Freitag ist für mich ein Freutag. Einerseits weil ich nach Hause zur Familie fahre, anderseits sehe ich dann die Zuckerschnute. Und weil hier ein paar Fragen zu meiner "Beziehung" zu Resada aufkamen, erzähle ich euch ein bisschen mehr darüber.
Oooh, Madame ist noch nicht geputzt, also nicht so genau gucken!
Resada gehört mir nicht im eigentlichen (rechtlichen) Sinne. Doch sie ist "mein" Pferd, weil ich mich in der Regel mit ihr beschäftige. Seit gut fünf Jahren sind wir ein Team und arbeiten intensiv miteinander. Jeden Freitag. Selbst die Reiterhofchefin Ines (und damit Eigentümerin), die sich hervorragend mit Pferden auskennt, hätte nicht gedacht, dass sich eine solch vertrauensvolle Beziehung zwischen uns aufbaut, bei einmal Sehen in der Woche. Das ist übrigens auch der Grund, warum ich kein eigenes Pferd besitze. Ich halte es für wichtig, sich um ein Tier mehrmals in der Woche zu kümmern, kann dies aber wegen meiner Auswärtstätigkeit nicht.
Bleib doch mal stehen, Süße, ich will ein Foto machen!
Resada ist eine Mecklenburgische Warmblutstute mit Trakehnerblut und hat durchaus ihren eigenen Kopf. Eine "Frau" halt. Sie ist temperamentvoll, was sich vor allem beim Galopp zeigt. Rangeleien in der Herde geht sie stets aus dem Weg. Rufe ich sie, kommt sie, auch in Erwartung einer Leckerei. Doch nicht nur deswegen. Wenn jemand anders sie putzt und sie mich nicht sieht, aber hört, reagiert sie und sucht nach mir. Arbeiten wir zusammen, weicht sie nicht von meiner Seite. Manchmal soll sie jedoch genau das. Stehenbleiben und erst auf Zuruf zu mir kommen, ist deshalb bei uns ein Problem. Das üben wir immer wieder fleißig. Denn beispielsweise bei einem Ausritt in der Natur ist es einfach erforderlich, dass im Falle eines ja durchaus möglichen, wenn auch nicht wünschenswerten Unfalls das Pferd stehen bleibt und wartet. In der Beziehung Wallache echt sturer. Die stehen brav.
In Ordnung, erst das Leckerli...
Davon einmal abgesehen, habe ich wirklich viel Freude an jeder Arbeit mit ihr, ob Boden- und Freiarbeit oder beim Reiten. Wenn ich mal strenger sein muss, denn ich bin ihre Herdenführerin und gebe den Ton und das Tempo an, oder sie oder ich einen Fehler machen, nehmen wir es einander nicht übel. Positive Ergebnisse beflügeln uns beide.
... dann das Foto!
Ich bin sehr verbunden mit der alten Dame (26 ist ja wahrlich ein stolzes Alter) und hoffe, dass sie mir noch lange erhalten bleibt. Das Zusammensein mit ihr macht einfach glücklich. Resada hat - denke ich - von Anfang an gespürt, dass ich sie in mein Herz geschlossen habe. Und erwidert diese Zuneigung mit viel Vertrauen.
Wir sind halt FAMILIE.
Bis nachher, Zuckerschnute!