Zwar zählt die Insel Rügen nicht mehr unmittelbar zu meiner jetzigen Heimat, jedoch wurde ich dort geboren und fühle mich diesem Flecken Erde, auch weil meine Eltern dort leben, nach wie vor verbunden.
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Die Küste der Insel ist durch zahlreiche Meeresbuchten (Bodden oder Wieken) sowie vorspringende Halbinseln und Landzungen äußerst stark zergliedert.
Rügen gehörte zusammen mit der dänischen Insel Møn auf der Rügen gegenüberliegenden Seite der Ostsee einst zu einem größeren Plateau aus Kreidekalk, das durch tektonische Bewegungen an die Erdoberfläche gedrückt worden war. Der weitaus größte Teil dieser Landmasse ist durch Erosion und Verwerfungen wieder verschwunden, übrig blieben die beiden Inseln mit ihren charakteristischen Kreidefelsen.
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Während der Reformation wird Rügen ebenso wie ganz Pommern evangelisch, bleibt jedoch Teil des nun auch evangelischen Bistums Roskilde. Erst Anfang des 17. Jh. wird Rügen Teil der pommerschen Landeskirche. Einschneidender als die Reformation ist der 30-jährige Krieg für Rügen. Nicht nur Kriegswirren sondern das Aussterben des pommerschen Herzogshauses im Jahre 1637 macht Rügen zum Spielball der Kriegsparteien. Beim westfälischen Frieden erhält Brandenburg Hinterpommern wegen bestehender Erbverträge und Schweden als einer der Sieger Vorpommern mit Rügen.
In den Jahren danach kommt es zu zahlreichen Kriegen (1. Nordischer Krieg 1655 - 1660; Holländischer Krieg 1672 - 1679), die auch Rügen betreffen, vornehmlich zwischen Preußen und Schweden, bei denen die Preußen ständig versuchen Vorpommern ihrem Staat einzuverleiben. Dies gelingt jedoch trotz militärischer Erfolge nicht, da die europäischen Großmächte, insbesondere Habsburg und Frankreich nicht an einer weiteren preußischen Expansion interessiert sind. Durch die Niederlage Schwedens im zweiten Nordischen Krieg (1700 - 1721) kommt es 1720 zum Friedensschluss von Stockholm, in dem Preußen Stettin und Teile Vorpommerns zugesprochen werden, doch dauert die Schwedische Zeit Rügens und der anderen Teile Vorpommerns mit Stralsund und Greifswald noch bis 1815.
Die Situation der Bevölkerung Rügens erfährt ab dem 16. Jahrhundert einschneidende Veränderungen, denn die Dienste und Abgaben, die die Bauern zu leisten haben, nehmen ständig zu - es beginnt das Bauernlegen, was schließlich dazu führt, dass am Ende des 18. Jahrhunderts zwei Drittel der Bevölkerung Leibeigene sind. Erst 1806 wird durch den schwedischen König die Leibeigenschaft in all seinen deutschen Besitzungen und damit auch auf Rügen aufgehoben.
Nach dem Wiener Kongress 1815 werden die ehemals schwedischen Gebiete Vorpommerns preußisch und bleiben es bis 1945.
Im 19. Jahrhundert wird die Insel durch Eisenbahnstrecken erschlossen. Die Kreideverarbeitung setzt ein und der Hafen Saßnitz wird zu einem wichtigen Fährhafen für Personen und Güter.
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Fortsetzung folgt...
Ja, Rügen wäre auch mal eine Reise wert! Aber ich kann ja inzwischen schon mal deine Bilder gucken und Texte lesen- sehr interessant! Diese Steingräber wären was für mich- in einem früheren Leben war ich wohl Archäologin, das interessiert mich immer alles brennend!
AntwortenLöschenGeniess den Abend,
liebe Grüsse,
Andrea
ich liebe eure Heimat sehr !!! herzlichst Kathrin
AntwortenLöschenzurecht als Lieblingsblog von Kathrin ausgewählt.
AntwortenLöschenes ist hier wirklich immer sehr interessant und vor allem sehr schön gestaltet
Die Bilder sind wunderbar und von den passenden die Texte kriegt man richtig Fernweh ;-))
ein schönes Wochenende wünscht Doris
Das liest man gerne. Da spürt man die Liebe zur Heimat. Auch ich bin mit meiner Heimat sehr verbunden und liebe die Rauheit der Küste, die Sonnenuntergänge, das Rauschen des Wassers und den Wind,im Frühling als laues Lüftchen, im Sommer als kühlende Brise, im Herbst und Winter als Sturmgesell.
AntwortenLöschenLiebe Grüße von der *Südschwedin* Kathrin aus Greifswald
Da muss es einfach wundervoll sein! Vielleicht könnte ich auf dem weg in den hohen Norden ja dahin mal einen Abstecher machen. Danke für die schönen Bilder und interessanten Informationen!
AntwortenLöschenLiebe Grüsse
Doris
Also ich muß sagen,deine "Heimatgeschichten" sind immer wieder interessant und spannend. Ich bin ja gebürtige Neustrelitzerin und wir waren auch oft an der Ostsee.Über die Geschichte dieser Regionen weiß ich zwar etwas bescheid,aber lange nicht so umfangreich wie du. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!
AntwortenLöschenLG
Sandy
Oh, wie schade, jetzt stöbere ich ein wenig in Deinem Blog herum, liebe Anke. Das tue ich bei Gelegenheit immer gern einmal in verschiedenen Blogs. Nur fehlen hier etliche Deiner Bilder. Wie ist das passiert?
AntwortenLöschenRügen steht auch immer noch auf meiner Wunschliste, aber unsereins kommt ja zu nix. ;-)
Liebe Grüße
Sara