Als in Berlin Obdachlose an Milzbrand sterben, ist Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg alarmiert. Die Fälle erinnern an ein Ereignis in Alaska vor 10 Jahren, als das Auftauen des Permafrostbodens einen tödlichen Erreger freisetzte. Ebenfalls in Alaska verschwindet Ninas Freund, der Milzbrand-Forscher Gereon Kirchner. Nina bittet ihren Bekannten Tom Morell, dorthin zu reisen und herauszufinden, was passiert ist. Schon kurz nach Toms Ankunft taucht in einem Eistunnel eine Frauenleiche auf. Ist Gereon schuld an ihrem Tod? Hat er gar mit dem qualvollen Tod der Obdachlosen in Berlin zu tun? Während Tom und Nina versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen, müssen sie begreifen, dass sie gegen einen sehr viel mächtigeren Gegner kämpfen, als sie dachten ... (Quelle: Verlag)
Donnerstag, 27. Juli 2023
Blogtour TOXIN: Milzbrand - heute Biowaffe
Obwohl
1925 zahlreiche Staaten in Genf ein Abkommen über den Verbot von chemischen und
biologischen Kampfstoffen unterzeichneten – eine Reaktion auf den Einsatz von
chemischen Waffen im Ersten Weltkrieg –, behielten sich die USA und die
damalige Sowjetunion das Recht vor, in Ausnahmefällen diese Waffen herstellen,
lagern und im Falle eines militärischen Angriffs auch nutzen zu dürfen.
Trotz
dieses Abkommen wurden biologische Waffen auch in anderen Staaten gefertigt und getestet. Beispielsweise produzierten im Zweiten Weltkrieg amerikanische,
britische und kanadische Labore sogenannte "Milzbrand-Bomben".
Die Verlockung der Verwendung biologischer Kampfstoffe ist groß, deren Produktion ist im Vergleich zu herkömmlichen Waffen nämlich äußerst günstig.
Faktisch
könnte man Bacillus anthracis als das Urbild eines bakteriologischen
Kampfstoffes bezeichnen. Der Einsatz zeigt sich hierbei nämlich dahingehend von
Vorteil, dass die breite Bevölkerung keine Immunität gegen die Krankheit
aufweist. Bei einer kurzen Inkubationszeit und niedrigen Infektionsschwelle
verursacht der hoch virulente Erreger eine sehr schwere und im schlimmsten Fall
tödliche Erkrankung und setzt folglich die Menschen schnell außer Gefecht.
Hinzu
kommt, dass das die krankheitserregende Wirkungsfähigkeit des Erregers
bei der Produktion, Lagerung sowie beim Transport asserviert werden kann. Die
Sporen sind für Luftpartikel geeignet und bleiben lange gefährlich, weil sie –
wie bereits erwähnt – Austrocknung, Temperaturwechsel und UV-Licht überstehen
und dennoch ihre Keimfähigkeit und Virulenz erhalten wird. Außerdem lassen sich
Stämme entwickeln, die gegen gebräuchliche Antibiotika resistent sind.
Letztlich
erweisen sich die niedrigen Kosten bei der Herstellung und eine einfache
Produktionsweise von massenhaft Bakterien und Sporen als aussichtsreich. Mit
einem Gramm Sporen können zehn Millionen Menschen getötet werden. Die
Weltgesundheitsorganisation hat geschätzt, dass durch den Einsatz von 50
Kilogramm von Bacillus anthracis bei günstigem Wind in einer Stadt mit 500.000
Einwohnern 95.000 Menschen getötet und 125.000 weitere außer Gefecht gesetzt
werden könnten.
Für
Angreifer selbst besteht dabei kaum ein Risiko einer Ansteckung. Aus diesem
Grund sind Milzbrand-Bomben auch zur ihrer Bezeichnung: "Atombombe der Armen" gekommen.
Das
im Jahr 1972 von 130 Staaten unterzeichnete B-Waffen-Abkommen, die Entwicklung,
Herstellung, Lagerung und Transport biologischer und toxischer Waffen
untersagt, erfährt auch nicht die gewünschte Umsetzung, denn viele Länder
halten sich nicht daran, und viele Staaten stellen zudem heimlich Biowaffen her:
Bulgarien, China, Nordkorea, Kuba, Ägypten, Indien, Iran, Israel, Laos, Libyen,
Syrien, Taiwan und Vietnam.
Erschreckend
ist auch die Tatsache, dass inzwischen Terrororganisationen biologische
Kampfstoffe für ihre Ziele einsetzen. Ein Beispiel hierfür ist die japanische
Aum-Sekte, die 1990 in Tokio vor einem Gebäude Milzbrand-Bazillen freigesetzt
hatte.
Schlussendlich
bleibt also Bacillus anthracis eine besonders heimtückische Bedrohung, nach der Entdeckung ist oft schon zu spät. Zwar werden Impfstoffe, Antibiotika
und äußerlich anzuwendende Hilfsmittel entwickelt, doch all das muss andauernd
dem Stand der Biowaffen, deren Hersteller von den Fortschritten in der Genetik
und Molekularbiologie ebenfalls profitieren, angepasst und folglich parallel
verbessert werden.
Ein
Wettlauf, in dem es vielleicht nur einen Sieger geben könnte: Bacillus
anthracis …
P. S. Oder gibt es eventuell noch Hoffnung für eine positive Entwicklung?
Was, wenn eine jahrhundertealte Seuche aus der Arktis zurückkehrt?
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Erschienen ist der Roman bei Lübbe Belletristik. Die Blogtour wurde organisiert von den Autorinnen.
Blogtour TOXIN: Milzbrand - früher Geißel ...
Heute erscheint endlich "TOXIN" von Kathrin Lange und Susanne Thiele und die Blogtour, deren Verlauf ihr gerne an Hand obiger Auflistung rekapitulieren könnt, findet auf meinem Blog ihr Finale.
Wir gehen in medias res und begegnen einem in vielerlei Hinsicht gefährlichen Erreger öffentlichen Ärgernisses: Bacillus anthracis.
Noch vor einem halben Jahrhundert war Milzbrand, auch Anthrax genannte, eine häufige Erkrankung. In der Gegenwart kennen die großen Industrieländer die Krankheit nicht mehr, wenngleich sie insbesondere in vielen Ländern um das Mittelmeer und in den ehemaligen Ostblockstaaten immer noch auftritt.
Milzbrand
ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien, und zwar die
Stäbchenbakterien Bacillus anthracis verursacht wird. Der
Begriff Milzbrand geht dabei auf die vergrößerte und verbrannt
aussehende Milz zurück. Die Bezeichnung „Anthrax“ leitet
sich aus dem griechischen
Wort für Kohle her,
die im Deutschen als Anthrazit bekannt ist.
In
der Regel sind Weidetiere wie Rinder, Pferde, Schafe und Ziegen
betroffen. Allerdings kann die Krankheit bei engem Kontakt durchaus
auch auf den Menschen übertragen werden.
Der
Erreger ist weltweit, aber vor allem in warmen Regionen wie
Lateinamerika, Asien und Afrika zu finden. Er kommt im Boden und vor,
bildet giftige Sporen und reduziert auf diese Art und Weise seine
Lebensfunktionen auf ein Minimum, wodurch es ihm möglich ist, über
Jahre hinweg zu überleben. Übertragen wird er über das Futter.
Eine spezielle Eiweißkapsel
versetzt ihn in die Lage, den
tierischen und menschlichen Abwehrmechanismen zu entgehen. Selbst im
Fall seiner Vernichtung bildet das Bakterium noch Giftstoffe, welche
an den Organismus weitergegeben werden und den Blutgefäßen Schaden
zufügen, wodurch eine „Passage“ erfolgt. Die führt zu
Entzündungen und Blutungen und mithin Schwellung des betroffenen
Gewebes wie Haut, Lunge oder Darm.
Die
Infizierung des Menschen ist auf vier verschiedenen Wegen möglich,
wobei eine Übertragung von Mensch zu Mensch bislang nicht
dokumentiert wurde.
Bei
der häufigsten Form, dem Hautmilzbrand, dringen Sporen in kleinere
Verletzungen der Haut in den Körper ein. Beim Lungenmilzbrand
infiziert sich der Organismus über die Atemwege. Ein Darmmilzbrand
entsteht über die Nahrungsaufnahme, beispielsweise durch rohes
Fleisch und unbehandelte frische Milch. Schließlich kann der
sogenannte Injektionsmilzbrand bei
Heroinkonsumenten vorkommen, wenn die Drogen durch Milzbrandsporen
verseucht sind.
Im
Krankheitsverlauf zeigt Milzbrand
zunächst meist grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und
Gliederschmerzen. Dann folgen oft weitere schwerere Symptome, und die
Krankheit kann trotz Behandlung zum Tod führen.
Beim
Hautmilzbrand entstehen kleine Hautknoten, Schwellungen und Blasen,
die in schorfbedeckte Geschwüre übergehen. Während Lungenmilzbrand
nach anfänglichen Atembeschwerden und trockenem Husten mit Lungen-
und Herz-Kreislauf-Versagen einhergehen
kann, leiden Betroffene beim Darmmilzbrand in der Regel unter
Bauchschmerzen, Übelkeit und Fieber, wobei hier bei Verschlimmerung
unter anderem Durchfall, blutiges Erbrechen und ebenfalls
Herz-Kreislauf-Versagen folgen können.
Injektionsmilzbrand
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Betroffenen starke Schwellungen
an der Injektionsstelle bekommen. Weitergehende Entzündungen und
andere schwere Verläufe führen hin zum Tod.
Milzbrand ist eine schwerwiegende
Infektionskrankheit, so dass in jedem Falle ein Arzt aufgesucht
werden sollte. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung mit
Antibiotika wirken sich sehr positiv auf den Verlauf der Erkrankung
aus.
Als
einzige wirksame Vorbeugung kann allein Impfen in Betracht gezogen werden.
Trotzdem ist Milzbrand – auch in Europa – nicht völlig besiegt.
Außerdem
droht eine andere Gefahr. Bacillus anthracis eignet sich hervorragend als
biologische Waffe, die mit wenig Aufwand durch die Keime verheerende Wirkung
erzielen kann …
Was, wenn eine jahrhundertealte Seuche aus der Arktis zurückkehrt?
Als
in Berlin Obdachlose an Milzbrand sterben, ist
Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg alarmiert. Die Fälle erinnern
an ein Ereignis in Alaska vor 10 Jahren, als das Auftauen des
Permafrostbodens einen tödlichen Erreger freisetzte. Ebenfalls in Alaska
verschwindet Ninas Freund, der Milzbrand-Forscher Gereon Kirchner. Nina
bittet ihren Bekannten Tom Morell, dorthin zu reisen und
herauszufinden, was passiert ist. Schon kurz nach Toms Ankunft taucht in
einem Eistunnel eine Frauenleiche auf. Ist Gereon schuld an ihrem Tod?
Hat er gar mit dem qualvollen Tod der Obdachlosen in Berlin zu tun?
Während Tom und Nina versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen, müssen sie
begreifen, dass sie gegen einen sehr viel mächtigeren Gegner kämpfen,
als sie dachten ... (Quelle: Verlag)
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Erschienen ist der Roman bei Lübbe Belletristik. Die Blogtour wurde organisiert von den Autorinnen.
Samstag, 15. Juli 2023
Blogger für HOMER 2023 - Einladung
Endlich geht es los!
Alle Freunde und Interessierte des historischen Romans laden wir ein, unsere Bloggergemeinschaft ab 20. Juli 2023 bei der Vorstellung der Shortlistkandidaten, die in diesem Jahr im Rennen für den Literaturpreis HOMER in Gold, Silber und Bronze gehen, zu begleiten. Wir werden euch nicht nur die Bücher vorstellen, sondern auch informative Interviews und Einblicke in das Leben unserer Autorinnen und Autoren gewähren. Nicht zuletzt warten Gewinnspiele auf euch.
20. Juli 2023 und 26. Juli 2023
René Anour - Die Totenärztin. Donaunebel
Manuela - Das Bücherhaus
25. Juli 2023 und 31. Juli 2023
Alex Beer - Felix Blom. Der Häftling aus Moabit
Nadine - Kunterbunte Bücherreisen
5. August 2023 und 11. August 2023
Heidrun Hurst - Die Kräutersammlerin und der junge Flößer
Sabine - BUCHMOMENTE
10. August 2023 und 16. August 2023
Hendrik Lambertus - Der Zorn der Flut
Carmen - CARMENS BÜCHERKABINETT
15. August 2023 und 21. August 2023
Silke Elzner - Die letzte Fehde an der Havel
Uwe - LITTERAE ARTESQUE
20. August 2023 und 26. August 2023
Claudius Crönert - Das ewige Licht von Notre-Dame
Patricia - NICHTOHNEBUCH
Wir freuen uns auf euch und
euer Interesse an der Vielfältigkeit der historischen Romane.
„Literatur ist, was gelesen wird“
Montag, 10. Juli 2023
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