Mittwoch, 3. September 2025

Blogtour - Bocksbeutel-Verschwörung: Würzburg

 
Heute starten wir bei mir mit einer bunten Blogtour zum neuen Kriminalroman von Susanne Beck, und ich stelle euch mit Würzburg den Ort des Geschehens vor.

Die Frage, warum Susanne ihre dritte kriminelle Geschichte in der unterfränkischen Stadt angesiedelt hat, lässt sich gut mit einem Blick in ihre Biografie beantworten. Diese offenbart nämlich deutlich ihre Verbindung: Susanne hat an der Julius-Maximilians-Universität, der ältesten Universität Bayerns, studiert und gearbeitet.
 
Ich habe weitere Würzberger Informationen für euch zusammengetragen.
 
Die kreisfreie Stadt Würzburg ist mit über 100.000 Einwohnern nach Nürnberg die zweitgrößte Stadt in Franken.

Würzburg liegt umgeben von Spessart, Rhön und Steigerwald im sogenannten Maindreieck im mittleren Maintal. Der Main selbst fließt durch den westlichen Teil der Stadt.
 
Begünstigt durch die Hanglage und die klimatischen Verhältnisse zeigt sich das Gebiet um Würzburg bestens geeignet für den Weinanbau.
 
 

Eine typische Form der Abfüllung des Frankenweins ist seit mindestens 250 Jahren der Bocksbeutel, der das Cover von Susannes Buch gleich dreifach ziert. Deshalb spare ich mir ein weiteres Bild.
 
Auf einer Anhöhe, dem Marienberg, steht die Festung gleichen Namens, eines der berühmten Wahrzeichens der Stadt.
 
 
 
Als Befestigungsanlage „Virteburh“ findet die urkundliche Erwähnung dieses Fleckens Erde im Jahr 704 erstmals statt. Sie entwickelt sich bereits im Mittelalter zu einem bedeutenden wirtschaftlichen, geistlichen und hoheitlichen Zentrum. Vermutlich wegen der Lage an vielen Verkehrswegen wie eben dem Main, wird Würzburg 741 Bischofssitz, und Ludwig der Fromme verleiht den Würzburger Bischöfen um 820 ein Zollprivileg. Markt- und Münzrecht gibt es allerdings erst seit 1030.
 
Nicht vergessen werden soll, dass 1127 das erste Ritterturnier auf deutschem Boden in der Stadt ausgetragen wird. Um 1130 erfolgt der Bau der steinernen Mainbrücke, eine technische Meisterleistung seiner Zeit.

Am 17. Juni 1156 heiratet Friedrich I. Barbarossa in Würzburg in zweiter Ehe die noch sehr junge Beatrix von Burgund.
 
1402 wird die Hohe Schule zu Würzburg als Vorläuferin der späteren Julius-Maximilians-Universität gegründet. Daneben bieten heute aber auch die Technische Hochschule und die Hochschule für Musik verschiedene Studiengänge an, wodurch Würzburg zu den klassischen deutschen Universitätsstädten zählt.

Bedeutung für die Würzburger Geschichte erlangt der Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn. Positiv sind die Stiftung des Juliusspitals, die Neugründung Universität und der Ausbau der Festung auf dem Marienberg als Renaissanceschloss. Jedoch ist er ebenso weit über Würzburg hinaus bekannt und berüchtigt als Gegenreformator und Hexenverfolger.
 
 

In den Jahren 1631 bis 1634 hat Würzburg unter den Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges zu leiden, denn die Schweden besetzen die Stadt. Nach dem Westfälischen Frieden 1648 wird unter anderem durch Errichtung neuer Festungs- und Stadttore, der barocke, sternförmige Ausbau der Befestigung Würzburgs geschaffen.

Von 1802 bis 1814 wechseln die Würzburger viermal ihre Staatszugehörigkeit, seit Juni 1814 sind sie endgültig bayerisch.
 
Noch bis zur Industriellen Revolution Anfang des 19. Jahrhunderts kann die Stadt auf eine hohe überregionale Bedeutung verweisen.


1823 wird der Pegel Würzburg in Betrieb genommen, er ist damit der älteste noch betriebene Pegel am Main. 1892 eröffnet die Straßenbahnlinie als Pferdebahn, bereits acht Jahre später fährt in Würzburg die erste elektrische Straßenbahn.

Wilhelm Conrad Röntgen entdeckt 1895 im Physikalischen Institut der Universität Würzburg die nach ihm benannte Röntgenstrahlung  und erhält dafür 1901 den (ersten) Nobelpreis für Physik.

1934 wird Würzburg Großstadt. Die Nationalsozialisten verbieten nach ihrer Machtergreifung Aktivitäten der SPD, Würzburgs und Deutschlands älteste demokratische politische Partei. Auch hier werden in den Jahren 1941 bis 1943 jüdische Bürger deportiert.

Unter der Regierung der Nationalsozialisten spielt die Stadt eine wichtige und unrühmliche Rolle bei der sogenannten "Aktion T4", bei der in Deutschland mehr als 100.000 Psychiatrie-Patienten und behinderte Menschen durch SS-Ärzte und -Pflegekräfte systematisch ermordet werden.
 
Das eindrucksvolles Stadtbild von Würzburg wird bedauerlicherweise im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört. Die ersten Bombenangriffe treffen 1942 vor allem der Südbahnhof. Am Ende liegen 80 Prozent des Stadtkerns in Trümmern.
 
Leider werden beim Wiederaufbau zwar bedeutende Einzeldenkmäler – beispielsweise die meisten Kirchen in der Altstadt – rekonstruiert, aber nur wenige, das einstige Stadtbild prägende Bürgerhäuser.


Hingegen wird die Würzburger Residenz mit Hofgarten und Residenzplatz umfangreich restauriert. Sie ist das Hauptwerk des süddeutschen Barock und außerdem eines der bedeutendsten Schlösser Europas.


Von der UNESCO wird sie deshalb bereits 1981 – als drittes Bauwerk in Deutschland – in die Liste der zum Welterbe gehörenden Objekte aufgenommen.
 
Ich hoffe, ich konnte euch zu einer Reise nach Würzburg einladen. 
 
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Rauschend feiert die Würzburger Prominenz den 60. Geburtstag von Professor Wulffen, bekannter Denker und selbsternannter Weinpapst, im Weinkeller der Residenz. Bis eine Katastrophe das Fest erschüttert: Einer der Anwesenden überlebt die Party nicht. Bei ihren Ermittlungen stößt die toughe Kommissarin Ines Frank schon bald auf Widerstände, sogar innerhalb der Polizei. Trotzdem macht sie sich mit Unterstützung von Dr. Assmuth, einem technikaffinen Philosophen, auf die Suche nach der Wahrheit. Ob sie im Wein zu finden ist? (Quelle: Verlag) 

Alle Fotos: Pixabay
  

Dienstag, 2. September 2025

Blogger für HOMER 2025 - TANKRED ... Was bisher geschah


Mit dem vierten Band seiner Reihe TANKRED ist der Autor Michael Römling ein weiteres Mal für den Literaturpreis Goldener HOMER nominiert. Ich habe - wie im letzten Jahr - die Buchpatenschaft übernommen.

Heute möchte ich euch zunächst ein wenig das Geschehen in den ersten drei Bänden in Erinnerung rufen.


Mit "Weihrauch und Schwert" hat Michael Römling die Reihe um seinen Helden Tankred gestartet und führt in das Jahr 882.

Die Dänen sind nach ihrer Vertreibung von der englischen Insel auf Beutezug im Rheinland und haben es vor allem auf die reichen Klöster, wo sie überhaupt keine Gegenwehr erwarten, und auf die schlecht gesicherten und kaum verteidigten Städten abgesehen.

Eines Tages stehen sie auch vor den Toren des Klosters Prüm in der Westeifel. Während alle Mönche fliehen, bleibt einer zurück: Tankred, der Bibliothekar, der sich um die Bücher der Abtei sorgt und diese retten möchte.

Es ist ein entscheidender Tag, denn an diesem 6. Januar wird aus Tankred, dem Benediktinermönch und Bibliothekar wieder Tankred, der Sohn des Grafen Thegan, ein zum Kämpfen erzogener und ausgebildeter Krieger, der vor zwölf Jahren wegen der Tötung eines Menschen in die klösterliche Verbannung geschickt worden war und dort zum Manne gereift ist.

Tankred hat in der Vergangenheit gelernt, seinen Hass und seine Wut zu verarbeiten. Mit dem Verlassen des Klosters bietet sich die Gelegenheit, seinem Leben eine neue Richtung zu geben.

Außerdem brennt ihm noch etwas auf der Seele: Der Gedanke an seine Halbschwester Judith, die ihm viel bedeutet und von der nur er weiß, dass sie am Leben ist.

Doch er kommt zu spät nach Aachen. Judith wurde vom Dänen Ivar entführt.

Gemeinsam mit seinem neuen Gefährten Gauzbert folgt er der Spur der Nordmänner, immer in der Hoffnung, dass Judith wegen ihrer Besonderheit – zwei verschiedenfarbige Augen –, nicht als Sklavin verkauft wird.
 
Eine beschwerliche Reise beginnt, nicht nur wegen der winterlichen Witterungsverhältnisse, sondern auch im Hinblick darauf, dass sie ständig auf der Hut vor den Dänen, die ihren Weg kreuzen, sein müssen.
 
Schließlich entdecken sie Judith in den Fängen des unberechenbaren und gewalttätigen Unholds Ivar, der selbst von seinen eigenen Leuten als irre betrachtet wird, und ihnen gelingt die mehr als schwierige Befreiung.
 

„Hammer und Kreuz“ führt die Erlebnisse des titelgebenden Helden Tankred fort.

Nachdem Tankreds Schwester Judith aus der Gefangenschaft des Dänen Ivar befreit wurde, denkt Tankred vor allem an die Verwirklichung seiner eigenen Ziele, nämlich die Vertreibung seiner Stiefmutter Uta, die ihn um sein Erbe betrogen hat.
 
Wenn es ihm gelingt, dass die Ehe seiner Eltern für gültig erklärt und folglich seine Ehre wiederhergestellt wird, bedeutet es im Gegenzug, dass Uta und somit auch Halbbruder Gerold keinerlei rechtliche Ansprüche auf Land und Titel mehr haben. Dann wäre auch für das gemeinsame Leben mit seiner geliebten Fidi gesorgt.
 
Ohne die Unterstützung einflussreicher Persönlichkeiten ist dies schier unmöglich, zumal Tankred seine Zukunft mit legalen Mitteln sichern will.

Aus diesem Grund muss er einen neuen Auftrag annehmen, der seinen Einsatz als Krieger fordert. Erneut widmet er sich dem Kampf gegen die Dänen, die sich in die Festung Asselt an der Maas zurückgezogen haben.

Außerdem hat Bischof von Lüttich einen zusätzlichen "Wunsch" an ihn: Wegen seiner Erfahrung mit Geiseln soll er Osmund, des Bischofs Sohn, aus dänischer Gefangenschaft befreien. Gerade Franco kann Tankred die Hilfe nicht verweigern, ist er doch derjenige, der über die Gültigkeit der Ehe seiner Eltern entscheidet.

Allerdings hat der Kirchenmann auch Halbbruder Gerold in die Spur geschickt, und so erwarten Tankred neben neuen Kämpfen wieder Ärger und anderes Ungemach.
 

In dritten Band der Reihe "Krone und Kelch" ist Tankred anfänglich guter Stimmung.

Er sieht einer vielversprechenden Zukunft entgegen. Seinem Ziel, sein Erbe zurückzuerhalten, ist er ein Stück nähergekommen. Das Unrecht, das die vergangenen fünfzehn Jahre seines Lebens vergiftete, wird durch das Pergament, das Bischof Franco, mit dessen Urteilsspruch Tankreds Misere vor vielen Jahren begann, ihm überreicht, aufgehoben. Denn damit ist die Annullierung der Ehe von Tankreds Eltern null und nichtig und deren beiden Söhne rechtmäßige Nachfolger.

Tankred  ist inzwischen ein bekannter Mann, dessen seine Leistungen entsprechend gewürdigt werden. Innerhalb von wenigen Monaten entwickelte er sich von einem Mönch auf der Flucht zu einem Ratgeber des Kaisers. Dessen Anführer schenken ihm Gehör und schätzen seine Pläne so sehr, dass sie sie als ihre eigenen ausgeben.

Zwar ist die Dänenplage vorerst vorbei – mit Kisten voller Gold und Silber sind die Invasoren nach jahrelangen Drangsalierungen der Menschen und wochenlang ausgesessener Belagerung  ihrer Inselfestung Asselt abgezogen.

Zu Tankreds Leidwesen hocken hingegen Uta und Gerold immer noch auf dem Familienanwesen, und es ist offensichtlich, dass sie das Feld nicht freiwillig räumen werden.

Tankred braucht deshalb Unterstützer, die ihm Bewaffnete zur Verfügung stellen. Andererseits hatte es sich bereits in der Vergangenheit abgezeichnet, dass er nicht den versprochenen und erforderlichen Beistand in dem Maße erhält, wie er ihn gegen seinen Halbbruder Gerold benötigt.

Stattdessen soll er zunächst einmal im Geheimen eine Gesandtschaft nach Rom führen, die für den Kaiser bei Papst Johannes um die Erfüllung eines delikaten Anliegens nachsucht.

Tankred tritt also in Begleitung seiner Freunde Lupus und Gauzbert eine gefährliche Reise an. Weitere Reisegefährten sind Nantbert, ein Mönch aus Fulda, der in theologischen Fragen bewandert ist wie kein Zweiter, und Hunold, ein Priester aus Utrecht, der angeblich sämtliche Erlasse, Dekretalen und Verträge der letzten hundert Jahre sowie den zugehörigen Schriftverkehr im Schlaf runterbeten kann.

Mehr als einmal geraten alle in große Bedrängnis. Aber es wird sehr schnell deutlich, dass es jemand besonders auf Tankred abgesehen hat.

So vergeht einige Wochen und Monate, bevor sich Tankred und Gerold endlich gegenüberstehen und die Gerechtigkeit ihren Lauf nimmt ...

Freitag, 1. August 2025

Blogger für HOMER 2025 - Einladung

 
Es ist wieder soweit.
 
Nach der Lektüre von gut 100 Büchern hat
die Jury für den HOMER Literaturpreis 2025
die besten historischen Romane des Vorjahres herausgefiltert.

Wir HOMER-Bloggerinnen
stellen euch in den nächsten Wochen die Shortlistkandidaten vor,
die die Chance haben, auf der diesjährigen Gala
 
am 11. Oktober 2025 in Unna
 
mit dem
 
GOLDENEN, SILBERNEN und BRONZENEN HOMER
 
 ausgezeichnet zu werden.
 
 
Miriam George - Im Nordwind
Anke Svanvithe
 Michael Römling - TANKRED Adler und Dolch
 Beate Maly - Mord im Stadtpalais
 Ralf H. Dorweiler - Der Herzschlag der Toten
Daniel Wolf - Die Templer. Rose & Kreuz
 Alex Beer - Die weiße Stunde
Patricia NICHTOHNEBUCH
 Mac P. Lorne - Captain Nelson. Unter der Flagge des Königs
Sabine BUCHMOMENTE
 Sabine Trinkaus - Henriette. Ärztin gegen alle Widerstände
Beate Maly - Mord im Böhmischen Prater 
Verena Kapitel 11
Sina Beerwald - Die Muse des Teufelsgeigers
 
 
Wir freuen uns auf euch und danken für euer Interesse
an der Vielfältigkeit der historischen Romane.
 

Samstag, 26. Juli 2025

Kleines Fotorätsel am Sonnabend


Zu welcher Pflanze gehöre ich?

Donnerstag, 26. Juni 2025

Mohnblumenzeit ...

... auf Rügen, kurz bevor man die Insel verlässt. Ich konnte gar nicht aufhören, Fotos zu machen. Was für ein grandioser Ausblick auf das leuchtende Rot.


    

Sonntag, 22. Juni 2025

Venezianisches Geheimnis

 

 

Venedig im Februar. Klirrende Kälte hält die Bewohner der Lagunenstadt in ihren Häusern. Nur wer es unbedingt muss, traut sich dick angezogen aus dem Haus. 

 

Dies ist jedoch nicht das einzige Problem. Die Gassen von Venedig sind nicht mehr sicher. Mehrere Überfälle haben sich zugetragen, bei denen vorzugsweise ältere Menschen ausgeraubt werden. 

 

Deshalb warnen die Stadtoberen, sich in den Abend- und Nachtstunden allein nach Draußen zu begeben. Allerdings lässt sich das oftmals nicht vermeiden. Und so wird auch die Nachbarin von Commissario Luca Brassoni, Signora Vasconi, niedergerannt. Sie kommt allerdings mit dem Schrecken und leichten Verletzungen davon. Hingegen hat eine gute Freundin von ihr, Signora Donata, eine wohlhabende, immer perfekt gekleidete Dame, die in einem der schönsten Palazzi der Stadt wohnt und stets großzügig für notleidende Tiere und Menschen spendet, nicht so viel Glück, für sie gibt es keine Hilfe mehr. Ob dies daran liegt, dass Donata ihren teuren Schmuck – Diamantohrringe und Perlenkette – offen getragen hat? 

 

Luca ist nach seiner Elternzeit seit zwei Tagen wieder in der Questura. Noch hält sich sein Arbeitseifer in Grenzen, er hat die Zeit mit seiner drei Monate alten Tochter Valentina sehr genossen. Aber aus seinem Ansinnen, es erst einmal ruhig anzugehen, wird nichts. 

 

Der Tod von Signora Donata wirft Fragen auf. Denn nicht nur, dass es ein Einzeltäter gewesen ist, sondern auch die Brutalität des Vorgehens verwundert. Sie ist mittels eines gezielten Messerstiches ins Herz ums Leben getötet worden. Das passt nicht zur bisherigen Vorgehensweise der Straßenräuber. 

 

Und wäre das nicht genug, bittet Signora Vice Questore Silvia Bertuzzi ihn, vertretungsweise die Leitung der Dienststelle zu übernehmen, weil sie sich wegen einer Erkrankung einer längeren Behandlung unterziehen muss. 

 

Bald gerät Signora Donatas Neffe Paolo Conti ins Visier der Ermittler. Der Tierarzt hat Schulden und benötigt dringend Geld, um seine marode Praxis zu sanieren. Indes hatte seine Tante mit Enterbung gedroht ... 



Luca Brassoni und seine Mannschaft lösen in “Venezianische Geheimnisse” bereits ihren zehnten Fall. Erneut schafft es Daniela Gesing nicht nur, das atmosphärische Venedig als Ort der Ereignisse in ihre Geschichte einzubinden, die einen mit ihrem freundlichen Erzählton für sich einnimmt und geschickt konstruiert ist. Wie es sich für einen Krimi gehört, verfügt sie auch über entsprechende Spannungsmomente und Wendungen, die durchaus überraschen und zu einer nachvollziehbaren Lösung des Falles führen. Ein weiteres Stilmittel der Autorin sind die verwendeten italienischen Bezeichnungen, an die ich mich ein weiteres Mal gewöhnen musste. Außerdem gestattet sie auch in diesem Band wieder kurze Einblicke in die Gedanken des Mörders.

"Venezianische Geheimnisse" bietet ein Wiedersehen mit liebgewonnenen Personen, mit denen mitgefühlt werden kann, weil sie sich alltäglichen Problemen in Beruf und Familie gegenübersehen und diese meistern. Die in großen Teilen sympathische Figurengruppe zeigt unterschiedliche Charakterzeichnungen mit der Möglichkeit, sich in diese hineinzuversetzen.

Hier steht die Arbeit zwar im Mittelpunkt des Geschehens, gleichwohl spielt der private Hintergrund der Figuren eine wesentliche Rolle, ohne von der eigentlichen Handlung abzulenken. Insgesamt macht die Autorin abermals deutlich, dass ein funktionierendes Team Hand in Hand miteinander und nicht gegeneinander zu Ergebnissen gelangen kann und dabei auch einzelne Aktionen von vorpreschenden Mitarbeitern wie zum Beispiel Ispettrice Barbara Valgoni akzeptiert. 

 

Luca Brassonis zehnter Fall überzeugt mit einem ausgezeichnet entwickelten Kriminalfall, der mit Kurzweil gelesen werden kann. 

 

4,5 Sterne



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Der Roman ist im Maximum Verlag erschienen, dem ich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares danke.