Auch
mit ihrem vierten Band ihrer Reihe „Taste of Love“ vermag es
Poppy J. Anderson, uns mit einer lebendigen und mitreißenden
Geschichte zu unterhalten. Wir treffen dabei in dezentem Maße alte
Bekannte und werden recht schnell mit den neuen Helden vertraut. Der
Autorin ist es gelungen, sympathische Charaktere zu
entwickeln, mit denen wir auf Tuchfühlung gehen können.
Hailey
und Scott.
Einst ein Traumpaar, sehr verliebt, kurz vor der Hochzeit,
himmelhochjauchzend glücklich. Doch dann geschieht etwas, Hailey
trennt sich, verlässt Boston und jettet durchs Land und um die Welt.
Nun
ist sie zurück, selbstbewusste Souschefin im Bonfire,
fokussiert auf ihre Arbeit. Stress und Hektik, die in einer
Restaurantküche an der Tagesordnung sind, belasten sie in keinster
Weise. Schließlich hat sie ein hohes Ziel: eines Tages will sie
Küchenchefin sein. Ihr Ehrgeiz, ihre Ambitionen und
Durchsetzungskraft sprühen aus jeder Pore ihres Körpers. Sie macht
es sich nicht leicht, obwohl sie es könnte. Schließlich ist ihr
Vater Bill vermögend. Nein, Hailey ist versessen darauf, ihren Weg
ohne – zumindest finanzielle – Unterstützung zu gehen.
Daneben zeigt sich Scott zunächst als schwer einschätzbar. Was vor allem daran
liegt, dass wir ihn aus Hailey Sicht erleben. Und die scheint äußerst
getrübt zu sein. Als sie auf der Eröffnungsparty des Bonfire
nach drei Jahren wieder treffen, empfindet Hailey Scotts Lächeln als
aufgesetzt und stellt fest, dass seinen Augen der humorvolle Schimmer
von früher fehlt. Er wirkt auf Hailey härter, ernster,
geschäftsmäßiger, ja emotionslos und kalt. Doch schnell wird
deutlich, dass Hailey sich ein falsches Bild zurechtgelegt hat. Ist
das möglicherweise ein Entschuldigungsversuch für das, was drei
Jahre zuvor geschehen ist?
Denn
tatsächlich ist Scott witzig,
cool und hartnäckig – hierbei jedoch rücksichtsvoll. Vielleicht hat
er sich früher einiges (besonders
von Hailey) gefallen
lassen. Das
ist vorbei, inzwischen
ist er
fähig, sich durchzusetzen. Und ihr damit ungemein ähnlich.
Unverkennbar ist, dass beide noch Gefühle füreinander haben und aufeinander
„abfahren“. Scott sieht in Hailey immer noch die Frau seines
Lebens, hat es nie aufgegeben, daran zu glauben, dass sie eines Tages
zu ihm und einer gemeinsamen Zukunft zurückkehrt, ist bereit, um sie
zu kämpfen. Aber hier haben wir den Knackpunkt des Ganzen:
Hailey ist stur und kein Mensch, der zu Kompromissen neigt, wenn sie
meint, verletzt worden zu kein. Ihr fällt es schwer, jemandem zu
verzeihen.
Nur
gibt es etwas zu verzeihen, und wenn ja, wird es den beiden
gelingen?
Poppy
J. Anderson schreibt mit Enthusiasmus und Emotionalität und
versprüht einen wunderbaren Humor, der sich allerdings nicht
durchgängig durch die Handlung zieht. Denn „Mit Sehnsucht
verfeinert“ liest sich teilweise angespannter als seine Vorgänger, was
darin begründet ist, dass das thematisierte Geschehen, von dem wir nach und
nach in Rückblenden erfahren, mit einem gewissen Grad an
Ernsthaftigkeit versehen wurde. Das ist gut, und es verleiht der
(Liebes)Geschichte einen besonderen Reiz. Und wenngleich es nur ein
Ende für Hailey und Scott geben KANN, kommt dieses überraschend
schnell und wirkt leider etwas kurz abgehandelt.
Unabhängig
davon hat die Autorin ein Händchen für ihre Protagonisten. Es ist
wohltuend erfrischend, auf welche Weise sie deren Gefühlswelt schildert und darstellt, dass diese normal und durchaus fehlerhaft
sind und sich ihren Platz im Leben suchen. Nicht allein das im
Mittelpunkt stehende Pärchen profitiert davon, auch die Nebenrollen
wie beispielsweise Haileys Vater Bill machen die Geschichte rund.
Poppy
J. Andersons „Mit Sehnsucht verfeinert“ ist mit Herz erzählt und
verzaubert den Alltag.
4,5 Sterne
P. S. Wie jeder Band der Reihe enthält auch dieser Rezepte, von denen ich eins mit kleinen Abwandlungen ausprobiert habe.
P. S. Wie jeder Band der Reihe enthält auch dieser Rezepte, von denen ich eins mit kleinen Abwandlungen ausprobiert habe.
Liebe Anke,
AntwortenLöschenschön, dass du uns immer wieder informierst.
Das erleichtert die Auswahl.
Liebe Grüße und einen guten Abend
Elisabeth
Danke für die info, bin immer dankbar für solche tipps. Liebe grüße von Kathrin
AntwortenLöschenScheint ein kurzweiliges Buch zu sein. Ich probiere, wenn es möglich ist, gern Rezepte aus Romanen und Erzählungen aus.
AntwortenLöschenMal sehen, ob ich das Buch schon in meiner Bücherei ausleihen kann.
Viele Grüße,
Anette