Heute
vor 375 Jahren wurde der Westfälische
Frieden
geschlossen.
Dabei handelt es sich um den
historischen
Vertrag, mit
dem
am 24. Oktober 1648 in Münster (und
Osnabrück) der
verheerende Dreißigjährige Krieg beendet
wurde.
Gerard ter Borch. Der Friede von Münster
Er
gilt
als
der erste europäische Friedenskongress der Geschichte und
hat mit seiner Entstehung grundlegend dazu beigetragen, dass viele
politische Veränderungen folgten.
Dem
Westfälischen Frieden geht
ein langes Leiden voraus: der
Dreißigjährige Krieg, ein Konflikt, der in ganz Europa wütet
und Millionen Menschen das Leben kostet. Durch die brutalen Kämpfe
und den Hunger, unter dem vor allem die Zivilbevölkerung litt,
reduziert sich die europäische Bevölkerung um ein Drittel.
Offiziell
beginnt die Auseinandersetzung im
Jahr 1618, als in Prag protestierende Protestanten die Statue des
Kaiserlichen Statthalters von Böhmen zertrümmern. Dieser Akt
sprengt
bald darauf
die Grenzen, breitet
sich
über ganz Europa aus und
wird zu einem Kampf um den wahren Glauben. Auf der einen Seite steht
die Katholische Liga des Kaisers, auf der anderen befinden sich die
Protestanten mit einem prominenten Vertreter wie dem
schwedischen König Gustav II. Adolph.
Im
Laufe der nächsten drei Jahrzehnte werden
ganze Länder verwüstet. Die
Kriegsparteien wechseln mehrmals. In den letzten Jahren des Krieges
greift
auch
Frankreich stark in das
Geschehen ein.
In
der
Schlacht bei Rocroi erleiden
die
kaiserlichen
Truppen
1643 die
entscheidende Niederlage.
Nun
sind die Vertreter
der verschiedenen Länder und Fraktionen bereit,
über
einen Friedensvertrag zu
verhandeln. Doch es dauert noch einmal fünf
Jahre, bis
ein Konsens gefunden wird. Endlich wird im
Oktober 1648 der Westfälische Friede in Münster geschlossen, und
nach
mehr als dreißig Jahren blutiger Kämpfe endet der Krieg.
Folgende
wichtige Vereinbarungen werden getroffen:
- Die Unabhängigkeit der Niederlande von Spanien wird anerkannt.
-
Ebenso wird auch der Schweizer Bund unabhängig.
-
Die Edikte von Nantes und Mainz, die die Rechte der Hugenotten in Frankreich einschränken, werden aufgehoben.
-
Dem allgemeinen Religionsfrieden innerhalb des Heiligen Römischen Reiches wird zugestimmt.
Mit dem Westfälischen Frieden werden zum ersten Mal in der Geschichte sowohl die Rechte der protestantischen Fürsten als auch der katholischen Fürsten anerkannt. Außerdem wird ein Gleichgewicht zwischen den europäischen Mächten hergestellt, indem die territorialen und religiösen Rechte der einzelnen Staaten anerkannt werden.
Zudem
beendet der Westfälische Friede den Religionskrieg in Europa und
etabliert das Prinzip der Religionsfreiheit und Toleranz. Menschen
haben nunmehr das Recht, ihre Religion frei auszuüben, es soll keine
Diskriminierung oder Verfolgung aufgrund der Religion geben.
Zwar
kommt es auch danach immer wieder zu Konflikten und Kriegen innerhalb
Europas, allerdings nicht in dem katastrophalen Ausmaß, das während
des Dreißigjährigen Krieges so viele Leben gefordert hat.
Der
Westfälische Friede schuf damit für lange Zeit die Grundlage für
einen Ausgleich von Ideologie und Machtverhältnisse in der Mitte
Europas und kann als ein beeindruckendes Symbol des Bestrebens der
Menschen für ein friedliches Zusammenleben gewertet werden.
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