1967 und damit sechs Jahre nach dem Mauerbau ist der Traum von einer deutschen Einheit geplatzt. Die Fronten des Kalten Krieges zwischen Ost und West sind verhärtet und von Misstrauen und Ängsten vor dem „Klassenfeind“ geprägt.
Doch
auch innerhalb der Gesellschaft gärt es. Besonders die Studenten
sind unzufrieden mit den alten
Strukturen an den Hochschulen. Ihre Forderungen gelten zeitgemäßen
Lerninhalten,
einer
sozialen
Chancengleichheit im Bildungswesen, besseren
Lernbedingungen und vor
allem auch der
Entlassung von Lehrkräften mit Nazi-Vergangenheit. Außerdem
erheben sie ihre Stimme für das Ende
des Vietnamkrieges
und
den Stopp der atomaren Aufrüstung. Zusätzlichen
Zündstoff bieten die von
der Großen
Koalition
erlassenen Notstandsgesetze,
weil
sie damit einhergehende gravierende
Einschränkungen der demokratischen Grundrechte befürchten.
Im
Juni 1967 eskalieren die Ereignisse, als die Studenten in Berlin gegen
den offiziellen Besuch des persischen
Schahs
Reza Pahlevi demonstrierten und
dabei Benno Ohnesorg getötet wird. Dadurch tritt eine
Radikalisierung der Aktionen ein. Mit dem Attentat auf Rudi
Dutschke, der Galionsfigur der deutschen Studentenbewegung,
entwickelt
sich die bis dahin friedlich Protestbewegung
zur
Studentenrevolte, die fast alle Universitätsstädte erfasst ...
Inmitten dieses Geschehens finden sich die Zwillinge Emma Laakmann und Alice Weiß wieder, die
im geteilten Berlin ihre einstige dramatische Trennung überwunden
und ein vertrauensvolles Verhältnis aufgebaut haben.
Während
Emma als Dolmetscherin arbeitet und eine glückliche Ehe mit Julius
führt, die allerdings nach einer Fehlgeburt von dem unerfüllten
Kinderwunsch überschattet wird, schreibt die Journalistin Alice
unter anderem über die sich entwickelnde Studentenbewegung und
engagiert sich für verschiedene Fluchtorganisationen. Mit ihrem Mann
Max, dem Vater ihrer Tochter Lisa, hat sie ein Arrangement getroffen,
das ihnen beiden jede Freiheit einräumt.
Als
die aus dem Ostteil der Stadt geflüchtete Sängerin Irma Assmann,
die Alice aus ihrer Vergangenheit in einem DDR-Kinderheim keine
Unbekannte ist, ermordet wird, geraten die beiden Paare in einen
gefährlichen Strudel unterschiedlicher Ereignisse zwischen den
Studentenunruhen und Geheimdienstaktivitäten.
Es
stellt sich nicht allein die Frage, ob Irma im Westen als Informantin
für den KGB gearbeitet hat. Gerät Alice selbst in den Fokus, weil
sie wegen einer vermeintlichen Schuld ihre Unterstützung für eine
Gruppe, die Flüchtlinge über ein Tunnelsystem in den Westen
schleust, intensiviert? Oder sind Julius und Max wegen ihrer
vielfältigen Verbindungen zur DDR Zielscheiben der Staatssicherheit
und des Bundesnachrichtendienst?
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