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Sonntag, 23. Oktober 2022

Drei Tage im Aller-Leine-Tal - Tag 2: Die Geschichte

Flora Kamphausen ist zu Besuch auf dem idyllisch am Waldrand gelegenen Gutshof ihrer Eltern, die dort ein Restaurant betreiben. Sie gönnt sich in ihrer Heimat eine Auszeit von ihrer Hannoveraner Studenten-WG.

Die junge Frau führt neben ihrem Studium und ihrer Arbeit als freie Mitarbeiterin der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung einen Newsblog. Aber die Sache mit der Selbständigkeit im Onlinejournalismus ist komplizierter als sie es vorstellt hat, denn ihr Blog www.aller-lei-online.de, mit dem sie über und für das ländliche Aller-Leine-Tal berichtet, bekommt nicht genügend Zugriffe, was wahrscheinlich daran liegt, dass in der weitläufigen Landschaft zwischen Schwarmstedt, Nienburg, Walsrode und den südlichen Ausläufern der Lüneburger Heide nichts Spektakuläres passiert.

Doch das ändert sich, als jemand telefonisch nach Floras Tante Helene Blume fragt. Diese soll nach ihrer Scheidung im Jahr 2015 ins Ausland verzogen sein, und seitdem existiert es von ihr kein wirkliches Lebenszeichen. Die Anruferin, Katrin Harms, sucht nach ihrer verschwundenen Mutter, Vivian, die 2013 vom Joggen nicht zurückkehrte. Das Interessante: Helene und Vivian waren zu Schulzeiten Freundinnen. Und es stellt sich heraus, dass auch die Dritte im Bunde – Corinna Stadler – seit 2014 vermisst wird.

Ist den Frauen, die einst als Beauty, Smarty und Sporty ein unzertrennliches Trio bildeten, etwas zugestoßen?

Flora begibt sich auf die Suche und beginnt mit Hilfe ihres Großvaters Carsten, eines ehemaligen Kriminalhauptkommissars, der als Pensionär inzwischen seine Kraft in die Ahnenforschung steckt, und ihrer Mutter Anna den Verbleib der Frauen zu ergründen. Was nicht ohne Ergebnis bleibt.

Allerdings verfolgt nicht nur die Ermittlerfamilie die Spuren. Auch der „Aller-Wolf“ hat Witterung aufgenommen und legt sich auf die Lauer ...


Im Roman spielt das Geochaching ein große Rolle. Für alle, die damit noch nicht in Berührung gekommen sind, biete ich hier eine kleine Einführung:

Im Grunde ist Geochaching ein Suchspiel, dessen Ziel es ist, mit Hilfe eines Smartphones oder GPS-Geräts in einem unbekannten Gelände ein Versteck aufzuspüren, quasi einen „Schatz“ zu finden. Der „Cache“ ist in der Regel ein kleiner Behälter mit einem Logbuch und häufig auch mit einem Geschenk. Wer mag, trägt sich in das Buch ein, nimmt das Präsent als Andenken mit und hinterlässt gleichzeitig eine andere Gabe für den nächsten Geochacher.

Auf entsprechenden Portalen werden die in verschiedene Kategorien eingestuften Caches beschrieben. So erfahren Suchende im Vorfeld etwas über die Größe, das Gelände und die Schwierigkeit, ihn zu entdecken. Außerdem gibt es meist hilfreiche Tipps für die Suche.

Traditionelle Geocaches bestehen aus nur einer Station und sind deshalb besonders für Anfänger zu empfehlen. Die nächste Stufe sind "Multis", die an der ersten Station Hinweise auf einen oder mehrere weitere Stationen enthalten. Für die Knobelfreunde werden Rätsel- oder Mystery-Caches angeboten, bei denen ein Rätsel gelöst werden muss, bevor der eigentliche Cache gefunden werden kann. Zu guter Letzt seien auch die beliebten Nachtcaches erwähnt: Mit Taschenlampen mit Reflektoren wird markierten Strecken gefolgt und damit "Lost Places", die für verlassene Gebäude oder Orte stehen ...

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Der Kriminalroman ist im Gmeiner Verlag erschienen.

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