Wer Geschichten
nicht mag, in denen es extrem blutig, gewalttätig, skrupellos,
unerbittlich, chaotisch, unmenschlich und auch glibberig zugeht oder
gar Würmer und Spinnen eine Rolle spielen, sollte diese hier nicht
lesen. Es sei denn, er lässt sich daneben von einem erstaunlichen
Protagonisten, einem ungewöhnlichen Plot, Abenteuern, Tapferkeit,
Courage, Opferbereitschaft, Furchtlosigkeit und Kameradschaft
überzeugen. Dann steht einer Lektüre von „Der Fluch des Feuers“
von Mark de Jager nichts im Wege, da diese von all dem Genannten
einiges bietet.
Zunächst einmal
eine bemerkenswerte Hauptfigur: Stratus, der alles ist, nur kein
strahlender Held. Vielmehr umgibt ihn etwas Dunkles, und damit ist
nicht (nur) seine schwarze Hautfarbe gemeint. Ja, er könnte
tatsächlich ein Monster sein. Stratus weiß es nicht. Er erwacht,
mitten auf einem Feld in einer misslichen Situation, nämlich nackt
und über sich lauernde Geier, und es scheint ihm gar nicht gut zu
gehen. Aber zumindest drei Dinge sind ihm neben seinem Namen bewusst:
Er lebt, er kann kein Mensch sein, und er versteht etwas von Magie.
Alles andere liegt jenseits jedweder Erinnerungen in der
Vergangenheit.
Damit nicht genug. Er bekommt nicht nur einmal Schwierigkeiten. Er wird ständig gejagt oder gerät in Gefangenschaft. Irgendwie gibt es immer wieder jemanden, der ihn verletzen will. Obwohl Stratus eine beeindruckende Erscheinung ist und körperlich von einschüchternder Größe. Zudem versteht er es mehr und mehr, sich hart zu verteidigen und Gegner mühelos zu bezwingen. Dabei fällt auf, dass sich Stratus nicht wie ein brutaler tumber Hauklotz durch die Handlung schlägt, sondern eine gewisse Schläue und Intelligenz an den Tag legt.
Damit nicht genug. Er bekommt nicht nur einmal Schwierigkeiten. Er wird ständig gejagt oder gerät in Gefangenschaft. Irgendwie gibt es immer wieder jemanden, der ihn verletzen will. Obwohl Stratus eine beeindruckende Erscheinung ist und körperlich von einschüchternder Größe. Zudem versteht er es mehr und mehr, sich hart zu verteidigen und Gegner mühelos zu bezwingen. Dabei fällt auf, dass sich Stratus nicht wie ein brutaler tumber Hauklotz durch die Handlung schlägt, sondern eine gewisse Schläue und Intelligenz an den Tag legt.
Da nicht offenbart
wird, warum Stratus nichts mehr aus seiner Vergangenheit weiß oder
warum er dies oder jenes tut, bleibt er ein Rätsel. Ist er nun einer
von den Guten oder von den Bösen?
Macht dies den
ungewöhnlichen Reiz, die Faszination der Geschichte aus? Ist es der
Fakt, dass wir den größten Teil des Buches nicht sicher sind, ob
Stratus der Gute ist, ob es überhaupt einen Guten gibt? Oder ist es
die Tatsache, dass die Ereignisse von den Gedanken und Überlegungen
von Stratus geprägt wird und wir auf Grund der Ich-Position stets
unmittelbar dabei sind? Wir spüren seine Verwirrung, seinen
unstillbaren Hunger, wir wissen immer, was Stratus weiß, wir
verfolgen jeden seiner Schritte und lernen, was er lernt, begegnen
den dunklen Seiten seines Ichs, andererseits auch den weniger dunklen
Empfindungen, während Stratus sich zurechtfinden muss in einer vom
Krieg zerrissenen Welt, in der sich zwei Länder bekämpfen,
gleichzeitig aber ohne deren Wissen eine dunkle Magie deren
Zerstörung betreibt.
Der Erzählton ist
leicht zu lesen, selbstbewusst, vorstellungsintensiv, lebhaft und
durchaus fesselnd, manchmal etwas zu ausführlich, dann wiederum mit
einem ironischen Zug versehen, der auflockernd wirkt. In dem Tempo,
in dem Stratus Informationen erhält, werden sie auch für uns
zugänglich. So lernen wir die Welt mit ihm und durch ihn kennen.
Marc de Jager
entwirft und erklärt die Gesellschaft, in der sich Stratus bewegt,
nur in feinen Nuancen. Während die Geschichte wächst, und das
Geschehen voranschreitet, liegt der Fokus auf Stratus und dem
Erkennen seiner wahren Natur. Im Ringen mit seiner „inneren
Bestie“, macht Stratus eine Entwicklung durch.
Der Autor hat sich
Zeit genommen, einprägsame Charaktere zu kreieren, trotz der in
Gänze überschaubaren Figurenschar. Denn viele erscheinen und sind
gleich wieder weg oder tot. Doch ist es neben Stratus Tatyana, die
uns packt, weil sie eine besondere Verbindung zu Stratus knüpft und
mit ihm im Verlauf der verzwickten Handlung einigen geheimnisvollen,
ja ungeheuerlichen Dingen auf die Spur kommt und uns mit einem großen
Paukenschlag zurücklässt.
Mark de Jagers
Geschichte über einen Anti-Helden ist ein waghalsiges Unternehmen,
das die Gemüter spalten wird. Die einen werden es lieben, die
anderen nicht.
Liebe Anke,
AntwortenLöschenherzlichen Dank für deine Rezension.
Sonnige Grüße
Elisabeth