Charlotte
Sterling ist die letzte ihrer Familie und wohnt allein im
Sterling House, einem rustikalen Gasthof in den Bergen von Colorado.
Die Einsamkeit dort macht ihr nicht viel aus, sie schätzt das ruhige
entschleunigte Landleben. Als Autorin erotischer Romane sind ihre
Tage und Nächte gleichwohl voller Leidenschaft, wenn auch nur auf
dem Papier. Ihre Gedanken und
Ideen kanalisiert sie in ihren Büchern.
Charlotte
ist nämlich der Meinung, dass die echten Männer in der Wirklichkeit ihren
erdachten Helden nicht gerecht werden können, obwohl
sie von der wahren dauerhaften Liebe träumt, so wie
sie ihre Eltern einst hatten.
Bis
Beau Braden auftaucht, den seine Verwandten Hal und Josh Braden –
letzterer hat hier bei Charlotte seine Hochzeit gefeiert – gebeten
haben, in den nächsten vier Wochen in Sterling House alles auf
Vordermann zu bringen.
Der
attraktive, manchmal etwas schroffe Beau Braden hat wie alle
Mitglieder der Familie seines Geschlechts den Genpool für heiße
Männer für sich gepachtet und dabei die doppelte Dosis abbekommen.
Denn mit seinen unfassbar breiten Schultern, den stämmigen Beinen
und den Armen, mit denen er einen Mann vermutlich zerquetschen kann,
sieht er einfach umwerfend aus.
Doch
so unbeschwert, wie es den Anschein hat, ist der junge Mann nicht. Seit dem
Unfall seiner Jugendliebe vor zehn Jahren trägt er die Last mit sich
umher, (vermeintlich) Schuld an ihrem Tod zu sein. Immer wenn der Jahrestag näher
rückt, meidet er den Besuch seiner Heimat, um nicht mit den
schmerzhaften Erinnerungen seiner Vergangenheit konfrontiert zu
werden und den Menschen, die mit Tory verbunden waren, nicht in die
Augen sehen zu müssen.
Inzwischen
wurde Beau einen Zweijahresvertrag als Moderator einer Realityshow mit
dem Titel Shack to Chic – Aus Alt mach Neu angeboten, für
die er durch die Vereinigten Staaten reisen und einzigartige Gebäude
renovieren würde. Diesen Job will er mit klaren Kopf angehen,
weswegen ihm die Einsamkeit von Sterling House gerade recht ist.
Womit
er nicht gerechnet hat, ist eine entzückende,
etwas skurrile und quirlige, zudem verdammt sexy
Romanautorin, die für das Ausprobieren von Stellungen männliche
Puppen benutzt, ihre Hühner Chippendales nennt und
Beaus Leben mal eben auf
verwirrend wunderbare Weise auf
den Kopf stellt...
Mit
„Alles für die Liebe“, dem zweiten Band ihrer Reihe „Die
Bradens & Montgomerys, Pleasant Hill – Oak Falls“, kehrt
Melissa Foster noch einmal nach Sterling House zurück, das bereits
im Mittelpunkt der Hochzeit von Riley
Banks und Josh Braden (Happy End für die Liebe) stand. Die
Autorin bleibt ihrem Stil treu und erzählt erneut eine
zeitgenössische Geschichte, dieses
Mal mit ein wenig zögerlichen Momenten in der Handlung,
in der zwei Menschen mit
mehr oder weniger Problemen einen
Weg zum Herzen des jeweils anderen finden.
Ihre
Helden sind absolut nicht auf der Suche nach einem
Partner. Aber nicht
allein Charlotte ist von Beau von Anfang an fasziniert, auch dieser
kann seiner Augen vor ihrer
reizvollen Anziehung
nicht verschließen. Denn
eine Frau wie Charlotte hat er noch nicht kennengelernt.
Melissa
Foster schafft ihrem Paar eine abgeschotteten (Wohlfühl)Raum,
in dem die
im Grunde völlig gegensätzlichen Persönlichen miteinander agieren,
einander
erkennen,
sich Trost spenden und
sich insbesondere von dem Dämonen der Vergangenheit lösen können,
ohne
diese auszulöschen,
eine Heilung durch Liebe erfahren und wieder
im
Jetzt leben.
Charlotte,
eine Mischung aus
Unschuld und Wildheit, ist
herrlich chaotisch,
witzig, ein Freigeist, der stets geradeheraus sagt,
was er
denkt, und frischen
Wind in das Dasein von Beau Braden bringt. Sie
weckt seine Beschützerinstinkte.
Zwischen ihnen sprühen die Funken, und es ist im Grunde von Anfang
an klar, dass daraus nur ein Feuerwerk werden kann. Die Frage ist
lediglich, wann dieses zündet.
Beau
ist der ernsthaftere von den beiden, ein grundanständiger Kerl, der
eine Mauer
aus Schwermut sich herum errichtet hat und dem
die Leichtigkeit abhanden gekommen ist. Er
wirkt stark
und unverwundbar, indes schlägt unter seiner
harten Schale ein
empfindsames Herz, das noch immer um die verlorene Liebe trauert.
Es
wird deutlich, dass die Autorin vor
allem Wert auf die Empfindungen
ihrer sympathischen
Protagonisten
legt.
Beide
führen
viele Gespräche, nähern sich an und können bald die betörende
Energie zwischen sich nicht mehr leugnen.
Die erotischen Szenen sind durchaus eindeutig, dennoch verführerisch und leidenschaftlich, ohne sich im Ton zu vergreifen.
Diese Kunst beherrscht Melissa Foster meisterlich. Genauso
wie die Einbindung bekannter Gesichter aus dem
Ensemble des Herzen-im-Aufbruch-Familien
ein, allen voran die Geschwister von Beau.
Letztlich erweist sich auch
„Alles für die Liebe“ sich als gefühlsbetonte Romanze, die die Welt ein wenig schöner werden lässt.
4,5 Sterne
4,5 Sterne
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