Montag, 20. Dezember 2021

Berlin 1922 - Frauen bei der Polizei


In unserer heutigen Zeit ist nicht akzeptabel, dass Frauen bestimmte Berufszweige verschlossen bleiben. Vor hundert Jahren war das anders, und das weibliche Geschlecht musste hart um Rechte kämpfen. So erging es ihnen auch mit der Männerdomäne Polizei.

Diesbezüglich ist es den Bemühungen der bürgerlichen Frauenbewegung zu verdanken, die in vielzähligen Vereinen die Gleichberechtigung der Frauen im Deutschen Kaiserreich forderten, dass kurz nach Beginn des neuen Jahrhunderts seit 1903 die ersten Frauen den Beruf der „Polizeiassistentin“ ausüben konnten. Zwar arbeiteten die Frauen eher als Fürsorgerinnen und waren nur für einen speziellen Bereich zuständig: Sie betreuten unter anderem die von der Sittenpolizei aufgegriffenen Frauen, die unter dem Verdacht standen, sich zu prostituieren und Geschlechtskrankheiten zu verbreiten, sowie Kinder und Jugendliche. Aber ihre Freundlichkeit und das Fingerspitzengefühl bei der Beschäftigung mit den Schwachen der Gesellschaft verbesserte den angeschlagenen Ruf der in Deutschlands damals militärisch ausgerichteten Polizei.

Das war angesichts der Tatsache, dass Frauen weder wählen, noch Abitur machen oder studieren durften, ein Erfolg.


Die Frauenbewegung kämpfte auch weiterhin darum, für ihresgleichen im öffentlichen Dienst qualifizierte Arbeitsstellen zu schaffen. Denn damit ging einher, dass diese anspruchsvollen Berufe eine hochwertige Schulausbildung nach sich zogen.

Nach dem Ende des ersten Weltkriegs galt die junge Republik reformfreudig und erhielt neue Impulse. In Hamburg und Preußen übernahmen erste Beamtinnen der Weiblichen Kriminalpolizei (WKP) die Ermittlungen, und in den Straßen von Dresden und Karlsruhe gingen Polizistinnen in Uniform auf Streife. Ab Mitte der Zwanziger Jahre wurde dann auch die Ausbildung zur Kriminalkommissarin möglich.

Mit ihrem Buch „Berlin 1922“ stellt Michaela Küppers dem Kriminalkommissar Gunther Hartmann das Fräulein Kriminalassistentin Rosalie Menzel an die Seite, die ihren Chef mit Selbstbewusstsein und Enthusiasmus unterstützt und ihm in kleinen Wortgefechten, nicht nur während der Ermittlungen, beweist, dass auch Frauen zu klarem Denken fähig sind. Das alles geschieht mit einem Augenzwinkern und ist amüsante Unterhaltung, die die Anfänge der weiblichen Polizeiarbeit beleuchtet und zugleich beim Lesen die eigenen grauen Zellen zur Mitarbeit anregt.


Berlin 1922 – eine Stadt zwischen Vergnügen und Verbrechen. Der knorrige Kommissar Gunther Hartmann und seine aufstrebende Assistentin Rosalie Menzel sind beauftragt, eine Reihe geheimnisvoller Kriminalfälle aufzuklären. Folgen Sie Hartmann und Menzel in die mondäne Welt des Stummfilms, in elegante Stadtvillen und ins verrufene Scheunenviertel. Tauchen Sie ein in 11 spannende, reich illustrierte Geschichten mit viel Zeitkolorit und werden Sie selbst zum Ermittler: Finden Sie Antworten auf eine Reihe tatrelevanter Fragen und kommen Sie dem Täter auf die Schliche! Unabdingbar sind eine gute Kombinationsgabe, logisches Denken und akribische Detektivarbeit (Quelle: Verlag)

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Erschienen ist das Buch bei Ullmann MedienDie Blogtour wurde organisiert von prointernet bookmark.

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