Marie
Winter lebt in Frankfurt am Main und ist alleinerziehende Mutter
einer vierjährigen Tochter. Obwohl es auch in ihrem Leben bereits
harte Einschnitte gegeben hat, geht sie in ihrem Beruf auf und übt ihren Dienst als Oberkommissarin der Mordkommission mit
Engagement aus.
Als
in einem Kaufhausfenster eine in Szene gesetzte Leiche und die mit
roter Schrift gemalte Aufforderung „Holt Daniel Parkov“
gefunden wird, ahnt Marie Winter, dass etwas Großes, ja etwas
Ungewöhnliches geschieht. Und die junge Frau sieht sich bald
ihrer bisher größten Herausforderung gegenüber, die sie nicht
allein meistern kann. Ihr zur Seite steht der BKA-Ermittler Daniel
Parkov, der seit dem Mord an seiner Frau zurückgezogen lebt und sich
erst von Marie überzeugen lässt, sich an der Aufklärung des
Verbrechens zu beteiligen...
Mit
„Die Gaben des Todes“ offeriert Martin Krüger eine gut
durchdachte, in sich schlüssige Geschichte, die unvorhersehbar ist
und über ein enormes Potential an Spannungsmomenten verfügt und nur
im geringen Maße ein wenig über das Ziel hinausschießt. Sprachlich
fordert sie keine Höchstleistung, wenngleich Martin Krüger
keineswegs vor deutlichen Beschreibungen Halt macht, und einige
Wortwiederholungen seien ebenfalls verziehen. Insgesamt gelingt es
dem Autor durchaus, den Leser in das Geschehen und damit in den Bann
zu ziehen. So stehen die ganze Zeit die Fragen im Raum, wer hinter
dem rätselhaften „Dezembermann“ und den Morden steckt und was
dieser damit bezweckt. Wie eigentlich zu erwarten, belässt es auch
Martin Krüger nicht bei einem Todesfall, den Marie, Daniel & Co.
aufzuklären haben.
Mit
Marie Winter und Daniel Parkov hat Martin Krüger ein ungewöhnliches,
gleichwohl bemerkenswertes Ermittlerteam erschaffen, das nach dem Tod
ihrer Partner ihr Päckchen zu tragen hat und wegen der jeweiligen
Charakterzüge realistisch ist. Während beiden eine gewisse
Eigenwilligkeit zu eigen ist, wirkt Marie daneben äußerst geradlinig
und emotional. Sie versucht, sowohl ihrer an Leukämie erkrankten
Tochter als auch ihrem Job gerecht zu werden, nicht immer funktioniert
dies zu ihrer Zufriedenheit. Daneben zeigt sich Daniel
charismatisch, aber auch ein wenig exaltiert und ist vor allem tief in
seinem Inneren mit einer Dunkelheit versehen, die leicht an den
Abgrund führen kann.
Im
Verlauf des Geschehens müssen die beiden lernen, einander blind zu
vertrauen. Denn dieser Fall verlangt beiden Figuren einiges ab, sie werden mit den Dämonen ihrer Vergangenheit konfrontiert. „Der
Dezembermann“ scheint es darauf angelegt zu haben, das Leben von
Marie und Daniel zu beeinflussen, mit ihnen zu spielen, ohne sich
selbst in die Karten schauen zu lassen oder nur in dem Rahmen, den er
sich vorstellt.
Mit einer spürbaren Ungeduld des Täters nimmt zum
Ende hin auch das Tempo zu, als könne er es gar nicht erwarten,
enttarnt zu werden. Und die Auflösung überrascht, wenngleich ein paar Fragen offen bleiben und die Vorfreude auf den Folgeband steigern. Von daher: Alles
richtig gemacht!
Liebe Anke,
AntwortenLöschenmit dir freue ich mich auf den Folgeband.
Sonnige Grüße
Elisabeth