... an der Saaler Kieskuhle. Auch hier blühen die Weiden, und der Frühling ist im Kommen...
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Freitag, 29. März 2019
Mittwoch, 27. März 2019
Der silberne Traum
Als die Elfe Fiadora in ihrer Verkleidung als Elf mitten im Nordmeer
auf einem Schiff erwacht, hat sie keinerlei Erinnerungen an ihr bisheriges
Leben geschweige denn, wer sie wirklich ist und wie und warum sie auf die
„Windjammer“ des Klaubauters Koggs gekommen ist. Unglücklicherweise ist die
Besatzung, die aus gestandenen (See)Männern besteht, in die Fänge einer Sirene
geraten, und nur Fi als weibliches Wesen blieb von dem verführerischen Gesang
verschont. Mit Hilfe der Möwe Kriwa und des Meermannes Nikk, der auf der Suche
nach einem Heilkraut für seinen Vater, Meerkönig Aqualonius ist, gelingt die
Befreiung.
Aber die Situation erweist sich auch danach alles andere als einfach.
Die Nebelköngin Morgoya hat sich Fis Heimat, das Elfenreich Albion, und seine
Bewohner untertan gemacht. Doch davon ahnt Fi erst nach und nach etwas, ebenso
dass sie mit einer wichtigen Mission beauftragt wurde. In Begleitung ihrer
neuen Freunde, zu denen neben Kriwa, Koggs und Nikk der Däumlingsmagier Eulertin und zu Fiadoras Verdruss
auch die Gargyle Dystariel gehören, beginnt ein abenteuerliche Zeit, die der
Elfe einiges abverlangt und in der schwierige und knifflige Situationen gemeistert
werden müssen.
Mit „Der silberne Traum“ hat Thomas Finn ein sogenanntes Prequel, also
eine Vorgeschichte zu seinen Chroniken der Nebelkriege geschrieben. Durch den
Verlag Feder & Schwert wurde die Reihe in zeitlich chronologischer Folge in
einer erlesenen Neuausstattung aufgelegt.
„Der silberne Traum“ lässt sich ohne Kenntnis der später folgenden
Trilogie lesen. Hier findet sich alles, was von fantastischen Geschichte
erwartet wird: ein einfallsreiche Handlung, in der unscheinbare, sensible Helden,
attraktive und entschlossene Helfer, charismatische Bösewichter, also eine Mischung
außergewöhnlicher mythischer Wesen wie Seekobolde, Meermänner, Elfen, Feen,
untote Piraten, Humeride, Gargylen und Däumlinge agieren.
Thomas Finn stattet seine Figuren einerseits mit klassischen,
andererseits mit originellen skurrilen Eigenschaften aus. Kauzige Liebenswürdigkeiten
finden sich auch in der Namensgebung, was des Öfteren zu amüsiertem Schmunzeln führt.
Der Autor schildert die Ereignisse bis auf wenige Ungeschicktheiten
leicht verständlich und stringent, gleichwohl in bemerkenswert
facettenreichen bunten Bildern. Mehrfache Andeutungen, Hinweise, Verknüpfungen mit
Motiven aus alten Sagen und Legenden, dargestellte Schauplätze und auftretende
Namen in seiner sorgfältig entwickelten Welt haben nicht nur für den jugendlichen Leser einen hohen und unterhaltsamen
Wiedererkennungswert. So gelangt man beispielsweise über die Elbe vorbei an den
Harzenen Bergen nach Hammaburg und kann diesen Weg auf der wunderschönen Landkarte
von Matthias Rothenaicher verfolgen.
Ein bisschen Grusel ist ebenfalls erlaubt. Es gibt riskante Manöver
und Kämpfe, doch insgesamt hält sich der Autor hier zurück, setzt hingegen auf
Entdeckungen und Enthüllungen, um die Handlung und letztlich die Neugier auf
die eigentlichen Chroniken der Nebelkriege voranzutreiben. Und die sind nach
der Lektüre von „Der silberner Traum“ ein Muss…
4,5 Sterne
4,5 Sterne
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Erschienen ist der Roman im Verlag Feder & Schwert, dem ich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares danke.
Dienstag, 26. März 2019
Samstag, 23. März 2019
Der Gesang der Bienen
Heute habe ich ihn endlich wieder gehört, den Gesang der Bienen. In meinem Weidenbäumchen an der Terrasse waren die ersten Wildbienen bei schönsten Sonnenschein auf Nektarsuche fündig geworden. Ich musste einfach Bilder machen und sie euch zeigen. Dazu passt "Der Gesang der Bienen" auf Papier optimal...
Die Bienen brauchen die Menschen nicht, aber die Menschen brauchen die Bienen. (Seite 90)
Schon
im Mittelalter nutzten die Menschen die Bienen. Seyfried ist einer
von ihnen. Mit seiner Familie, die er vom Erlös aus dem Verkauf von
Honig und Wachs ernährt, lebt der Zeidler im Münstertal im
Schwarzwald. Er hat Grund zur Sorge: Einige seiner Bienenvölker
sind ohne ersichtlichen Grund eingegangen, und seine Frau Elsbeth, die
als Heilerin versucht, die Schmerzen der Menschen zu lindern, hat
ein junges Mädchen in ihrem Haus aufgenommen.
Seine
Befürchtungen bewahrheiten sich. Das junge Mädchen ist Fronika, die Tochter des Marschalls der Zähringer, Gottfried von
Staufen, und wird gesucht. Als sie stirbt, gerät Elsbeth in den Verdacht, Schuld daran
zu sein. Darum und wegen eines (vermeintlichen) Bundes mit dem Teufel
wird sie zum Tode auf dem Schafott verurteilt. Nur auf Grund der
Erwähnung der berühmten Hildegard von Bingen gewährt Abt Eberhard Aufschub von 16 Tagen, damit Seyfried um
einen fürsprechenden Brief bei Hildegard von Bingen nachsuchen kann.
Der
Weg ist beschwerlich, und Seyfried nimmt ihn aus Liebe zu seiner Frau
gerne auf sich. Tatsächlich erreicht er das Kloster auf dem
Rupertsberg. Doch Hildegard hat gerade andere Sorgen. Die Bauarbeiten
an ihrer neuen Wirkungsstätte beanspruchen sie enorm, und darum
knüpft sie an ein Schreiben aus ihrer Hand einige Bedingungen, so dass sich
Seyfried vor scheinbar unlösbaren Hürden befindet...
Ralf
H. Dorweiler stellt in seinem historischen Roman „Der Gesang der
Bienen“ einen Zeidler in den Mittelpunkt, dessen Abenteuer ihn mit
historischen Persönlichkeiten wie Hildegard von Bingen und Friedrich
I., seines Zeichens König des Heiligen Römischen Reichs,
zusammenführen.
Der
Autor hat eine einnehmende und packende Erzählweise, die den Leser
in den Bann zu ziehen vermag. Dazu passt der Sprachgebrauch sehr gut in
die gewählte Zeit.
Während
sich die Geschichte zu Beginn noch ruhig entwickelt, kündigen sich bald schon dramatische und
lebhafte Ereignisse an. Es sind nicht nur das Auftauchen eines Bären
und die damit verbundenen Gefahren, sondern auch die Vorkommnisse,
die Seyfried auf seiner Reise zu schaffen machen. Dem Zeidler bleiben lediglich wenige Tage, das Leben seiner Frau zu retten. Obwohl nicht sicher
ist, ob ihm das überhaupt gelingt, lässt er sich nicht entmutigen.
Ja, er nimmt sich sogar die Zeit, einen verletzten Reiter zu helfen.
Daneben
berühren aber ebenso die Begebenheiten, mit denen sich die
zurückgebliebenen Familienmitglieder auseinandersetzen müssen. Ob
es nun Elsbeth im Kerker oder Anna und Jasper in der Küche der Burg
sind.
Dem
Autor entfaltet ein realistisches Bild vom Leben in
der Mitte des 12. Jahrhunderts. Insbesondere die Schilderung der
Hilflosigkeit der Menschen gegen die weltliche und kirchliche
Obrigkeit ist bemerkenswert. So wird auch der Druck, dem Seyfried und
seine Familie ausgesetzt ist, deutlich und spürbar.
Es
ist ein Wechselbad der Gefühle zwischen Bangen und Hoffen, dass das
scheinbar Unmögliche von Erfolg gekrönt sein möge, an dem der Leser teilhaben
kann. Ralf H. Dorweiler macht es Seyfried nicht leicht. Kaum glaubt
dieser sich am Ziel seiner Wünsche, trifft ihn ein Rückschlag.
Für
seine Geschichte hat der Autor Figuren mit Vergangenheit gewählt.
Elsbeth ist Seyfrieds zweite Frau, der er in aufrichtiger Liebe
zugetan ist. Das Familienleben ist einfach und bescheiden, von viel
Arbeit geprägt. Jedoch es gibt viele kleine Glücksmomente. Insgesamt
beeindrucken die Familienmitglieder durch das ungewöhnliche
Bekundung ihrer Gefühle, diese werden offen bekannt, in einer
lautlosen Umarmung oder aber auch direkt ausgesprochen.
Hierbei fällt primär die vierzehnjährige Anna mit ihrer außergewöhnlichen
Persönlichkeit auf. Sie ist mutig, tritt den Anklägern ihrer Mutter
entgegen und weist Behauptungen, diese stehe mit dem Teufel im Bunde
oder sei gar Schuld am Tod eines Menschen vehement zurück. Auch im
Verlauf der Handlung bewahrt sie sich ihre Kraft, nicht nur für ihren
Bruder. Obwohl dies nicht einfach ist. Als Kinder einer Mörderin
werden sie drangsaliert, und vor allem Anna sieht sich den
Nachstellungen von Theobald, einem Ritter in Diensten Gottfrieds von
Staufen, ausgeliefert.
Diese
geliebten Menschen zu verlieren, wäre für Seyfried das größte
Unglück. Elsbeth und die drei Kinder geben ihm Halt, denn sein
innerer Frieden ist gestört. Seyfried betet nicht. Er zweifelt an
Gott und seiner Allmacht. Dafür existieren Gründe, die erst im
Verlauf der Ereignisse beleuchtet werden.
Seyfrieds
Gegenpart ist Hildegard von Bingen, die es mit ihren Schauen bereits
zu Lebzeiten zur Berühmtheit gebracht hat. Der Autor versieht die
Äbtissin mit einem vielschichtigen Wesen, das zwar von hehren Zielen
beseelt ist, sich indes auch mit weltlichen Belangen auseinandersetzen
muss, die Charakterstärke verlangen. Dadurch legt sie oft eine
harsche Art an den Tag, die die Menschen brüskiert. Wiederum kann
sie sehr zugewandt und aufmerksam sein. Ein interessanter Aspekt in der Geschichte.
Durch
seine differenzierte, aufschlussreiche Darstellung einer fiktiven
Zeidlerfamilie im 12. Jahrhundert und die Einbindung historischer
Figuren wird Ralf H. Dorweilers Roman „Der Gesang der Bienen“ zu
einer mit Sachverstand erzählten Lektüre.
Donnerstag, 21. März 2019
Internationaler Tag des Waldes und Welttag der Poesie
Der Wald
Nimm mich in kühligen, schattigen Arm,
Säuselnder Hain!
Fern von rauschender Freuden Schwarm,
Ungestört vom nagenden Harm,
Will ich deiner mich freu'n.
Fern von rauschender Freuden Schwarm,
Ungestört vom nagenden Harm,
Will ich deiner mich freu'n.
Lieblich strömt von den Gipfeln herab
Wallender Duft;
Langsam ans moosige Ufer hinab,
Rollen die murmelnden Wellen ins Grab,
Spiegelschimmernder Luft.
Wallender Duft;
Langsam ans moosige Ufer hinab,
Rollen die murmelnden Wellen ins Grab,
Spiegelschimmernder Luft.
O Natur! wie bist du so schön;
Lieblich und hehr
Deine verjüngende Schönheit zu sehn,
So durch's Leben lächelnd zu gehn,
Mit der Unschuld daher!
Lieblich und hehr
Deine verjüngende Schönheit zu sehn,
So durch's Leben lächelnd zu gehn,
Mit der Unschuld daher!
Unschuld nur, und du, o Natur!
Seliges Band!
Ihr versüßet das Leben uns nur;
Stets will ich folgen der blumigen Spur
Mit der Lieb' an der Hand!
Seliges Band!
Ihr versüßet das Leben uns nur;
Stets will ich folgen der blumigen Spur
Mit der Lieb' an der Hand!
Friederike Brun (1765-1835)
Dienstag, 19. März 2019
Freitag, 15. März 2019
Blogtour - Reiseziel Toskana
*Werbung*
„Die
Sonne versank langsam hinter den Hügeln und tauchte die Rebstöcke
und Zypressen in weiches goldenes Licht. Zikaden und Vögel stimmten
ihr abendliches Konzert an, und die Gerüche der Erde und Pflanzen
hingen in der Luft. Thymian und Lavendel standen in den
Begrünungsstreifen und verströmten ihr Aroma. Wenn der Tag sich
verabschiedete und das Leben zur Ruhe bettete, übernahm die Nacht
mit ihrem Rhythmus das Zepter...“ (Die Frauen der Villa Fiore, Seite
66)
Ist
das nicht wundervoll einladend? Ich finde das jedenfalls sehr
verführerisch und möchte am liebsten gleich losfahren. Ab in die
Toskana, in der Vorstellung vieler eine der schönsten Regionen
Italiens.
Ich
kenne den Landstrich noch nicht, darum
lasst
uns gemeinsam einen Sommerurlaub
planen.
Und
hierzu benötigen
wir natürlich
ein
paar Hintergrundinformationen, wir
wollen schließlich vorbereitet sein.
Mit
23.000 Quadratkilometern ist die Toskana flächenmäßig in etwa so
groß wie Hessen und bietet eine Mischung aus Bergen, Ebenen, Wäldern
und Meer.
Das passt schon einmal perfekt. Im
Westen wird das Gebiet vom Ligurischen Meer, im Norden vom Tyrrhenischen Meer begrenzt.
Wir
könnten also einen Urlaub an der eindrucksvollen Küste mit
einplanen. Ein Gebirgszug des Apennins, die
Apuanischen Alpen,
befindet
sich außerdem im
Norden, durchzogen von Wäldern
und mehren
Flusstälern.
Das
Herzstück aber
bilden die mittig gelegenen
Hügellandschaften mit den so charakteristischen Zypressenalleen. Und
dort wollen wir hin, stimmt ihr mir zu? Hier
zwischen Florenz, der Hauptstadt, und Siena, liegt das Chianti,
dessen kalkhaltiger Boden ideal für das Gedeihen des gleichnamigen
Rotweines ist. Doch Oliven fühlen sich in dieser
landwirtschaftlich geprägten Umgebung frei von gewaltiger
Industrie gleichermaßen wohl.
Genau an diesen Ort, hat Constanze Wilken ihren Roman „Die Frauen der Villa Fiore“ angesiedelt. Ihr erinnert euch an die Massinellis, die mit Hingabe auf ihrem Gut biologischen Weinbau betreiben? Im Grunde reicht das Lesen der Geschichte, um gut vorbereitet zu sein für eine Reise. Mag auch der Ort des Geschehens im Roman fiktiv sein, gibt es sicher ein paar Vorbilder, die sich in der Toskana finden lassen.
Daneben
lohnt sich ein Abstecher in
das für seine Geschichte berühmte Florenz.
Jene
Stadt, die die mächtige Dynastie der Familie Medicis in der
Renaissance zu einer der erfolgreichsten Metropolen Europas machte,
in der Leonardo da Vinci und
Michelangelo lebten, die unter anderem viele prachtvolle Paläste,
Plätze, Straßen und Kirchen zu bieten hat.
Wir dürfen Siena nicht vergessen, die
mit ihrem mittelalterlichen Charakter der italienischen Gotik als
eine der attraktivsten Städte der Toskana, ja ganz Italiens gilt, und
die immer ein wenig mit Florenz konkurriert. Dabei haben sie das nicht
nötig, beide Städte sind Weltkulturerbe des UNESCO und touristische
Magnete. Ebenso
wie Pisa,
einstige
Seefahrerrepublik mit eigener Stadtsprache, Geburtsstätte von
Galileo Galilei.
Und
wer
hat noch nicht von deren Wahrzeichen,
dem
Schiefen
Turm, gehört?
Sicher treffen wir überall dort auf begeisterte Touristen. Das wird anstrengend, lohnt sich aber trotzdem.
Wenn wir nämlich später dann am Abend irgendwo auf dem Land, nach einem langen, gleichwohl erlebnisreichen und mit neuen Eindrücken versehenen Tag, mit einem Glas Chianti in die Zeit des Zwielichts schauen, genießen wir die besondere Stille, die diese mit sich bringt und fragen uns, warum eine Gegend – verdammt noch mal – allein so viel Schönheit abbekommen konnte...
Seit Generationen ist das toskanische Weingut Villa Fiore im Besitz der Familie Massinelli. Nach Jahren der Misswirtschaft leiten nun die Brüder Lorenzo und Salvatore die Geschäfte. Sie sind jedoch heillos zerstritten und der Ruf des Gutes angeschlagen. Als Lorenzos älteste Tochter Giulia nach langer Abwesenheit nach Hause zurückkehrt, erfährt sie, dass ein Unbekannter Sabotage betreibt, um die Massinellis zu ruinieren. Gemeinsam mit dem kalifornischen Weinexperten Paul Reed versucht sie verzweifelt, das Familiengut zu retten. Paul ist von der unnahbaren Frau fasziniert. Doch Giulia zweifelt und steht bald nicht nur vor der größten Aufgabe, sondern auch vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens… (Quelle: Verlag)
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Erschienen ist der Roman im Goldmann Verlag. Die Blogtour wurde organisiert von der Netzwerkagentur Bookmark. Weitere lesenswerte Artikel findet ihr hier.
Donnerstag, 14. März 2019
Neues vom Pferdehof - Wir warten auf dich!
Ach was, gebt zu, ihr wartet vielmehr auf die Leckerli.
Morgen sehen wir uns, ihr Süßen.
(Natürlich mit Leckerli...)
Mittwoch, 13. März 2019
Blogtour - Soziale Störung
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In
„Das Ambrosia-Experiment“, dem Thriller, den ich euch vor ein paar Tagen vorgestellt habe, lernt
ihr Jule Rahn kennen. Die junge Frau musste als Sechsjährige den kollektiven
Selbstmord der Mitglieder der Sekte Jünger des Lichts miterleben und leidet
seitdem unter einer sozialen und emotionalen Störung mit großen Schuldgefühlen.
Ihre Phobie äußert sich darin, dass Jule an einer gewissen Ordnung festhält,
Abweichungen von der Regel ihr sehr schwer fallen und nur mit erheblicher Überwindung
vorgenommen werden können. Panikattacken vermeidet sie, indem sie
beispielsweise ihre Schritte zählt.
Das
Gebiet der sozialen Verhaltensstörungen ist äußerst umfassend und reicht von
der Störung mit sozialer Ängstlichkeit, einer generalisierten Angststörung,
Panikstörung bis hin zu sozialen Phobien.
Nicht
jeder Betroffene weist dabei alle maßgebenden Symptome auf. Ursachen können belastende
Erlebnisse in Kindheit und Jugend sein, und häufig beginnen die Auffälligkeiten
bereits, wenn
·
es
problematisch ist, Gefühle und Wünsche auszudrücken,
·
auf
Kritik und Anforderungen unangemessen oder mit Verweigerungshaltung reagiert
wird,
·
geringes
Selbstvertrauen und eine extreme Unsicherheit vorliegen, sich bei Lob geschämt
wird,
·
Aggressivität
oder Insichgekehrtsein vorhanden sind,
·
Konflikte
mit Autoritätspersonen nicht vermieden werden können,
·
keine
Freundschaften geschlossen werden,
·
große Ängste und Mutlosigkeit auftreten.
Soziale
Angststörungen gehen über das Maß an „Lampenfieber“ und Schüchternheit hinaus.
Es sind jene Situationen angstauslösend, bei denen von den Menschen erwartet
wird, etwas zu sagen oder zu tun, was peinlich sein könnte, weil andere sie als
inkompetent, schwach oder gar „gestört“ beurteilen und beispielsweise eine
zitternde Stimme, Schwitzen und Nervosität bemerken und negativ bewerten.
Erröten, Zittern, Übelkeit, Panikattacken sind das Ergebnis. Schon der Gedanke an
die gefürchtete Situation provoziert extreme Ängste. Durch das Vermeiden solcher
Situationen werden die betroffenen Personen sowohl im privaten als auch
beruflichen Bereich mehr und mehr gehemmt und sozial isoliert.
Die
Beeinträchtigung ist enorm. Zwar kann in der Regel eine einwandfreie Beziehung
zu vertrauten Personen aufgebaut werden, aber ein Mensch mit dieser Störung
nimmt andere soziale Reize als übermäßig und bedrohlich und damit verzehrt
wahr, meidet folglich soziale Interaktion mit Fremden. Nicht nur das eigene
Wohlbefinden und die Autonomie sind eingeschränkt. Die persönlichen Leistungen
mindern sich, was die berufliche Entwicklung behindert, da die Betroffenen von
der Norm abweichen und nicht mehr im üblichen Rahmen „funktionieren“. Alkohol-
und Drogenmissbrauch, Depression, Suizidalität und Beziehungsprobleme können
Folgen sein.
Menschen
mit sozialen Störungen versuchen, ihre Probleme vor anderen zu verbergen. So gelten
sie bei jenen, die ihnen begegnen, schnell als sonderbar. Dabei ist es von
außerordentlichem Wert, sie – neben einer psychotherapeutischen Behandlung – mit Zuspruch
zu unterstützen, um Ängste zu reduzieren und ihnen ein „normales“ soziales
Leben zu ermöglichen.
Auf der einen Seite: ein Mord in Koblenz. Eine Schönheitsklinik in den Alpen. Und eine Gruppe sehr reicher, sehr mächtiger Männer, die bereit ist, andere sterben zu lassen, um selbst am Leben zu bleiben. Auf der anderen Seite: die junge Laborantin Jule Rahn und der zwangsversetzte Kommissar Lucas Prinz. Beide fest entschlossen herauszufinden, was sich hinter den Machenschaften dieser Männer verbirgt. Gemeinsam kommen die beiden einem Verbrechen auf die Spur, dessen Ausmaß sie fassungslos macht. Und dessen Drahtzieher haben nicht vor, die beiden am Leben zu lassen… (Quelle: Verlag)
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Erschienen ist der Roman bei beTHRILLED. Die Blogtour wurde organisiert von der Netzwerkagentur Bookmark. Weitere lesenswerte Artikel findet ihr hier.
Auf der einen Seite: ein Mord in Koblenz. Eine Schönheitsklinik in den Alpen. Und eine Gruppe sehr reicher, sehr mächtiger Männer, die bereit ist, andere sterben zu lassen, um selbst am Leben zu bleiben. Auf der anderen Seite: die junge Laborantin Jule Rahn und der zwangsversetzte Kommissar Lucas Prinz. Beide fest entschlossen herauszufinden, was sich hinter den Machenschaften dieser Männer verbirgt. Gemeinsam kommen die beiden einem Verbrechen auf die Spur, dessen Ausmaß sie fassungslos macht. Und dessen Drahtzieher haben nicht vor, die beiden am Leben zu lassen… (Quelle: Verlag)
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Erschienen ist der Roman bei beTHRILLED. Die Blogtour wurde organisiert von der Netzwerkagentur Bookmark. Weitere lesenswerte Artikel findet ihr hier.
Dienstag, 12. März 2019
Die Frauen der Villa Fiore. Giulias Geschichte
Die
Italienerin Giulia Massinelli kehrt aus dem kalten, nassen und
beklemmenden New York, das all seinen Reiz für sie verloren hat,
zurück in ihre Heimat. Jahre hat sie das Weingut ihrer Eltern in der
Toskana nicht besucht, weil sie dieses im Zwist mit ihrem Vater
verlassen hatte und entgegen der Wünsche des Vaters, im
Familienbetrieb zu arbeiten, eigene berufliche Wege gegangen und
Wirtschaftsprüferin geworden ist.
Nach
dem Scheitern ihrer Beziehung und dem drohenden Verlust ihres
beruflichen Ansehens, steckt Giulia in finanziellen Schwierigkeiten
und ist gezwungen, bei ihrer Familie unterzukommen, um sich über
ihren weiteren Weg klarzuwerden.
Giulias
Vater Lorenzo hadert immer noch mit der zurückliegenden Entscheidung seiner Tochter, und schnell wird deutlich, dass er es Giulia nicht einfach macht, seine
Anerkennung zu erlangen.
Lorenzo
Massinelli hat seinen Betrieb vor einigen Jahren auf biologischen
Weinbau umgestellt. Mit Hilfe des kalifornischen Flying Winemakers
Paul, der mit Hingabe seinen Beruf ausübt, ist es gelungen, einen ausgezeichneten Chianti heranzuziehen. Ein Durchbruch ist auch dringend nötig,
damit das Weingut wirtschaftlich besser dasteht. Nach anfänglicher
Skepsis erkennt Giulia, welch wertvoller Mensch Paul ist, und mit ihm
gemeinsam entwickelt sie Strategien zur Vermarktung und zum Vertrieb
des vielversprechenden Weines.
Alles
könnte so perfekt sein. Dann verunfallt der Kellermeister, Wein wird
verunreinigt, die Vorfälle häufen sich. Wer neidet den Massinellis
einen möglichen Erfolg? Und können weiteres Unglück verhindert
und die Verursacher enttarnt werden?
Constanze
Wilken ist als Autorin für mich eine Entdeckung. Ihre Geschichte, oder
vielmehr "Giulias Geschichte", erzählt sie
mit sehr viel Atmosphäre, einprägsamen
Bildern, Wärme
und einem
hohen Wohlfühlfaktor.
In
„Die
Frauen der Villa Fiore“ spielt
die Liebe eine große Rolle. Allerdings nicht nur die
zwischenmenschliche
Liebe.
Es ist die Liebe zum Land, zur Heimat, zum Wein, zu dem, was man tut. Und
dabei beschränkt Constanze Wilken sich nicht allein auf das Leben in
der Toskana. Nein, auf
das Weingut von Pauls Großvater Noah im
Napa Valley in Kalifornien habe ich mich ebenfalls gern einladen lassen und in
Gedanken den Zinfadel „gekostet“.
Auch
wenn die Autorin die Grazie und Anmut der Toskana
mit
ihrer bezaubernden Landschaft
in
schönsten Farben schildert, vergisst sie nicht,
auf das
Widersprüchliche
hinzuweisen:
Armut und Reichtum, Leidenschaft und Gleichmut, Brutalität und
Charme
liegen
dicht beieinander.
Darum
gefällt
es
mir,
dass
in
den
Roman Hintergrundinformationen einfließen.
Hier hat Constanze Wilken umfangreiche Recherchearbeit geleistet, und
sie
versteht es meisterhaft, Wissenswertes - beispielsweise
über
den Weinanbau - so
zu vermitteln, dass
dies nicht
zu
einer langweiligen
Lehrstunde
wird.
Ihr
Schauplatz
ist ein
toskanisches
Weingut, das auf den
biologischen
Anbau
der Früchte
setzt. Dabei thematisiert die Autorin,
dass sich die
Weinlandschaft verändert und inzwischen Klasse statt Masse gefragt
ist. Der Markt ist hart umkämpft, und viele Menschen sind
abhängig
vom Erfolg des
Weines. Und
für
einen guten, einen hervorragenden Wein braucht es neben
Geduld,
Leidenschaft und besten Zutaten, viel
Arbeit, sorgfältige Planung,
das
Abwägen
zahlreicher
Risiken und Glück
mit dem Wetter.
Mitzuerleben,
wie die Menschen gemeinsam etwas schaffen, hat mich begeistert. Dafür tragen die Figuren dieser Geschichte einen erheblichen Teil bei, denn ich habe in kurzer Zeit (fast) alle ins Herz geschlossen.
An
erster Stelle Giulia und Paul. Dann Manuela und Lorenzo. Und Milena
und Bianca und Dario. Ja, auch Nonna Teresa. Die gesamte schwierige,
liebenswerte, sture, vereinnahmende, herzliche Familie.
Guilia
lernt, nicht mehr davonzulaufen, wenn es heikel wird. Ihr liegt
mit jedem Tag, den sie auf dem Land der Massinellis verbringt, mehr
daran, dass sich Erfolg einstellt. Ihre Verbundenheit zu ihrer
Familie, zur Villa, den Menschen, die hier tätig sind, wächst, und
sie begreift die große Bedeutung des Ganzen.
Paul
mag ich einfach, seine offene Natur, ohne oberflächlich zu sein, die
direkte und gelassene Art, die Dinge zu betrachten. Sein Humor und
die Tatsache, dass er sich nicht so leicht etwas vormachen lässt,
zeichnen seine Persönlichkeit aus. Er ist von Giulias schroffem
Gehabe wenig beeindruckt und geht immer wieder auf sie zu, und er
verliebt sich in die schöne, starke, eigensinnige, ja auf ihre
faszinierende Art komplizierte Italienerin.
Und
auch Giulia entdeckt ihre Gefühle für Paul. Aber gibt es für beide
eine Zukunft? Denn Paul wird in Kalifornien bei seinem
kranken Großvater dringend erwartet...
Und
so belasse ich es bei einem Schlusswort von Manuela, Giulias Mutter, und freue mich auf ein "Wiedersehen":
„Man
kann sich nicht aussuchen, wann man dem richtigen Menschen begegnet.
Doch wenn man überhaupt das Glück hat, ihn zu finden, muss man den
Mut für die richtige Entscheidung aufbringen.“ (Seite
381)
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Erschienen ist der Roman im Goldmann Verlag, dem ich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares danke.