Freitag, 31. Januar 2020

IMPRESS Challenge 2020 - Januar

In diesem Jahr starte ich erneut den Versuch, an einigen Lesechallenges teilzunehmen. Zu diesem gehört die


Ziel ist es, nicht nur Bücher nach entsprechenden Jahresaufgaben zu lesen und zu rezensieren, sondern auch weitere Monatsaufgaben zu erfüllen. Ich bin motiviert, was die Lektüre betrifft, denn einige Impress-Titel befinden sich in meinem SUB, auf die ich nach und nach zurückgreifen werden. Ich bin selbst neugierig, wie viele Bücher ich schaffen werde.


Impress ist ein digitales Imprint für Fantasy-Lektüre, das der Carlsen Verlag 2013 eingeführt hat. Im Oktober 2016 kam als weiteres Label Dark Diamonds hinzu, das sich vor allem an an Leserinnen zwischen 18 und 25 Jahren richtete und das beliebte Genre New Adult Fantasy bediente.

Im Dezember letzten Jahres erfolgte der Zusammenschluss beider Labels, und zukünftig werden alle romantischen und fantastischen E-Books für junge Erwachsene (oder jung gebliebene) in den Genres Romantasy, Coming-of-Age oder New Adult Romance bei Impress veröffentlicht. 


Es wurde also auch Zeit für ein neues Logo. Mir gefällt, dass die Punkte beibehalten wurden, die aber einen unterschiedlichen Farbverlauf zeigen, der auch wie früher von Buch zu Buch variiert. Dass nun Großbuchstaben verwandt werden, finde ich persönlich sehr gut, weil ich für mich einprägsamer ist.

Mittwoch, 22. Januar 2020

Sieg für die Liebe

Ty aus dem in Peaceful Harbor ansässigen Braden-Clan ist ein weltberühmter Bergsteiger und Naturfotograf und genießt sein Leben in vollen Zügen. Die Frauen umschwärmen ihn, aber bislang war keine darunter, die mehr als ein leichtes Herzklopfen verursachte und ihn an die atemberaubende ewige Liebe glauben ließ.

Bis er Aiyla Bell kennenlernt. Die junge Frau liebt das Abenteuer und hat in den letzten zehn Jahren die ganze Welt bereist, um Fotos für hochwertige Bildbände zu machen, und nebenher als Skilehrerin und Wanderführerin gearbeitet. Als sich die beiden im schweizerischen Skigebiet Saint-Luc begegnen, verbringen sie fünf himmlische Tage und vier Nächte miteinander und verstehen sich blendend, ohne sich körperlich zu berühren. Doch als Ty Aiyla bittet, ihn auf seiner nächsten Reise zu begleiten, lehnt sie ab. Obwohl sie sich verliebt hat, will sie sich nicht in die Liste seiner Eroberungen einreihen. Hingegen möchte sie es dem Zufall überlassen, ob sie sich eines Tages wiedersehen werden. Darum tauschen sie keine Telefonnummern und Adressen aus.

Das Schicksal meint es tatsächlich gut mit ihnen: Auf dem Charity-Event Mad Prix in den Bergen von Colorado, bei dem fünf verschiedene sportliche Disziplinen in der freien Natur absolviert werden sollen, treffen sie Monate später erneut aufeinander. Ihre bereits geknüpfte innige Verbindung ist sofort wieder da, und vor allem Ty zeigt sich nun fest entschlossen, Aiyla dieses Mal nicht gehen zu lassen. Wären da nicht sein Ruf als notorischer Frauenheld und Aiylas Befürchtung, das Leben, für das sie hart gearbeitet hat, für Ty verändern zu müssen. Ty nutzt indes seine Chance, und er und Aiyla kommen sich näher als je zuvor. Kaum ist diese Hürde genommen, wird ihre Welt abermals auf den Kopf gestellt. Nicht nur der jungen Frau steht eine extreme Prüfung bevor, sondern auch der gerade beginnende Liebe der beiden.


Was ich an den Büchern von Melissa Foster bislang schätzen gelernt habe, ist die Tatsache, dass sie sie trotz mancher Probleme immer mit einer Unbeschwertheit und einem gewisse Zauber erzählt. Ihre Figuren sind attraktiv, heiß und leidenschaftlich und befinden sich mitten Leben. Die wenigen vorhandenen Fehler ihrer Charaktere tragen zu einem zeitgemäßen Bild bei, sind jedoch nicht so ausgeprägt, dass sie die Darstellung verkomplizieren. Allerdings hat die Autorin mit „Sieg für die Liebe“ ihre eigenen und die typischen Grenzen des literarischen Genres der leichten Liebesgeschichte überschritten und durch die Thematisierung einer bedrohlichen Erkrankung mehr als sonst gewagt.

Sieg für die Liebe“ stellt sich der Herausforderung, eine komplexe und zugleich wichtige Geschichte zu sein, die ein intensiveres und emotionaleres Erlebnis verspricht. Im Großen und Ganzen erfüllen sich auch die diesbezüglichen Erwartungen, wenngleich sich Melissa Foster bei der Schilderung bestimmter Umstände zurückhält.

Denn „Sieg für die Liebe“ ist kein Schicksalsroman. Es stehen auch hier wieder Liebe und Romantik und der Wunsch im Mittelpunkt, innige Gefühle, die ans Herz rühren, wahr werden zu lassen. Daneben ist es eine Freude, den Zusammenhalt der Braden-Familie zu erleben, von der deren Unterstützung und Akzeptanz zu lesen.

Die bezaubernde, außergewöhnliche, entschlossene Aiyla und der charmante, achtsame, verlässliche Ty reihen sich ein in die Riege der großartigen Paare, die Melissa Foster je ersonnen hat. Sie sind einzigartige und glaubwürdige Persönlichkeiten, die zusammen Hindernisse überwinden müssen. Gerade weil ihre gemeinsame Reise von Schmerzen, Angst und Tränen begleitet wird, aber auch von Freude, Lachen und Glück geprägt ist, gehören sie zu meinen Lieblingen aus Melissa Fosters Braden-Universum. Vielen Dank dafür.

Montag, 20. Januar 2020

Endlich wieder Häkeln...

Nachdem ich letzten Herbst für die Mädels der Adventskalender-Kooperation Kleinigkeiten gehäkelt habe, überkam mich die Muße für ein größeres Projekt.


Hier die ersten Ergebnisse in zwei Grüntönen, wobei das Foto die Farbe leider nicht richtig zeigt. Weitere folgen...

Dienstag, 14. Januar 2020

Das Einfangen...


... von Sonnenstrahlen gestaltet sich momentan etwas schwierig.


Der Wind will einfach nicht mitmachen und treibt immer wieder Regenwolken heran.


Montag, 13. Januar 2020

Neuschnee

Keep your friends close, but your enemies closer.“ / „Halte deine Freunde nah, aber deine Feinde noch näher.“ sagte schon Al Pacino als Don Michael Corleone in DER PATE 2. Doch was geschieht, wenn die Grenze zwischen Freund und Feind nicht (mehr) erkennbar ist? Wenn sich vermeintliche Freunde als Feinde herausstellen? Wenn Aufrichtigkeit, Vertrauen, Loyalität und Treue verloren gehen?

Ihr traditionelles Treffen während des Jahreswechsels verbringt eine Gruppe von Freunden, die die gemeinsame Studienzeit in Oxford verbindet, in den abgelegenen schottischen Highlands. Dieses Mal hat Emma, die Lebensgefährtin von Mark, die erst vor drei Jahren zur Gruppe gestoßen ist, den Aufenthalt auf dem exklusiven und idyllischen Landgut Loch Corrin in der winterlichen Wildnis organisiert. So atemberaubend die Landschaft auch ist. Es ist kalt. Und dunkel. Einsam obendrein.

Neben Mark und Emma sind Miranda und ihr Ehemann Julien, Nick und sein amerikanischer Partner Bo, Samira, ihr Ehemann Giles und ihr Baby Priya und Single Katie angereist. Die Managerin des Landguts, Heather, und Wildhüter Doug versorgen die Gäste, zu denen außerdem noch ein fremdes Pärchen zählt.

Einst standen sich die Freunde sehr nahe und hatten viel Spaß miteinander. Inzwischen gehören die damaligen Gemeinsamkeiten der Vergangenheit eines unkomplizierten Lebens an, weil familiäre und berufliche Verpflichtungen der Freundschaft in die Quere gekommen sind. So haben sich die Freunde im Lauf der Zeit auseinandergelebt und legen nicht mehr so viel Wert auf die Gesellschaft der anderen. Was allerdings auffällt: Sobald sie den Jagdsitz betreten, spielen sie ihre alten Rollen aus College-Zeiten. Es beginnt harmlos, dann erhöhen sich die Feindseligkeiten, nicht aufhaltbare Ressentiments und die Offenbarung von Geheimnisse. Bis das Geschehen im Tod eines Menschen gipfelt und klar ist, dass dieser keines natürlichen Todes gestorben ist.

Während ein Schneesturm die Gäste von der Außenwelt isoliert und verhindert, dass die Anwesenden das Lodge verlassen können und die Polizei ihre Ermittlungen aufnimmt, stellt sich die Frage, wer das Opfer und wer der Täter ist?



Lucy Foley zieht ihre Leser von Anfang an in die Geschichte hinein. Sie startet ihren Thriller „Neuschnee“ nämlich mit dem Auffinden einer Leiche, ohne aufzuklären, um wen es sich handelt. Danach wechselt sie ständig die Zeitebenen und verschiebt die Ereignisse zwischen der Entdeckung des Mordes und der Ankunft der Freunde in den Highlands drei Tage zuvor. Gleichzeitig jongliert die Autorin mit den Perspektiven einzelner Charaktere. So berichten Miranda, Katie, Emma und Heather aus ihrer jeweiligen Ich-Position heraus und ermöglichen einen Einblick in ihr Inneres, lediglich Dougs Part fällt aus diesem Rahmen.

Insgesamt ist dies stimmungsgeladen und mit Scharfsinn erzählt. Denn mittels der Cliffhanger innerhalb der Perspektiven und der Verwendung von nicht unbedingt neuen, gleichsam unheimlichen, ja durchaus gruseligen Momenten kreist Lucy Foley geschickt die Wahrheit ein und lässt die Leser nicht nur an der Motiv- und Tätersuche sowie der Auflösung teilhaben, ohne dass zu irgendeinem Zeitpunkt zu verwirren, sondern bietet außerdem einen Blick hinter die Kulissen von vermeintlich perfekten Beziehungen, das Dasein als Eltern oder als Single.

Obwohl sich Mark und Emma, Miranda und Julien, Nick und Bo, Samira und Giles sowie Katie seit Jahren kennen, und auch trotz der (aufgesetzten) Fröhlichkeit und der guten Laune ist es zum Beispiel für eine Außenstehende wie Heather unschwer festzustellen, dass etwas in diesem Freundschaftsgefüge nicht stimmt und sie sich und ihre Geheimnisse voreinander verstecken. Bis zur unausweichlichen Implosion.

Lucy Foley legt den Fokus auf ihre Figuren, und ihr Vermögen, diese präzise ins ins Licht oder auch Dunkel zu setzen, ist ausgesprochen anschaulich und detailliert, allerdings mit geringen Wiederholungen in der Beschreibung. In der Gruppe der Freunde gibt es die attraktiven, eleganten, erfolgreichen, stillen, langweiligen, harmlosen Personen, indes können nur wenige Sympathieträger ausgemacht werden. Es geht um Macht und Kontrolle, im der Großteil zeigt sich egozentrisch und unberechenbar. Dadurch stimmen sie wahrscheinlich mit gängigen Stereotypen überein, was aber nicht gravierend ins Gewicht fällt, spricht es doch für ein realistisches, durchaus fehlerhaftes menschliches Bild.

Im Gegensatz dazu hat Lucy Foley zwei Protagonisten erdacht, die in ihrem Leben große Verluste erleiden mussten und versuchen, eine traumatische Vergangenheit zu bewältigen. Heather und Doug schätzen die Einsamkeit der Highlands und die Abgeschiedenheit des Landguts, weil sie hier nicht jeden Tag mit dem konfrontiert werden, was sie verloren haben. Ihre Schicksale erhöhen die Dramatik der Geschichte genauso wie die Tatsache, dass ein Serienmörder in der Gegend gesichtet wurde...

„Neuschnee“ von Lucy Foley erweist sich als ausgezeichnete Charakterstudie, die zudem auch inhaltlich mit einem klugen Plot und niveauvoller Schilderung überzeugt.

4,5 Sterne


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Erschienen ist der Roman im Penguin Verlag, dem ich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares danke.

Donnerstag, 9. Januar 2020

Alleinkämpfer

Einige Primeln sind Alleinkämpfer und trotzen den Jahreszeiten.


Aber besonders wenn es draußen ungemütlich und nass ist,
sorgen sie für einen schönen Ausblick auf den Frühling.

Montag, 6. Januar 2020

Verliebt in Texas

Vor zehn Jahren wurde Molly Hart bei einem Überfall auf die Ranch ihres Vaters entführt, lebte danach bei den Kwahadi Comanchen und einem weißen Trapper. Jetzt, im Jahr 1877, ist sie endlich frei, kehrt in ihre texanische Heimat zurück, steht vor den Gräbern ihrer Eltern und ihrem eigenen und vor einem verlassenen und zerfallenen Haus. Neben dem Schmerz über den Verlust stößt Molly auf Erstaunen und Freude, aber ebenso auf Ablehnung. Und dann ist da noch der Mann, den sie niemals wiederzusehen glaubte.

Auch Matthew Ryan ist heimgekehrt. Seine Jahre als Ranger und harte Erlebnisse aus einer mit Folter verbundenen Gefangenschaft bei einem mexikanischen Bandit haben ihn verändert. Er ist schweigsam geworden und hängt seinen Gedanken nach. Und außerdem lastet der Tod der kleinen Molly schwer wie ein Felsblock auf ihm, weil er sie einst allein gelassen hat. In jenem Sommer der schrecklichen Ereignisse hatte Matt auf Wunsch seines Vaters auf der Hart-Ranch ausgeholfen und sich mit der damals neunjährigen Molly angefreundet. Für ihn, den immerhin acht Jahre Älteren war dieses wilde und begeisterungsfähige Mädchen die Schwester, die er nie hatte, und sie eroberte sein Herz im Sturm. Matt hatte sich als ihr Freund und Beschützer gefühlt. Deshalb quält sein vermeintliches Versagen sein Gewissen.

Nach langer Zeit treibt es ihn wieder zur alten Hart-Ranch, und er traut seinen Augen kaum, als er in der abgelegene Gegend der texanischen Prärie einer einsamen Reiterin begegnet und feststellt, dass es die totgeglaubte Molly Hart ist...


Kristy McCaffrey “Verliebt in Texas” ist ein Western, der klassische Elemente darbietet und einen Teil US-amerikanischer Geschichte thematisiert, in der es unter anderem um die Gefangenschaft weißer Kinder bei Indianern geht. Hierbei nimmt die Autorin keinerlei Wertung vor, sondern schildert auf neutrale und authentische Art und Weise die positiven und negativen Gegebenheiten. Allerdings steht das Leben bei den Indianern weniger im Vordergrund. Vielmehr beschäftigt sich Kristy McCaffrey mit der Situation derjenigen, die zurückkehren. Sie schildert an Hand ihrer Heldin Molly beispielsweise, wie viel Abscheu, Verachtung, Feindseligkeit und Ignoranz sich gerade Mädchen und Frauen gegenübersahen.

Daneben sorgen die Frage, wer für den Tod der Eltern der jungen Frau verantwortlich ist, und ein Familiengeheimnis für Aufregung im Verlauf des Geschehens. Natürlich würzt die Autorin ihre Geschichte mit Liebe und Romantik, und so sind auch entsprechende Szenen vorhanden. Im Großen und Ganzen hat “Verliebt in Texas” ein angenehmes Erzähltempo, in dem lediglich ab und an wiederholende Überlegungen auftreten. So erscheinen besonders die Zweifel und Schuldgefühle, denen sich Matt unterwirft, doch zu häufig erwähnt. Dadurch verharrt die Handlung für einen kurzen Moment, gewinnt dann andererseits durch einfließenden Humor.

Die von Kristy McCaffrey entwickelten Figuren sind mit vielfältigen Charakterzügen versehen. Sie passen in die Zeit und wirken trotzdem nicht veraltet. Das Schicksal hat Molly und Matt geprägt, sie haben in ihrem bisherigen Leben einiges meistern müssen und tragen bereits manche Lasten mit sich herum. Beide spüren immer noch die innere Verbundenheit von vor zehn Jahren, zu der eine gegenseitige intensive Anziehungskraft kommt. Während Mollys Herz schnell für Matt entflammt, will dieser keine weitere Annäherung, weil er meint, dass er nicht gut genug für die junge Frau sei. Bei seinem Bemühen, Molly einen Ehemann zu suchen, sie zugleich jedoch vor den Männern verstecken zu wollen, entstehen durchaus vergnügliche Augenblicke. Es dauert eine Weile, bis Matt merkt, dass sich die eigenen Gefühle nicht beeinflussen lassen.

Molly zeichnet aus, dass sie sich nicht vor Veränderungen fürchtet und für ihre Vergangenheit schämt. Auch bei den Kwahadi Comanchen traf sie auf Menschen, die ihr zugetan waren. Indes möchte sie Matt und seine Familie nicht in Verruf bringen.

Die Nebenfiguren, Familie und Freunde und weniger Wohlgesonnene haben eine differenzierte Ausarbeitung erfahren, fügen sich in das Gesamtbild ein. Sie ergänzen die Handlung, ohne zu viel Platz zu beanspruchen.

“Verliebt in Texas” sorgt mit einer ansprechenden Geschichte und treffsicher porträtierten Figuren trotz kleiner Schwächen für eine mitreißende Lektüre.

Donnerstag, 2. Januar 2020

Die Ewigkeit des Augenblicks

Das Schicksal hat Ava Hochstein in der Vergangenheit geprüft. Doch es bietet ihr einen Neuanfang in Paris und damit neue Eindrücke, neue Menschen, ein neues Leben. Vor einem Jahr hätte Ava die Chance voller Freude die Chance ergriffen, ihren Mann Dirk zu begleiten, jetzt fühlt sie nur Angst. Und Trauer. Denn sie müsste in Hamburg Murielle zurücklassen. Ihre Tochter, die das Leben nie kennenlernen durfte. Die Fehlgeburt traumatisiert Ava noch immer. Während für Avas Mann Dirk stets alles einfach ist und er Hindernisse scheinbar mühelos überwindet, ist für Ava das Überwinden selbst ein Hindernis. Hinzu kommen eine mysteriöse Augenkrankheit, so dass die junge Frau nicht mehr ihren Beruf als Lehrerin ausüben kann, und die Zweifel, ob sich Ava in der Liebe und folglich in ihrer Ehe von Anfang an geirrt hat.

Eine spontane Reise nach Paris, bei der Ava ihr neues Haus im Vorort Meudon in der Rue des Illusionistes aussucht, bringt die Wendung. Zwar gelingt es der jungen Frau nicht, sich mit den Extremen einer hektischen Großstadt zu arrangieren, aber vor allem die Besuche des nahegelegenen Museums umgeben von den Skulpturen von Rodin bescheren ihr eine innere Ruhe, die sie indes ihre Gefühle für ihren Mann mehr und mehr hinterfragen lässt. Außerdem sind da noch ihr Vermieter, der Kunsthändler Sebastian Duroc, der ihr mehr als aufdringlich wirkt, und die Villa auf dem Nachbargrundstück. Von dieser fühlt sich Ava angezogen, und während alle anderen Menschen nur eine verfallene leerstehende Ruine vor Augen haben, hört Ava des Nachts Klopfgeräusche, so dass sie nicht schlafen kann. Spielen ihr die Sinne einen Streich? Sie will der Sache auf den Grund gehen und entwickelt bald eine besondere Beziehung zum Haus und seinem Bewohner…


Stefanie Hohn hat – so schreibt sie selbst – mit „Die Ewigkeit des Augenblicks die „ausgetretenen Pfade des realistischen Erzählens... verlassen“ und sich „auf das unsichere Terrain des magisch-realistischen... begeben, um dort nach der tieferen Wahrheit zu suchen, die dem Kern dieser Geschichte innewohnt“. Darauf sollte sich jeder, der das Buch liest, einstellen und für diese Zeit den Verstand abstellen und nur auf das Herz hören. Dann wird er mit einer magischen und zugleich romantischen Geschichte belohnt, in der es der Autorin mit ihrer feinsinnigen Ausdruckskraft gelingt, schwierige Thematiken unbelastet zu vermitteln. Hierbei ist es das Können von Stefanie Hohn, die Empfindungen ihrer Protagonistin Ava auf eine Weise darzustellen, die deren Verlust, die Trauer, den Schmerz, die Zerrissenheit, die Sehnsucht, allerdings auch den Versuch, den Stolz zu wahren, sowie ihre Freude, ihren liebevollen Glücksmomente erleb- und fühlbar zu machen.

Sie glaubte, der Boden vibrierte, aber es war wohl nur ein innerliches Beben, eine Erschütterung der Sinne, die überfordert waren mit seiner Nähe, seiner Kraft und ihrer eigenen Willenlosigkeit, mit der sie all dies geschehen ließ.“

Für die Geschichte hat sich die Autorin umfassend mit der Bildhauerei auseinandergesetzt und ihre eigene Leidenschaft für diese Kunst entdeckt. So fließt ihr erworbenes Wissen darüber in den geheimnisvollen und überraschenden Handlungsrahmen ein, ohne diesen zu sprengen. Stefanie Hohn erschafft eine atmosphärische und lebendige Grundstimmung, in der im Übrigen auch die äußerst anschaulichen Beschreibungen der örtlichen Gegebenheiten einen hohen Stellwert einnehmen.

Auf seine besondere Art ist Stefanie Hohns Roman "Die Ewigkeit des Augenblicks eine Geschichte der Liebe, die die gewohnten Pfade verlässt, weil die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen, von der Autorin aber in wortkünstlerisch hohem Maße miteinander verwoben werden.

4,5 Sterne


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Ich danke der Autorin für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

Willkommen 2020!


Ich wünsche euch allen ein großartiges Jahr 2020.

Möge es ein gesundes, harmonisches, glückliches 
und ja auch ein abenteuerliches werden.

Und wenn es einmal traurige Momente gibt,
seid gewiss,
ein Lichtstrahl am Horizont wird immer zu sehen sein...