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Montag, 11. November 2024

Haiku am Montag

Manch Novembertag
ist nass und liegt im Nebel -
aber mit Lichtblicken.
 
Svanvithe


Montag, 4. November 2024

Arvil, der kleine Falke - Das große Rennen

Arvil ist zur Hälfte ein Falke und trägt mehrfarbige Federn, die ihm seine Mutter Isolda, ein Papagei, vererbt hat. Auch sonst ist die Familie bunt gemischt. Zu ihr gehören noch der Vater, Wanderfalke Aron, und die Spitzmaus Serge.

  

Einen Papageien-Falken wie Arvil gibt es nur einmal. Er ist ein unbekümmerter Jungvogel, der innerhalb weniger Wochen seine ersten Flugübungen problemlos und voller Energie absolviert und das Fliegen mit tollkühner Begeisterung genießt. Lediglich das fehlende Interesse seines Vaters stimmt ihn oft sehr traurig und macht ihn dann wütend.

Als Serge und Arvil eines Tages ein Waldflugrennen beobachten, ist der kleine Falke sicher: Er will an so einem Rennen teilnehmen und sein Können beweisen. Leider ist Aron so gar nicht davon zu überzeugen, sein Einverständnis zu geben. Deshalb muss Arvil heimlich trainieren, und sein Glück ist, dass ihm neben Bruder Serge und Eichhörnchen Malou mit Adler Adwanagor auch ein legendärer Helfer zur Seite steht.

Wird es Arvil gelingen, beim Waldrennen erfolgreich zu starten und sich gegen die fiesen Tricks des mehrmaligen Champion – Rabe Salaniel – durchzusetzen?


Thomas Forat hat die Geschichte eines Papageien-Falken ersonnen, der sich mit der Teilnahme an einem wichtigen Ereignis einen Traum erfüllen möchte. So darf „Arvil, der kleine Falke“ in „Das große Rennen“ voller Neugierde und unerschrocken sein erstes Abenteuer erleben, zwei weitere werden noch folgen.

Der Start ist dem Autor gut gelungen. „Das große Rennen“ wird in 22 Kapiteln in einem zeitgemäß lockeren und kindgerechten Sprachfluss erzählt. Ab und an schießt der Autor allerdings über das Ziel hinaus, wenn seine Tiere allzu burschikos reagieren und vor allem menschliche Redewendungen benutzen. Aufgefallen sind mir ebenfalls einige Wiederholungen im Wortgefüge – mehrmals zeigen sich Figuren beispielsweise „benebelt“. Das dürfte Kinder als hauptsächlicher Zielgruppe jedoch nicht stören.

Davon einmal abgesehen, wird die Handlung verständlich geschildert, und Langeweile gibt es während der Lektüre nicht. Mit Beginn des Waldflugrennens, das wegen Salaniel und seiner düsteren Truppe durchaus Gefahren bereithält, nimmt der Verlauf des Geschehens immer mehr an Tempo zu, so dass der jungen Leserschar aufregende Szenen mit hohem Spannungsfaktor bevorstehen. Ergänzend ist es dem Autor geglückt, besonders mit dem putzigen pupsenden Serge für etliche witzige Stimmungs- und Schmunzelmomente zu sorgen.


Damit avanciert die Spitzmaus sicher zu einem Liebling der Geschichte. Aber auch die anderen Figuren hat Thomas Forat abwechslungsreich und mit sofort erkennbaren Charaktermerkmalen gestaltet. Neben Arvil, seiner Familie und seinen Freunden agieren der eingebildete Salaniel und seine gemeinen Helfer. Es ist damit von Anfang an klar, wie Sympathie und Antipathie verteilt werden.


Was „Das große Rennen“ auszeichnet, ist zum einen die erkennbare Botschaft, die der Autor vermittelt. Nämlich niemals seine Träume aufzugeben und an sich zu glauben. Die Freundschaft hochzuhalten, und auch mal über seinen Schatten zu springen und um Hilfe zu bitten.

Daneben punktet „Arvil, der kleine Falke“ mit den vom Autor selbst geschaffenen und zu den Ereignissen hervorragend passenden Illustrationen, die in ihrer Fertigung farbstark sind und die Geschichte ausdrucks- und eindrucksvoll in ihrer Vielfalt unterstützen.


Das große Rennen“ ist eine schwunghafte Abenteuergeschichte, die nicht nur den jugendlichen Lesern Freude bereitet.


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Der Roman ist im Maximum Verlag erschienen, dem ich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares danke.

Samstag, 19. Oktober 2024

Die Porzellanmanufaktur. Zerbrechliche Träume

1966 teilt die Mauer Deutschland mittlerweile seit fünf Jahren in zwei Staaten, und Autowerkstattbesitzer Gustav nutzt seine weitgehende Reisefreiheit und schmuggelt lebende Güter über die Grenze von der DDR in die Bundesrepublik. Ein gefährliches Unterfangen. 

Bei den Thalmeyers arbeiten in der Manufaktur gut vierzig Personen, wenngleich auch die Nachfrage nach Porzellan nachgelassen hat. Dem Wirtschaftswunder ist ein wenig die Luft ausgegangen. Doch Marie, verantwortlich für die Verwaltung der Manufaktur und Sophie, zuständig für den Außendienst, haben schon einige Schlachten geschlagen und private Verluste erlitten. Aber die Geschäfte führen sie klug, und sie wollen das Familienunternehmen in fünfter Generation erhalten. Müssen sie sich den veränderten Wünschen der Konsumenten anpassen, oder sollen sie wieder etwas wagen? Denn das ist bisher immer ihre Stärke gewesen. Es anders zu machen als die anderen und dadurch zwei Kriege und unzählige Krisen zu überstehen.

Das Verhältnis von Marie zu ihrer Tochter Jana ist angespannt, innige Augenblicke sind eher selten. Jana wird flügge und verlässt die heimatlichen Gefilden Richtung München, um Jura zu studieren. Der „Backfisch“ ist froh, endlich der kleinbürgerlichen Enge der Provinz zu entgehen und wild entschlossen, all das nachzuholen, was sie bislang versäumt zu haben glaubt.

Dank Onkel Joachim, der als Künstleragent viel unterwegs ist, bekommt sie in seiner Wohnung ein eigenes Zimmer mit Balkon. Die tolle Großstadt lockt mit neuen Möglichkeiten und Gefahren. Das ahnt Jana allerdings noch nicht. Jetzt erst einmal gibt sie sich Mühe, bei allem dabei zu sein. 

Joachim Thalmeyer, fungiert nach wie vor als stiller Teilhaber und überlässt es seinen Schwestern, sich um die Porzellanmanufaktur zu kümmern. Seine Welt sind die Musik und das Fernsehen, und seine Künstler machen alle ausnahmslos Karriere. 

Dauerfeind Karl Metsch ist gestorben und hat den Staffelstab der Feindschaft an seinen Sohn Abel weitergegeben, der bereits vor dem Tod des Vaters die Geschäfte an sich gerissen hat, tatkräftig unterstützt von seiner nimmermüden Mutter Alexandra. 

Nun versucht Abel Metsch als Verleger der regionalen Zeitung „Oberfränkische Stimme“ seine Macht auszuspielen und neue Intrigen zu ersinnen. Der erklärte Widersacher der Thalmeyers schafft es bis zum Bürgermeister. Wird es ihm letzten Endes gelingen, seine Erzfeinde zu bezwingen und die verfluchten Thalmeyers aus Selb zu jagen, ihre Porzellanmanufaktur in den Konkurs zu treiben oder gar selbst zu übernehmen?


Wie schon in den Vorgängerbänden der Reihe „Die Porzellanmanufaktur“ legt Stefan Maiwald auch im dritten Band „Zerbrechliche Träume“ nicht nur den Fokus auf die Vorgänge in und um die Porzellanmanufaktur, sondern bindet das Zeitgeschehen und die herrschenden Gegebenheiten in der Bundesrepublik der Sechziger Jahre ein. 

Deshalb bin ich wieder begeistert von seiner hervorragenden Recherchearbeit. Insbesondere gefällt mir, wie er mit scheinbar leichter Hand geschichtliche und gesellschaftliche Momentaufnahmen in einer Fülle aufbereitet, die das Wissen erweitert, ohne die Wirkung eines Sachbuches zu versprühen. Nur wenn der Autor – wie aus meiner Sicht beim Thema Golf – zu sehr in die Tiefe geht, nimmt die Leseaufmerksamkeit etwas ab. 

In „Zerbrechliche Träume“ bleibt Stefan Maiwald von Anfang an seinem gewählten Erzählstil treu und schildert den Verlauf der Ereignisse stringent, dynamisch und in kurzen Kapiteln klar strukturiert. Er verzichtet dieses Mal – mit wenigen Ausnahmen – bei den Perspektivwechseln auf diejenigen in die Vergangenheit und beschränkt sich diesbezüglich in der Handlung auf gelegentliche Hinweise. 

Der Autor schafft in seiner mittlerweile gewohnten Handschrift ein authentisches und buntes Bild der damaligen Zeit und Umstände und paart sie mit stimmungs- und humorvoller Lockerheit. 

Seine bekannte Figurenriege, deren Charakterisierung er verfeinert und teilweise mit weiteren Konturen versehen hat, ergänzt er mit den Auftritten neuer fiktiver und daneben einiger realer Persönlichkeiten. Beispielsweise wird Koch Paul Bocuse in die Handlung eingebunden, und Mime Klaus Kinski darf in unverkennbarer Weise einen bezeichnenden Auftritt haben. 

Leider heißt es nunmehr Abschied nehmen von der Familie Thalmayer, von ihren Wegbegleitern, Freunden und Feinden. Ich habe ich gefreut, dass ich sie über einen großen Zeitraum ihrer Lebens begleiten durfte. Vielleicht gibt es ja irgendwann noch einmal ein „Wiedersehen“. 

4,5 Sterne


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Der Roman ist im Maximum Verlag erschienen, dem ich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares danke.

Sonntag, 13. Oktober 2024

Buddyread DIE LETZTE WELLE - Der erste Eindruck



Im Oktober lese ich gemeinsam mit Sabine von Buchmomente Cecilia Sjögrens "Die letzte Welle", erschienen im Jahr 2023 bei Saga Egmont.

Worum geht es? 
 
Im Altenheim "Ömheten" geschehen seltsame Dinge: Ein mysteriöser Einbruch, gefolgt von einem Todesfall wecken den Verdacht des pensionierten Polizisten Tore Lindahl: Ist sein Heimnachbar Viking wirklich auf natürliche Weise gestorben? Wer ist der Fremde, der vor dem Heim herumschleicht? Und warum will das Pflegepersonal all das geheim halten?

Bei der örtlichen Zeitung hofft Veronika Wiklund auf die große Story. Wenn sie nicht bald einen aufsehenerregenden Artikel abliefert, verliert sie den Job. Als sie von Tores Verdacht hört, sieht die Journalistin ihre Chance gekommen.

Gemeinsam beginnen die beiden zu ermitteln. Ihre Recherche deckt ein weit verzweigtes kriminelles Netzwerk auf. Musste Viking sterben, weil er davon wusste? Oder liegt die Wahrheit weiter zurück - im Inferno des Zweiten Weltkriegs, dem auch der kleine Fischerort Grisslehamn nicht entgehen konnte? (Quelle: Verlag)


Heute habe ich für euch unseren jeweiligen ersten Eindruck nach neun Kapiteln.
 
Anke meint:

Im Prolog erleben wir einen Monat vor den eigentlichen Ereignissen die Ermordung der 85-jährigen Senora Orjeda mit. Später werden wir erfahren, dass dies nicht ihr wahrer Name gewesen ist und sie gefälschte Ausweispapiere besaß, deren Spur nach Schweden führt.
 
Hier wird in einem Altenheim, in dem der ehemalige Polizist Tore Lindahl lebt, von diesem der tote Mitbewohnet Viking gefunden, dessen Ableben offensichtlich nicht natürlich war.
 
Und wir lernen Veronika Wiklund kennen, die als Praktikantin bei der Zeitung nicht für die großen Stories zuständig ist, aber doch einer scheinbar brisanten Geschichte auf die Spur kommt.
 
Zu guter Letzt erhalten wir auch noch einen ersten Blick in die Vergangenheit und begegnen 1942 Siri und Folke. Siri hat auf jeden Fall eine Verbindung zum toten Viking ...

Den Perspektivwechseln und Verlauf der Handlung kann ich bislang gut folgen.
 
Mir gefällt, wie die Autorin die persönliche Situation und die Befindlichkeiten ihrer Protagonisten in das Geschehen einflechtet. Da ist Tore, 75 Jahre alt, mit einem angespannten Verhältnis zu seiner Tochter Anna, ebenfalls Polizistin. Und auch Veronikas Beziehung steht auf dem Prüfstand.

Hinsichtlich der Motive und auch Bezüge zur Vergangenheit bin ich momentan noch ahnungslos.

Sprachlich empfinde ich die Schilderung als ausgewogen und angenehm zu lesen, gebe wegen des Stils zu, dass ich es gern mal etwas "blumig" mag, weil das von mancher Nüchternheit ablenken kann.

Zwei meiner Lieblingszitate:

"Die dichten Jahresringe des Lebens hatten ihr Geheimnis verborgen." (Seite 5)
 
"Aber da gab es noch etwas bei Josef, eine Tiefe und Zurückhaltung in seinem Blick. Als säße die Schwermut des Lebens in ihm fest." (Seite 36)

Sabine meint:
 
Ich bin jetzt noch nicht ganz so begeistert.
 
Es gibt viele Erzählstränge, denen man zwar gut folgen kann, bei denen aber noch nicht klar ist, wie sie zusammengehören. Am liebsten ist mir der aus der Vergangenheit :-) - aber das habe ich sehr häufig bei Romanen auf mehreren Zeitebenen.
 
Mir ist noch nicht ganz klar, wo ich das Buch einordnen soll - ist es ein Kriminalroman? Oder doch eher ein Spannungsroman? Oder einfach nur ein Roman auf zwei Zeitebenen?
 
Für mich spielt das eine Rolle wegen des Schreibstils. Mir ist er zu blumig und mit zu vielen Bildern, die ich überzogen finde. Und bei einem Krimi finde ich das unpassend - zu einem Roman passt es (auch wenn es mir persönlich nicht zusagt, aber das ist ja Geschmackssache).
 
"Ihre Finger glitten mechanisch durch das graue Haar, in dem Reste einer rotgoldenen Farbe vom Schöpfungsmorgen erzählten." (Seite 5) - das ist mir echt zu schwülstig. Und leider gibt es solche Beschreibungen ja recht häufig.
 
Was mir gefällt ist, dass es viele ältere Protagonisten gibt und auch, dass es ja anscheinend zu einer "Allianz" zwischen Tore und Veronika kommen wird (also alt und jung.

Fortsetzung folgt,
dann mit unserem Fazit und den Rezensionen ...

Montag, 23. September 2024

Verwerfungen


Wieder einmal bin ich in eine Reihe „eingestiegen“, denn „Verwerfungen“ ist bereits der achte Fall, den der bayrisch-türkische Autor Su Turhan für seinen Kommissar Pascha alias Zeki Demirbilek ersonnen hat.

Für die Figurenriege ist es ein Neubeginn. Das Schicksal von Zeki nach einer fast tödlich endenden Attacke hat auch das Schicksal seiner Mitarbeiter besiegelt. Das Sonderdezernat für Schwerverbrechen mit Migrationshintergrund, intern kurz „Migra“ genannt, existiert nicht mehr, und die ehemaligen Kollegen sind mit neuen Chefs und Versetzungen in andere Abteilungen beschäftigt. Oberkommissarin Isabel Vierkant beispielsweise kämpft um ihre Rolle und ihren Platz in der neu zusammengesetzten Mordkommission, Serkan Kutlar lehnt den neuen Chef Helmut Herkamer ab und geht in eine Soko nach Leipzig.

Zeki Demirbilek selbst befindet sich auf Erholungsurlaub in Istanbul, hadert gleichwohl mit der Vergangenheit und hängt lethargisch zwischen den Seilen, vor allem weil ihn auch die Nähe zu Exfrau belastet. Schließlich hofft er immer noch darauf, dass er das Herz seiner großen Liebe zurückzugewinnen kann, obwohl Selma ihm deutlich zu verstehen gegeben hat, dass sie keine gemeinsame Zukunft sieht.

Da kreuzt bei Zeki sein langjähriger Freund Robert Haueis, der Inhaber eines kleines Antiquitätengeschäfts in München, auf. Robert ist seiner kürzlich gestohlenen wertvollen Medusenstatue auf der Spur, die bei einer Istanbuler Auktion illegal zum Verkauf angeboten wird. Bei der Medusa handelt es sich um eine Replik einer Statue, die 1204 von Kreuzfahrern aus der Kleinen Hagia Sophia gestohlen, nach Venedig gebracht wurde und im Laufe der Jahrhunderte verschwand.

Die Suche nach der Statue ist nicht allein für den erfahrenen Kommissar eine Herausforderung. Denn es dauert nicht lange, bis seine ehemaligen Mitarbeiter in München und die türkischen Kriminalisten um Selim Kamaz ebenfalls in den Fall involviert werden. Nicht nur in der Türkei wird eine Leiche entdeckt, auch in München stoßen die Ermittler auf einen grausigen Fund. Die Ermittlungen laufen bald länderübergreifend bis hin nach Kopenhagen, wo Selma einen neuen Job antreten will ...


Um es gleich vorweg zu nehmen, auch ohne Vorkenntnisse ist es möglich, dem Geschehen in „Verwerfungen“ zu folgen, weil Su Turhan nicht an eingestreuten Informationen spart und es damit Neueinsteigern erleichtert, sich in diesem achten Band der Reihe zurechtzufinden und das Beziehungsgeflecht zu verstehen. Lediglich hinsichtlich der Familie von Zeki Demirbilek bleibe ich an Ende mit einigen Wissenslücken zurück.

Su Turhans Erzählstil ist in der Regel anschaulich und angenehm, und nur gelegentlich etwas umständlich. Kurze Kapitel und viele Ortswechsel mit authentischen Beschreibungen wirken unterstützend auf den Unterhaltswert einer eingängigen Handlung, die zunächst mit Bedacht beginnt, sich dann entwickelt und mit einigen kniffligen Überraschungen für einen ansteigenden Spannungsbogen sorgt.

Der Autor macht es einem leicht, seinen Zeki zu mögen. Der Ermittler alter Schule ist ein sympathischer Zeitgenosse, manchmal etwas eigen in der Lösung seiner Probleme, aber geradlinig und empathisch, mit einem klugen Kopf auf den Schultern, den er ständig arbeiten lässt. Er „beißt“ sich fest, vor allem als der Fall größere Dimensionen annimmt als anfänglich erwartet.

Auch die weiteren Figuren erfahren eine ausgewogene Charakterisierung und sind mit unterschiedlichen Facetten ausgestattet, in denen kulturelle Unterschiede humorvoll angesprochen werden. Zudem wird deutlich, dass der Autor Wert darauf legt, unkonventionelle Persönlichkeiten in die Geschichte einzubinden.

Verwerfungen“ von Su Turhan überzeugt mit reflektierbaren Ereignissen und Akteuren voller Lebendigkeit und gestattet einen vergnüglichen Blick auf Eigenarten einer Multikulti-Gesellschaft.


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Der Roman ist im Maximum Verlag erschienen, dem ich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares danke.