Mittwoch, 17. Februar 2016

Zuckerschnutentag

Heute war ein herrlicher Tag und die Sonne lachte.


Perfekt für den 28. Geburtstag(!) von Zuckerschnute Resada.


Deshalb gab es nur für sie eine große Portion der leckeren Dinge, die sie besonders gern mag: Brot, Möhren, Banane (in der Reihenfolge frisst sie dann auch).


Noch ein Spaziergang mit der Probe, ob das Gras schmeckt,
Resada lässt nichts umkommen.


Da sie ja eine alte Dame ist, tut ihr die Decke gut, um die Körperwärme zu halten.


Denn auch mit Sonnenschein kletterte das Thermometer nur auf zwei Grad.


Aber wir beide hatten trotzdem einen wundervollen Nachmittag...

Dienstag, 16. Februar 2016

Ausblick auf den Frühling

Auch wenn die Temperaturen wieder im winterlichen Bereich liegen, lassen es sich die ersten Frühblüher nicht nehmen, Hallo zu sagen.


Nun ja, wenn man SCHNEEglöckchen und...


... WINTERling heißt, ist das auch eine leichte Übung.


Montag, 15. Februar 2016

Die geheime Sprache der Liebe

Menschen widerfahren nicht nur schlimme Dinge, weil sie es verdienen. Menschen widerfahren schlimme Dinge, weil so was zum Leben ganz einfach... dazugehört. Und egal, wer wir auch sind, wir müssen die Dinge nehmen, wie sie kommen, auch wenn sie manchmal echt ätzend sind, und uns stets bemühen, trotzdem weiter geradeaus zu gehen, zu lieben und zu hoffen und daran zu glauben, dass die Reise, die wir machen, irgendeinen Sinn verfolgt... Und zu glauben, dass aus jedem Knacks, den wir bekommen, Licht nach außen strahlt. (Seite 324)

Um es gleich vorweg zu nehmen:

"Die geheime Sprache der Liebe" ein emotionaler, gefühlvoller, sinnlicher, romantischer, zarter, sentimentaler und kitschiger Roman. Einer fürs Herz. Aber manchmal brauchen wir das, und das nicht nur am Valentinstag.

Doch gehen wir in media res.

Bree Prescott musste mit ansehen, wie ihr Vater durch einen sinnlosen Gewaltakt aus dem Leben gerissen wird, und bloß einem glücklichen Umstand ist es zu verdanken, dass nicht auch sie ein Opfer wurde. Traumatisiert vom Erlebten verlässt sie ihre Heimatstadt Ohio in der Hoffnung, im kleinen Städtchen Pelion in Maine Abstand, etwas Ruhe und Frieden zu finden. Einst hatte sie hier harmonische Tage mit ihrer Familie verlebt. Sie mietet ein kleines Häuschen am See, macht Bekanntschaft mit ihrer Nachbarin Anne, einer älteren Dame, und bekommt einen Job im örtlichen Imbiss von Norm und Maggie. Während sie nach außen hin freundlich und aufgeschlossen ist und sich bald allgemeiner Beliebtheit erfreut, weiß niemand, dass sie jeden Morgen mit Panikattacken zu kämpfen und und dann immer bis zum Abend damit zu tun hat, neue Kraft und Zuversicht zu tanken. Täglich hofft sie darauf, die grässlichen Erinnerungen endlich zu überwinden, um nicht mehr die Trauer und den Schmerz des einen grauenhaften Augenblicks durchleben zu müssen.

Keineswegs erwartet sie, in der Abgeschiedenheit der kleinen Stadt jemandem wie Archer Hale zu begegnen, einem vermeintlich exzentrischen Einsiedler, dessen ungepflegte lange Haare in sein von einem zotteligen Bart bedeckte Gesicht fallen, der von niemandem wirklich beachtet wird, nicht nur weil er mit keiner Person unterhält.

Gleichwohl hat Bree von Anfang an das Gefühl, als ob sich zwischen den beiden etwas bewegt und die Luft, die sie umgibt, plötzlich weich und warm und irgendwie mit Händen greifbar ist. Schnell findet sie heraus, dass Archer nicht spricht. Sie kann trotzdem mit ihm kommunizieren, da sie die Gebärdensprache beherrscht, die sie wegen ihres gehörlosen Vaters schon als Kind gelernt hat.

Archer erlebte in seiner Kindheit eine Tragödie, verstummte und vereinsamte an der Seite seines Onkels Nate, der ihn zu Hause unterrichtet, bevor dieser verstarb. Danach brachte sich der junge Mann vieles selbst bei, unter anderem auch die Gebärdensprache. Dabei gibt es keinen Menschen, gegenüber dem er sie benutzt. Bis Bree erscheint...

Mia Sheridan schreibt gefühlvoll und überschwänglich. Die Geschichte ist ordentlich und bis auf wenige Ausnahmen, in denen Archer "zu Wort" kommt, aus Sicht von Bree erzählt. Sie ist verständlich, wenngleich vorhersehbar. Gerade im Hinblick Archers familiären Hintergrund. Zudem ist die Tatsache, dass Bree die Gebärdensprache kann und Archer sich diese selbst beigebracht hat, eher ein unwahrscheinlicher Zufall.

Manchmal übertreibt die Autorin es mit den Emotionen, so dass diese das Geschehen überladen und es insgesamt ein wenig zu viel von der allumfassenden Heilkraft der Liebe ist, wenn beide Protagonisten nach ihrer traumatischen Vergangenheit keine professionelle Hilfe mehr benötigen.

Zudem schleichen sich Wiederholungen ein. Wenn sich Bree zum dritten Mal nach dem Duschen ein Tanktop anzieht, fällt dies schon auf beim Lesen.

Bei aller Kritik ist zu spüren, dass Mia Sheridam ihre Helden Bree und Archer besonders am Herzen liegen. Als sich die beiden begegnen, braucht es eine Weile, bis Archer auf Bree zugeht und sich ihr zu öffnen beginnt. Das liegt vor allem an der Hartnäckigkeit der jungen Frau, die sich von der anfänglichen Ablehnung nicht abschrecken lässt. Bree ist bescheiden, gutherzig und fürsorglich. Sie sieht in Archer keinen "seltsamen" jungen Mann, sondern einen, der lediglich anders ist. Für sie ist er nicht der schweigende, isolierte und verschrobene Einzelgänger. Sondern einer, der charmant sein kann, ein warmes Lächeln hat. Und eine innere Stimme, die Bree von Anfang an berührt. Seine - ruhige - Nähe ist wohltuend und bietet Bree Sicherheit. Außerdem stimmt die Chemie - auch die sexuelle - zwischen den beiden. Es offenbart sich jedoch gleichzeitig, dass Archer die Vergangenheit lähmt und es nicht klar ist, ob er jemals in der Lage sein wird, jemanden auf Dauer zu vertrauen und die Angst abzulegen, verlassen zu werden...

Außer Bree und Archer hat die Autorin weitere, hauptsächlich liebenswerte Charaktere geschaffen, die das Geschehen beleben. Daneben gibt es auch unerträgliche Protagonisten. Hier weist die Autorin allerdings leider eine größtenteils einseitige negative Figurenzeichnung auf, wobei andererseits die Sympathien klar verteilt werden können.

Trotz allem bereitet die Geschichte Freude beim Lesen und hinterlässt ein glückseliges Gefühl. Sie ist ein gutes Beispiel dafür, dass es in der Liebe häufig darum geht, die Sprache des jeweils anderen zu lernen, weil man sich nur dann wirklich versteht.

You brought the silence,
The most beautiful sound I'd ever heard,
Because it was where you were.


Du schenktest mir die Stille.
Nie zuvor habe ich ein schöneres Geräusch gehört,
Weil ich in dieser Stille dir begegnet bin.

(Seite 371)


3,5 Sterne