Arvil
ist zur Hälfte ein Falke und trägt mehrfarbige Federn, die ihm
seine Mutter Isolda, ein Papagei, vererbt hat. Auch sonst ist die
Familie bunt gemischt. Zu ihr gehören noch der Vater, Wanderfalke
Aron, und die Spitzmaus Serge.
Einen
Papageien-Falken wie Arvil gibt es nur einmal. Er ist ein
unbekümmerter Jungvogel, der innerhalb weniger Wochen seine ersten
Flugübungen problemlos und voller Energie absolviert und das Fliegen
mit tollkühner Begeisterung genießt. Lediglich das fehlende Interesse
seines Vaters stimmt ihn oft sehr traurig und macht ihn dann wütend.
Als
Serge und Arvil eines Tages ein Waldflugrennen beobachten, ist der
kleine Falke sicher: Er will an so einem Rennen teilnehmen und sein
Können beweisen. Leider ist Aron so gar nicht davon zu überzeugen,
sein Einverständnis zu geben. Deshalb muss Arvil heimlich trainieren, und
sein Glück ist, dass ihm neben Bruder Serge und Eichhörnchen Malou
mit Adler Adwanagor auch ein legendärer Helfer zur Seite steht.
Wird
es Arvil gelingen, beim Waldrennen erfolgreich zu starten und
sich gegen die fiesen Tricks des mehrmaligen Champion – Rabe
Salaniel – durchzusetzen?
Thomas
Forat hat die Geschichte eines Papageien-Falken ersonnen, der sich
mit der Teilnahme an einem wichtigen Ereignis einen Traum erfüllen möchte. So
darf „Arvil, der kleine Falke“ in „Das große Rennen“ voller
Neugierde und unerschrocken sein erstes Abenteuer erleben,
zwei weitere werden noch folgen.
Der
Start ist dem Autor gut gelungen. „Das große Rennen“ wird in 22
Kapiteln in einem zeitgemäß lockeren und kindgerechten Sprachfluss
erzählt. Ab und an schießt der Autor allerdings über das Ziel
hinaus, wenn seine Tiere allzu burschikos reagieren und vor allem menschliche Redewendungen benutzen. Aufgefallen sind mir ebenfalls einige Wiederholungen im Wortgefüge –
mehrmals zeigen sich Figuren beispielsweise „benebelt“. Das
dürfte Kinder als hauptsächlicher Zielgruppe jedoch
nicht stören.
Davon
einmal abgesehen, wird die Handlung verständlich geschildert, und Langeweile gibt es während der Lektüre nicht. Mit Beginn des
Waldflugrennens, das wegen Salaniel und seiner düsteren Truppe
durchaus Gefahren bereithält, nimmt der Verlauf des Geschehens immer
mehr an Tempo zu, so dass der jungen Leserschar aufregende Szenen mit
hohem Spannungsfaktor bevorstehen. Ergänzend ist es dem Autor
geglückt, besonders mit dem putzigen pupsenden Serge für etliche witzige
Stimmungs- und Schmunzelmomente zu sorgen.
Damit
avanciert die Spitzmaus sicher zu einem Liebling der Geschichte. Aber
auch die anderen Figuren hat Thomas Forat abwechslungsreich und mit
sofort erkennbaren Charaktermerkmalen gestaltet. Neben Arvil, seiner
Familie und seinen Freunden agieren der eingebildete Salaniel und
seine gemeinen Helfer. Es ist damit von Anfang an klar, wie Sympathie
und Antipathie verteilt werden.
Was
„Das große Rennen“ auszeichnet, ist zum einen die erkennbare
Botschaft, die der Autor vermittelt. Nämlich niemals seine Träume
aufzugeben und an sich zu glauben. Die Freundschaft hochzuhalten, und
auch mal über seinen Schatten zu springen und um Hilfe zu bitten.
Daneben
punktet „Arvil, der kleine
Falke“ mit den vom Autor selbst
geschaffenen und zu den Ereignissen hervorragend passenden
Illustrationen, die in ihrer Fertigung farbstark sind und die
Geschichte ausdrucks- und eindrucksvoll in ihrer Vielfalt
unterstützen.
„Das
große Rennen“ ist eine schwunghafte Abenteuergeschichte, die nicht
nur den jugendlichen Lesern Freude bereitet.
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Der Roman ist im Maximum Verlag erschienen, dem ich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares danke.
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