Wer
nicht hören will, muss fühlen. Diese Erfahrung muss Sarah machen,
als sie mit ihrem Auto in der schneereichen kanadischen Wildnis liegenbleibt. Denn
alle hatten sie gewarnt, nicht mit dem alten Ding auf die Reise zu
gehen. Aber sie wollte es unbedingt, vor allem wegen ihrer verstorbenen
Freundin Maylin, die ihr das Fahrzeug vermacht hat. Mitten in der
Pampa scheint es keine Aussicht auf Hilfe zu geben. Doch Sarah ist
hart im Nehmen und lässt sich nicht unterkriegen, weil
sie als Kind vom Land die Erfahrungen zurückgreifen kann, die sie während
ihrer Touren mit ihrem Vater durch die endlosen Weiten Colorados
gesammelt hat. Also macht sie sich auf, um aus der Misere
herauszufinden. Es ist kalt, und die ganze Aktion ist nicht wirklich
erfolgreich, bis sie auf die Blockhütte stößt und trotz ihrer
Bedenken bezüglich der Gefahren, die ihr darin begegnen könnte, das
Risiko eingeht und um Hilfe bitten will. Es bleibt ihr ja schließlich nichts
anderes übrig. Sich jedoch von einem – zugegebenermaßen –
heißen, aber zugleich auch äußerst brummigen und sehr abweisenden,
um nicht zu sagen unhöflichen Typen die Tür vor der Nase zuwerfen
zu lassen, ohne ein Zeichen von Beistand, geht ja wohl gar nicht.
Hätte
sie geahnt, was auf sie zukommt, hätte sie wohl nie den Fuß in die
Tür gestellt. Denn Brandon, jenen aufregenden „Hüttenwirt“,
umgibt mehr als der Unwillen, ihr behilflich zu sein. Da ist etwas
Geheimnisvolles, eine Sache, der er auf der Spur ist, während sich
jemand gleichzeitig dafür interessiert, ihn aus dem Weg zu räumen.
Und Sarah gerät mitten in die Schusslinie. Ehe sie noch Luft holen
kann oder verdaut, was zwischen ihr und Brandon in nur einer Nacht geschehen ist, sind die beiden schon auf der Flucht und erleben ein
atemberaubendes
Abenteuer...
In „Gefährliche Lügen“, dem ersten Band der Reihe „Fear and Desire“ dauert es nicht lange, und es geht zur Sache. Denn Ewa Aukett spart in ihrer Geschichte nicht an Erotik. Zwischen ihren Protagonisten Sarah und Brandon sprühen von Anfang an die Funken, und das nicht nur, weil die Hütte von Brandon letztlich in Flammen aufgeht. Nein, zuvor kommen sich die beiden wirklich nahe, und wäre die Szene im Schnee „gedreht“ worden, wäre dieser geschmolzen.
In „Gefährliche Lügen“, dem ersten Band der Reihe „Fear and Desire“ dauert es nicht lange, und es geht zur Sache. Denn Ewa Aukett spart in ihrer Geschichte nicht an Erotik. Zwischen ihren Protagonisten Sarah und Brandon sprühen von Anfang an die Funken, und das nicht nur, weil die Hütte von Brandon letztlich in Flammen aufgeht. Nein, zuvor kommen sich die beiden wirklich nahe, und wäre die Szene im Schnee „gedreht“ worden, wäre dieser geschmolzen.
Ewa
Aukett schreibt in einem deutlich offensiven Stil, der ungestelzt und
locker daherkommt. Trotz der Ungezwungenheit vergisst die Autorin
nicht das Drumherum, so dass sich schnell in die Gegebenheiten
hineinfinden lässt und die Geschichte einen ansprechenden Rahmen
bekommt. Die Handlung lebt von der Aktion, besonders wenn Sarah und
Brandon in gefährliche Situationen geraten und auch miteinander in
prickelnden Szenen agieren. Bis auf das Finale, dass verhältnismäßig
unspektakulär und ohne den erwarteten Nervenkitzel ist, schreitet
sie zügig voran, ist durchdacht und nachvollziehbar. Daneben blitzen
Ironie und Witz auf, das Lesen bereitet Spaß.
Sarah
und Brandon schildern das Geschehen im Wechsel aus ihrer Perspektive.
So ist außerdem immer zu erfahren, was der jeweilige denkt, auch
über den anderen. Das ist zwar als Erzählweise nicht neu, zeigt
sich hier hingegen als wirkungsvoll und verpasst der Darstellung einen gewissen Reiz.
Die
Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren stimmt. Das Augenmerk, das
die Autorin auf deren Charakterisierung legt, ist ebenso wie die
Entwicklung der Emotionen zwischen ihnen gelungen.
Sarah
liebt Herausforderungen und spricht so, wie ihr der Schnabel
gewachsen ist. Sie ist sehr direkt, und temperamentvoll und
verfügt über eine natürliche Neugier. Vor allem aber steht sie
ehrlich zu ihren Gefühlen, die sich beispielsweise in ihrer Trauer um ihre
verstorbene Freundin Maylin manifestiert. Sie trägt das Herz auf der Zunge. Es
ist ein großes Herz, das ihre Familie und Freunde gleichermaßen
einschließt. Und außerdem besitzt sie einen ungeahnten Löwenmut,
Risikobereitschaft und Hartnäckigkeit. Davon bekommt Brandon eine
ganze Menge zu spüren. Und obwohl der Start der beiden holprig ist,
lässt sich gut verstehen, dass sie sich voneinander angezogen
fühlen.
Im
Gegensatz zu Sarahs direkten Art ist Brandon verschlossener
und öffnet sich erst mit der Zeit. Er wird deutlich, dass er
Schwierigkeiten hat, sich auf auf jemanden einzulassen, Vertrauen aufzubauen. Der frühe Verlust der Mutter und auch andere
Enttäuschungen des Lebens nagen an ihm. Der Grund dafür liegt
zunächst im Dunkeln und wird erst im Verlauf des Geschehens gelöst.
Bis dahin unterhält "Gefährliche Lügen" mit einer Mischung aus Erotik und Thriller der gemäßigten Art und profitiert von seinen beiden sympathischen Hauptdarstellern.
Liebe Anke,
AntwortenLöschendas ist ein spannendes Buch.
Einen guten Start in die Woche wünscht dir
Elisabeth