Freitag, 2. November 2012

Brot

Man muß sein Brot mit gar nichts essen.
Mit nichts als Licht und Luft bestreut.
Gefühle, die man ganz vergessen,
Geschmack und Duft der Kinderzeit,
Sie sind im trocknen Brot beschlossen,
Wenn man es unterm Himmel ißt.
Doch wird die Weisheit nur genossen,
Wenn man den Hunger nicht vergißt.

Eva Strittmatter

7 Kommentare:

  1. Liebe Anke,

    Eva Strittmatter hat einen unverkennbaren Stil.
    Ich fürchte, dass nur wenige Menschen hier bei
    uns in Deutschland Hunger kennen.

    Alles Liebe
    Elisabeth

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  2. Wie wahr. Gut gebackenes Brot schmeckt auch ohne alles gut.
    LG Lesley

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  3. Huhu Anke,
    ich denke auch das nur wenige den richtigen Hunger kennen. Auf der einen Seite Gott sei Dank aber auf der anderen Seite ist es so, das wir vieles nur noch Selbstverständlich hinnehmen, weil wir es nicht zu schätzen wissen.
    GGLG
    Denise

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  4. Liebe Anke,
    Eva Strittmatter lese ich so gerne.
    Dankeschön :-)
    Viele liebe Grüße Urte

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  5. Schöne Zeilen, zum Nachdenken bestimmt, liebe Anke!
    Schönes WOE und liebe Grüße von Luna

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  6. Liebe Anke
    Ein wunderschöner Post! Vielen Dank dafür.
    Einen gemütlichen Sonntag wünscht Dir Yvonne

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  7. Irgendwann, vor langer Zeit, las ich dieses Gedicht über das Brot in einer Zeitschrift,die ich mir kaufte. Und es kam mir vor, als spräche die Dichterin mir aus der Seele. Also trennte ich die Seite heraus und schnitt die Kanten fein säuberlich gleichmässig und gerade. Dann unterlegte ich die Seite mit Papier in einem hübschen Farbton und befestigte das Ganze in einem rahmenlosen Bildhalter. Seither hängt dieses Gedicht in meinem Esszimmer, egal, wo ich wohnte.

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