, die jedoch kaum geschlossene Ansiedlungen auf der Insel bilden. Kulturell und sprachlich setzt sich der deutsche Einfluss jedoch immer mehr durch. Die letzte slawisch sprechende Frau soll um 1400 gestorben sein.
Im Jahre 1282 wird Rügen deutsches Lehen, und 1321 schließt der letzte Rüganer Fürst Wizlaw III. mit dem Herzog Wartislaw IV. von Pommern-Wolgast einen Erbvertrag ab, auf Grund dessen nach dem Tode Witzlaws Rügen im Jahre 1325 an Pommern fällt, zunächst als separate Linie und ab 1478 für immer mit Pommern vereinigt.

Während der Reformation wird Rügen ebenso wie ganz Pommern evangelisch, bleibt jedoch Teil des nun auch evangelischen Bistums Roskilde. Erst Anfang des 17. Jh. wird Rügen Teil der pommerschen Landeskirche. Einschneidender als die Reformation ist der 30-jährige Krieg für Rügen. Nicht nur Kriegswirren sondern das Aussterben des pommerschen Herzogshauses im Jahre 1637 macht Rügen zum Spielball der Kriegsparteien. Beim westfälischen Frieden erhält Brandenburg Hinterpommern wegen bestehender Erbverträge und Schweden als einer der Sieger Vorpommern mit Rügen.

In den Jahren danach kommt es zu zahlreichen Kriegen (1. Nordischer Krieg 1655 - 1660; Holländischer Krieg 1672 - 1679), die auch Rügen betreffen, vornehmlich zwischen Preußen und Schweden, bei denen die Preußen ständig versuchen Vorpommern ihrem Staat einzuverleiben. Dies gelingt jedoch trotz militärischer Erfolge nicht, da die europäischen Großmächte, insbesondere Habsburg und Frankreich nicht an einer weiteren preußischen Expansion interessiert sind. Durch die Niederlage Schwedens im zweiten Nordischen Krieg (1700 - 1721) kommt es 1720 zum Friedensschluss von Stockholm, in dem Preußen Stettin und Teile Vorpommerns zugesprochen werden, doch dauert die Schwedische Zeit Rügens und der anderen Teile Vorpommerns mit Stralsund und Greifswald noch bis 1815.
Landarbeitergruppe













Die Situation der Bevölkerung Rügens erfährt ab dem 16. Jahrhundert einschneidende Veränderungen, denn die Dienste und Abgaben, die die Bauern zu leisten haben, nehmen ständig zu - es beginnt das Bauernlegen, was schließlich dazu führt, dass am Ende des 18. Jahrhunderts zwei Drittel der Bevölkerung Leibeigene sind. Erst 1806 wird durch den schwedischen König die Leibeigenschaft in all seinen deutschen Besitzungen und damit auch auf Rügen aufgehoben.


Nach dem Wiener Kongress 1815 werden die ehemals schwedischen Gebiete Vorpommerns preußisch und bleiben es bis 1945.

Im 19. Jahrhundert wird die Insel durch Eisenbahnstrecken erschlossen. Die Kreideverarbeitung setzt ein und der Hafen Saßnitz wird zu einem wichtigen Fährhafen für Personen und Güter.

Auch erst um diese Zeit erfolgt die Gründung von Seebädern, zuerst 1816 in Putbus durch Fürst Malte I.
Ab 1860 entwickelt sich Saßnitz zum führenden preußischen Seebad.

Fortsetzung folgt...

Dienstag, 10. November 2009

Weihnachtswichteln


Noch bis 15. November 2009 könnt' ihr euch bei Tanja*s Homestyle anmelden. Da gibt es auch die wichtigsten Informationen.

Montag, 9. November 2009

Am Sonnabend ist der Kalender für das neue Jahr, den Maren mit ihren Lieblingsfotos drucken lassen hat, angekommen. Die Fotos sind echt der Hammer. Da haben mein Mann und ich spontan beschlossen, dass wir - weil wir diese Superfotos am besten zu würdigen wissen - das gute Stück selbst behalten und nicht verschenken.


Ich zeig' euch hier eins meiner Lieblingsfotos vom März, da passt es nämlich wie die Faust aufs Auge: zum einen haben bei uns in der Familie viiieeele (auch mein Mann und ich) im März Geburtstag, zum anderen mag ich Tulpen sehr gern.

Donnerstag, 5. November 2009

Heimat Teil 4: Ostseebad Ahrenshoop - Nachtrag

So hat Paul Müller-Kaempff, einer der Gründer der Ahrenshooper Künstlerkolonie, den Ort und seine Umgebung vor über hundert Jahren gesehen. Hier werde ich demnächst etwas über den Maler erzählen und noch mehr seiner wunderschönen Bilder aus unserer Region um Ostsee und Bodden zeigen.

Einsamer Wanderer auf dem Weg nach Ahrenshoop

Frühsommerliche Dorfstimmung in Althagen

Ahrenshooper Hof mit Ziehbrunnen am Wiesenweg

Mittwoch, 4. November 2009

Heimat Teil 4: Ostseebad Ahrenshoop

Karte

Das Seebad Ahrenshoop liegt auf der Halbinselkette Fischland-Darß-Zingst direkt am Übergang vom Fischland zum Darß und hat sowohl Ostsee- als auch Boddenküste (Saaler Bodden), verfügt also über Wasser auf zwei Seiten.


Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Althagen, Niehagen und Ahrenshoop, wobei die beiden ersteren in Mecklenburg, der namensgebende Orteil in Vorpommern liegt.

Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1311 zurück, der Ort wurde in der Folgezeit jedoch durch Menschenhand und Naturgewalten zerstört. In seiner jetzigen Form wurde Ahrenshoop 1760 von Seefahrer gegründet. Man mag daher die Schifferkirche, die 1951 mit mit einem Tonnengewölbe aus Holz in der Art eines kieloben liegenden Bootes erbaut wurde, als Homage an die Gründer des Ortes sehen.



1889 werden der Ort und seine malerische Umgebung vom Maler Paul Müller-Kaempff "entdeckt", und 1892 beginnen er und die Geschwister Gerresheim mit dem Bau von Malerhäusern. Damit nimmt die Geschichte Ahrenshoops als Künstlerkolonie ihren Anfang, sie reicht bis in die heutigen Tage.

1909 wird der in landschaftstypischer Bauweise mit rohrgedecktem Dach errichtete Kunstkaten eröffnet, eine Kunstgalerie, die in diesem Jahr ihr 100jähriges Bestehen mit zahlreichen Ausstellung über die Ahrenshooper Malerkolonie feiert.


Nicht nur für Maler ist das Hohe Ufer ein tolles Motiv. Diese bis 18 m hohe Kliffranddüne wurde aus eiszeitlichen Sanden gebildet. Die starke Meeresbrandung der Ostsee hat zur Herausbildung dieses Kliffs geführt. Durch den stetigen Abtrag des alten Inselkerns des Fischlands bricht es jedoch besonders nach herbstlichen Stürmen immer wieder nach. Die Küstenlinie verlagert sich dadurch langsam nach Osten. In dem hohen Steilabbruch haben sich Uferschwalben eingenistet und Bruthöhlen gegraben. Vom Kliff aus ergibt sich bei guten Sichtverhältnissen eine Blickbeziehung zur dänischen Ostseeinsel Falster.



Das Ahrenshooper Holz ist ein alter Laubbaumbestand am nordöstlichen Rand des Ortsteils Ahrenshoop. Dichte Stechpalmenbestände kennzeichnen den Pfeifengras-Buchenwald, die Stechpalmen (bekannt auch als Ilex) erreichen vor allem in Windwurflücken Höhen von bis zu fünf Metern. Neben Rotbuchen prägen Stieleichen, Schwarzerlen, Bergahorn und Ebereschen das Gehölz. Im Frühjahr blühen hier Waldmeister und Waldveilchen. Zu den Brutvögeln gehören Spechte und Waldkauze.

Ahrenshooper Holz, Darß

Der Bakelberg ist mit 18 Metern über dem Meeresspiegel die höchste Erhebung des Fischlandes. Von der Spitze dieses "Berges" genießt man einen wunderbaren Rundblick auf die Ostsee und den Saaler Bodden und kann sich selbst ein Bild von der Schönheit dieser Landschaft machen und dabei feststellen, wie schmal der Landstrich tatsächlich ist.

der Blick zum Bakelberg