Bei
"Die Nacht der fallenden Sterne" von Jennifer Alice Jager
fiel mir zuerst das Cover auf. Sein blauer Grundton ist einfach
magisch. Genauso wie die Geschichte, die dahinter steckt, meiner
Liebe zu Märchen eine neue Facette hinzugefügt hat...
Als
zukünftige Regentin des Inselreiches Havendor, dessen Himmel stets
wolkenfrei und mondbeschienen und das voller wundersamer und
magischer Legenden ist, wächst Luna Lightgrow behütet auf und wird
von ihrem Vater auf ihre kommende Aufgabe vorbereitet, den silbernen
Thron als Vorsitzende des Parlaments der Zwölf Familien zu
besteigen.
Doch
eine Revolte der Familie Hallender ändert unerwartet Lunas Leben und
ihre Zukunft. Und auch die Sterne, die vom Himmel fallen und zu
Kriegern der Mondkönigin werden, kennen nur ein Ziel: Luna. In ihrer
höchsten Not findet sie dort Freunde und Helfer, wo sie es nie
vermutet hätte, und sie muss sich mit einem Mann verbünden, dessen
Familie ihr Ende herbeiführen will. Kann sie Hayes Hallender
wirklich vertrauen?
Jennifer
Alice Jager adaptiert in „Die Nacht der fallenden Sterne“ das
Grimmsche Märchen vom Sterntaler und reichert dieses mit
fantastischen Elementen an. Sie kreiert eine neue Welt und stattet
sie mit ausführlichen und anschaulichen Details aus, die
verständlich und durchaus vergleichbar mit realen sind. Havendor ist
eine Klassengesellschaft, in der die privilegierten Magnaten die
Macht inne haben, über Wohlstand und Reichtum verfügen, während
die Thrall, die arbeitende Bevölkerung, in Armut lebt.
Das
Geschehen vermittelt uns Luna aus ihrer Sicht, wodurch die Ereignisse
besonders von ihren Gefühlen geprägt sind. Der Erzählton ist
angenehm und mühelos, enthält ebenso märchenhafte Poesie,
allerdings verhätschelt die Autorin den Leser auch nicht, wenn sie
die Geschichte von Macht und Intrigen, Hass und Neid,
Selbstbestimmung und Manipulation, Liebe und Freundschaft, Hoffnung
und Magie schildert. Der Verlauf weist einen ordentlichen
Spannungsbogen auf, der kontinuierlich gesteigert wird. Allein das
Ende wirkt etwas abrupt.
Gelungen
ist der Autorin die vielfältige Ausformung und glaubwürdige
Darstellung ihrer Hauptcharaktere, die mit ihren Ecken und Kanten im
Verlauf der Handlung ihre sie prägenden Eigenschaften entfalten.
Luna
zeigt sich als intelligente, sensible, aufgeschlossene und
wissbegierige Person, die anfangs noch mit Naivität auffällt und
den Einschränkungen, denen sie auf Grund ihres Standes unterworfen
ist, zuwiderlaufen will, weil sie sich nach mehr sehnt. Sie möchte
frei sein, die Welt außerhalb des Palastes erkunden und Abenteuer
erleben. Als einzige Freundin bringt ihre Zofe Emma Freude in ihre
Tage. Luna hat ein hohes Gerechtigkeitsempfinden und ist mutig, aber
nicht angstfrei. Tatsächlich geht die Autorin nicht zimperlich mit
ihrer Protagonistin um und konfrontiert diese mit emotional
einschneidenden Ereignissen.
Hayes
Hallender als Gegenpart erhält zunächst weder von Luna noch vom
Leser Sympathiepunkte, erscheint er auf Grund seiner Taten in keinem
positiven Licht. Der junge Mann lässt sich nicht in die Karten
schauen. Denn seine Herkunft hat ihn gelehrt, vorsichtig zu sein bei
dem, was er tut und denkt. Deshalb mutet er eher undurchsichtig und
gefühlskalt an, verbirgt seine „gute“ Seite, die der Leser
gemeinsam mit Luna ergründen muss...
Mit "Die Nacht der fallenden Sterne" unterhält Jennifer Alice Jager alle Freunde von märchenhafter Fantasy auf originelle und erquickliche Art und Weise.
Mit "Die Nacht der fallenden Sterne" unterhält Jennifer Alice Jager alle Freunde von märchenhafter Fantasy auf originelle und erquickliche Art und Weise.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Nutzer der Kommentarfunktion erklären sich mit der Speicherung und Verarbeitung ihrer Daten durch diese Webseite einverstanden.