Anna ist ein Dresdner Schokoladenmädchen. Sie liebt
Schokolade, und mit ihren zweiunddreißig Jahren hat sie sich etwas flirrend
Mädchenhaftes bewahrt. Als Erbin einer alteingesessenen Dresdner
Schokoladendynastie tritt sie in die Fußstapfen ihres Großvaters und kreiert
feinste Schokoladenprodukte. Denn Anna besitzt den erlesenen Geschmackssinn ihres Großvaters.
Gleichzeitig schlägt ihr Herz für Rosen. Und sie träumt von einer Familie, einem Mann, Kindern, doch noch ist ihr das Glück nicht hold gewesen. Bis auf die letztgenannten Dinge könnte es ansonsten nicht besser laufen. In der Altstadt ihrer sächsischen Heimat hat sie ihr zweites Geschäft eröffnet und zugleich die ehemalige Familienvilla zurückgekauft. Deren Garten soll wieder das werden, was er einst war. Ein Paradies für Rosen. Anna will, dass die Rosenvilla im alten Glanz erstrahlt.
Gleichzeitig schlägt ihr Herz für Rosen. Und sie träumt von einer Familie, einem Mann, Kindern, doch noch ist ihr das Glück nicht hold gewesen. Bis auf die letztgenannten Dinge könnte es ansonsten nicht besser laufen. In der Altstadt ihrer sächsischen Heimat hat sie ihr zweites Geschäft eröffnet und zugleich die ehemalige Familienvilla zurückgekauft. Deren Garten soll wieder das werden, was er einst war. Ein Paradies für Rosen. Anna will, dass die Rosenvilla im alten Glanz erstrahlt.
„Ich möchte… das Gestern in das
Heute einladen und sehen, wie die beiden sich vertragen.“ (Seite 25)
Während der ersten Arbeiten wird im Garten eine vergrabene Schatulle gefunden,
die neben einer zerrissenen Perlenschnur, Babyhärchen und einer Spiegelscherbe
unter anderem ein Bündel verblasster Briefe, die Fotografie
einer Frau, die Anna wie aus dem Gesicht geschnitten, ihr aber völlig unbekannt
ist, und unzählige lose, wie aus einem Tagebuch herausgerissene Blätter offenbart.
Anna lässt sich in die Vergangenheit entführen und entdeckt bei ihren Recherchen mit Hilfe ihrer
Freundin Hanka bislang achtsam gehütete Geheimnisse ihrer
Familie, die bis ins Jahr 1892 zurückreichen und deren vorhandenen Verbindungen
erst nach und nach sichtbar werden und damit selbst Einfluss auf Anna und ihr
Leben nehmen.
Teresa Simon schreibt in „Die Frauen der Rosenvilla“ mit
Leidenschaft über Schokolade und Rosen und verlockt einen, das Buch nicht ohne
eine süße Nascherei zu lesen, um danach im Garten den Duft der Rosen zu
genießen. Eine zauberhafte sinnenfreudige Kombination, die gelungen und
glaubhaft ist, weil nicht nur die Begeisterung der Autorin für Rosen deutlich wird, sondern sie ebenfalls besondere Mühe bei der Beschreibung der
Pralinenherstellung gegeben hat. Als Bonbon wartet das Buch am Ende mit sechs
Pralinenrezepten und der Anleitung für einen selbst gemachten Eierlikör auf.
„Anna schloss die Augen und schmeckte nach. Ja, so konnte Schokolade eben sein, wenn sie mit Wissen und Liebe zubereitet wurde: mild und sinnlich, dunkel und üppig, seidig und glatt, himmlisch und luxuriös. Ruin oder Glück, Vergnügen oder Ekstase – und vor allem Trost. Und sie half beim Denken.“ (Seite 88)
„Anna schloss die Augen und schmeckte nach. Ja, so konnte Schokolade eben sein, wenn sie mit Wissen und Liebe zubereitet wurde: mild und sinnlich, dunkel und üppig, seidig und glatt, himmlisch und luxuriös. Ruin oder Glück, Vergnügen oder Ekstase – und vor allem Trost. Und sie half beim Denken.“ (Seite 88)
Die Autorin schildert die Geschichten der Frauen der
Rosenvilla in Zeitsprüngen. Neben Anna im Jahre 2013 sind es drei Frauen, die
ihre „Gefühle und Gedanken in freudigen und schlimmen Zeiten“ von 1892, 1919
und 1938 zu Papier bringen – Helene, Emma und Charlotte. Und obwohl – dank
unterschiedlicher Schriftarten – immer zu erkennen ist, welche Frau erzählt, ist der ständige und oft unvorhergesehene Wechsel eine Herausforderung, weil so
die gerade aufgebaute emotionale Verbindung zur jeweiligen Protagonistin
unweigerlich unterbrochen wird und dann erst einige Seiten weiter wieder eine
Verknüpfung erfährt. Zwar folgen die
Zeitsprünge keinem nachvollziehbaren konsequenten Rhythmus, so dass sich
erst nach einer Weile Zusammenhänge erschließen, doch das Geschehen zieht einen letztlich trotzdem in
den Bann.
Daneben schafft es die Autorin nicht nur, die jeweiligen
historischen Hintergründe – sei es die Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts
oder die Situation beider Weltkriege – detailliert darzustellen und mit dem
Schicksal der Schokoladenfabrik und ihrer Besitzer sowie der Menschen zu verbinden,
sondern auch die Stadt Dresden in die Handlung einzufügen, so dass die Lust auf
einen Besuch der sächsischen Hauptstadt wächst. Hierin zeigen sich Teresa Simons Stärken.
„Manchmal hasse ich diese Rosen beinahe, weil sie so schön und unberührbar sind. Sie blühen und vergehen. Nichts kümmert sie. Auch nicht, was mit uns Menschen geschieht.“ (Charlotte 1938, Seite 107)
Ebenso untermauert die Autorin hinsichtlich ihrer Protagonisten ihre Fähigkeit, dass sie deren Charaktere mit Einfühlungsvermögen in Szene setzen kann. So weisen ihre Heldinnen Formate auf, die einen deren vergangenes und gegenwärtiges Schicksal und den Reigen aus Liebe und Hass, Leidenschaft und Verlangen, Freundschaft und Respekt, Neid und Missgunst, Hoffnung und Vergebung mitempfinden lassen.
Erschienen ist der Roman im Heyne Verlag, dem ich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares danke.
„Manchmal hasse ich diese Rosen beinahe, weil sie so schön und unberührbar sind. Sie blühen und vergehen. Nichts kümmert sie. Auch nicht, was mit uns Menschen geschieht.“ (Charlotte 1938, Seite 107)
Ebenso untermauert die Autorin hinsichtlich ihrer Protagonisten ihre Fähigkeit, dass sie deren Charaktere mit Einfühlungsvermögen in Szene setzen kann. So weisen ihre Heldinnen Formate auf, die einen deren vergangenes und gegenwärtiges Schicksal und den Reigen aus Liebe und Hass, Leidenschaft und Verlangen, Freundschaft und Respekt, Neid und Missgunst, Hoffnung und Vergebung mitempfinden lassen.
Erschienen ist der Roman im Heyne Verlag, dem ich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares danke.
Liebe Anke,
AntwortenLöschendas ist ein interessantes Buch.
Alles Liebe
Elisabeth
Liebe Anke,
AntwortenLöschenEigentlich sind solche Romane nicht so wirklich meins. Ich mag Thriller viel lieber... ;-) Aber ich muss zugeben, so wie Du über dieses Buch schreibst, könnte ich mir direkt vorstellen, es vielleicht trotzdem zu lesen. Und das nicht nur, weil ich sowohl Schokolade wie auch Rosen liebe! Du hast eine so mitreissende Art zu schreiben, herrlich!
Liebe Grüsse und einen schönen Abend für Dich,
Nadia