Mit dem vierten Band seiner Reihe TANKRED ist der Autor Michael Römling ein weiteres Mal für den Literaturpreis Goldener HOMER nominiert. Ich habe - wie im letzten Jahr - die Buchpatenschaft übernommen.
Heute möchte ich euch zunächst ein wenig das Geschehen in den ersten drei Bänden in Erinnerung rufen.

Mit "Weihrauch und Schwert" hat Michael Römling die Reihe um seinen Helden Tankred gestartet und führt in das Jahr 882.
Die Dänen sind nach ihrer Vertreibung von der englischen Insel auf Beutezug im Rheinland und haben es vor allem auf die reichen Klöster, wo sie überhaupt keine Gegenwehr erwarten, und auf die schlecht gesicherten und kaum verteidigten Städten abgesehen.
Eines Tages stehen sie auch vor den Toren des Klosters Prüm in der Westeifel. Während alle Mönche fliehen, bleibt einer zurück: Tankred, der Bibliothekar, der sich um die Bücher der Abtei sorgt und diese retten möchte.
Es ist ein entscheidender Tag, denn an diesem 6. Januar wird aus Tankred, dem Benediktinermönch und Bibliothekar wieder Tankred, der Sohn des Grafen Thegan, ein zum Kämpfen erzogener und ausgebildeter Krieger, der vor zwölf Jahren wegen der Tötung eines Menschen in die klösterliche Verbannung geschickt worden war und dort zum Manne gereift ist.
Tankred hat in der Vergangenheit gelernt, seinen Hass und seine Wut zu verarbeiten. Mit dem Verlassen des Klosters bietet sich die Gelegenheit, seinem Leben eine neue Richtung zu geben.
Außerdem brennt ihm noch etwas auf der Seele: Der Gedanke an seine Halbschwester Judith, die ihm viel bedeutet und von der nur er weiß, dass sie am Leben ist.
Doch er kommt zu spät nach Aachen. Judith wurde vom Dänen Ivar entführt.
Gemeinsam mit seinem neuen Gefährten Gauzbert folgt er der Spur der Nordmänner, immer in der Hoffnung, dass Judith wegen ihrer Besonderheit – zwei verschiedenfarbige Augen –, nicht als Sklavin verkauft wird.
Eine beschwerliche Reise beginnt, nicht nur wegen der winterlichen Witterungsverhältnisse, sondern auch im Hinblick darauf, dass sie ständig auf der Hut vor den Dänen, die ihren Weg kreuzen, sein müssen.
Schließlich entdecken sie Judith in den Fängen des unberechenbaren und gewalttätigen Unholds Ivar, der selbst von seinen eigenen Leuten als irre betrachtet wird, und ihnen gelingt die mehr als schwierige Befreiung.
„Hammer und Kreuz“ führt die Erlebnisse des titelgebenden Helden Tankred fort.
Nachdem Tankreds Schwester Judith aus der Gefangenschaft des Dänen Ivar befreit wurde, denkt Tankred vor allem an die Verwirklichung seiner eigenen Ziele, nämlich die Vertreibung seiner Stiefmutter Uta, die ihn um sein Erbe betrogen hat.
Wenn es ihm gelingt, dass die Ehe seiner Eltern für gültig erklärt und folglich seine Ehre wiederhergestellt wird, bedeutet es im Gegenzug, dass Uta und somit auch Halbbruder Gerold keinerlei rechtliche Ansprüche auf Land und Titel mehr haben. Dann wäre auch für das gemeinsame Leben mit seiner geliebten Fidi gesorgt.
Ohne die Unterstützung einflussreicher Persönlichkeiten ist dies schier unmöglich, zumal Tankred seine Zukunft mit legalen Mitteln sichern will.
Aus diesem Grund muss er einen neuen Auftrag annehmen, der seinen Einsatz als Krieger fordert. Erneut widmet er sich dem Kampf gegen die Dänen, die sich in die Festung Asselt an der Maas zurückgezogen haben.
Außerdem hat Bischof von Lüttich einen zusätzlichen "Wunsch" an ihn: Wegen seiner Erfahrung mit Geiseln soll er Osmund, des Bischofs Sohn, aus dänischer Gefangenschaft befreien. Gerade Franco kann Tankred die Hilfe nicht verweigern, ist er doch derjenige, der über die Gültigkeit der Ehe seiner Eltern entscheidet.
Allerdings hat der Kirchenmann auch Halbbruder Gerold in die Spur geschickt, und so erwarten Tankred neben neuen Kämpfen wieder Ärger und anderes Ungemach.
In dritten Band der Reihe "Krone und Kelch" ist Tankred anfänglich guter Stimmung.
Er sieht einer vielversprechenden Zukunft entgegen. Seinem Ziel, sein Erbe zurückzuerhalten, ist er ein Stück nähergekommen. Das Unrecht, das die vergangenen fünfzehn Jahre seines Lebens vergiftete, wird durch das Pergament, das Bischof Franco, mit dessen Urteilsspruch Tankreds Misere vor vielen Jahren begann, ihm überreicht, aufgehoben. Denn damit ist die Annullierung der Ehe von Tankreds Eltern null und nichtig und deren beiden Söhne rechtmäßige Nachfolger.
Tankred ist inzwischen ein bekannter Mann, dessen seine Leistungen entsprechend gewürdigt werden. Innerhalb von wenigen Monaten entwickelte er sich von einem Mönch auf der Flucht zu einem Ratgeber des Kaisers. Dessen Anführer schenken ihm Gehör und schätzen seine Pläne so sehr, dass sie sie als ihre eigenen ausgeben.
Zwar ist die Dänenplage vorerst vorbei – mit Kisten voller Gold und Silber sind die Invasoren nach jahrelangen Drangsalierungen der Menschen und wochenlang ausgesessener Belagerung ihrer Inselfestung Asselt abgezogen.
Zu Tankreds Leidwesen hocken hingegen Uta und Gerold immer noch auf dem Familienanwesen, und es ist offensichtlich, dass sie das Feld nicht freiwillig räumen werden.
Tankred braucht deshalb Unterstützer, die ihm Bewaffnete zur Verfügung stellen. Andererseits hatte es sich bereits in der Vergangenheit abgezeichnet, dass er nicht den versprochenen und erforderlichen Beistand in dem Maße erhält, wie er ihn gegen seinen Halbbruder Gerold benötigt.
Stattdessen soll er zunächst einmal im Geheimen eine Gesandtschaft nach Rom führen, die für den Kaiser bei Papst Johannes um die Erfüllung eines delikaten Anliegens nachsucht.
Tankred tritt also in Begleitung seiner Freunde Lupus und Gauzbert eine gefährliche Reise an. Weitere Reisegefährten sind Nantbert, ein Mönch aus Fulda, der in theologischen Fragen bewandert ist wie kein Zweiter, und Hunold, ein Priester aus Utrecht, der angeblich sämtliche Erlasse, Dekretalen und Verträge der letzten hundert Jahre sowie den zugehörigen Schriftverkehr im Schlaf runterbeten kann.
Mehr als einmal geraten alle in große Bedrängnis. Aber es wird sehr schnell deutlich, dass es jemand besonders auf Tankred abgesehen hat.
So vergeht einige Wochen und Monate, bevor sich Tankred und Gerold endlich gegenüberstehen und die Gerechtigkeit ihren Lauf nimmt ...
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