Zimbi
ist ein schlaues Gespenst und hat so viel Wissen angehäuft, dass die
baldige Abschlussprüfung an der renommiertesten
Schule der Gespensterwelt, der Schlottermoos-Gespensterschule,
eine Kleinigkeit
für sie sein dürfte und sie damit
ihrem Ziel, alle
Prüfungen im jungen Alter von 137 mit absoluten Höchstpunkten zu
bestehen und das beste
Gespenst aller Zeiten zu werden,
einem Stück nähergekommen ist.
Eigentlich.
Es gibt nämlich ein Problem: Zimbi weiß zwar alles über das
Gespenstern und beherrscht
in der Theorie sämtliche
Grundlagen, die für ein erfolgreiches Leben als Angst verbreitendes,
schauriges
Gespenst benötigt werden. Die
Praxis sieht jedoch anders aus. Da läuft bei Zimbi trotz
ihrer Versuche überhaupt nichts.
Nun
allerdings wurde die Prüfungsordnung geändert, und Zimbi soll
plötzlich all jene Fähigkeiten anwenden
und vorführen, die sie lediglich
in ihrem Kopf abgespeichert hat.
Wenn sie nicht Gespenstern kann,
wird sie zur Prüfung nicht zugelassen.
Da
ist guter Rat teuer.
Unerwartete Hilfe erhält Zimbi
von Mitgespenst Dunggel, bei dem
es an den Grundlagen für das Gespenstern mangeln. Im Austausch gegen
Tipps, was er falsch macht, will er Zimbi zeigen, wie Gespenstern
funktioniert. Und auch
Rentner Pawel aus der Menschenwelt wird zum unverzichtbaren Ratgeber ...
Langsam und stetig festigt sich die Kameradschaft zwischen den ungleichen
Partnern, und das Gespenstern gerät immer mehr zur Nebensache. Es
liegt an Zimbi, sich zu entscheiden, ob sie ihren Traum
verwirklichen will oder ist ihr die Freundschaft wichtiger ist und sie das ungespenstigte Gespenst bleibt, das je existiert hat …
„Die
Schlottermoos Gespensterschule. Zimbis Prüfung“ von L. T. Hoffmann
ist wunderbar geeignet, nicht nur interessierte Achtjährige auf
verständliche Art zu unterhalten, sondern ebenso die ältere
Generation.
Denn
die Autorin erzählt die
Geschichte über ein Gespenst, das glaubt, nicht Gespenstern zu
können, unkompliziert und
mit zugewandter und humorvoller Stimme. Die Handlung inmitten von
Zauberei, Spuk und wundersamen
Überraschungen zeigt sich an
vielen Stellen als angemessen aufregend und durchaus auch gruselig –
schließlich agieren hier ja Gespenster –, aber nie beängstigend.
L.
T. Hoffmann thematisiert
vertrauensvolles
Miteinander und Offenheit, Wahrheitsliebe
und Ehrlichkeit
und
vor allem, wie bedeutsam Freundschaft
ist und das
Zusammenstehen, wenn es darauf ankommt.
Die
Figuren sind individuell mit
Unterschieden im Aussehen und Charakter gestaltet.
Zimbi zum Beispiel ist ein Gespenst mit Beinen und wirkt auf den
ersten Blick neunmalklug
und etwas schnippisch,
sobald sie ihr Wissen doziert.
Dabei verdeckt sie hierdurch nur ihre eigenen Unzulänglichkeiten,
vor allem in Bezug auf ihr Unvermögen, Gespenstern
zu können. Letztlich bestätigt sich aus diesem Grund auch die Schwierigkeit für sie, Freundschaften zu schließen.
Doch
angesichts der Abschlussprüfung kommt Zimbi nicht
umhin, ihre fehlende Begabung einzugestehen und
zu begreifen, dass ein jeder Stärken und Schwächen hat, sich
entwickeln und lernen kann, damit
umzugehen, dass Aufgeben mit Freunden und einer Portion Mut und Zuversicht in eigene Fähigkeiten keine Option ist.
Ergänzt
wird die Geschichte mit Illustrationen, die von Sameena Jehanzeb erschaffen wurden und den Inhalt und
das Geschehen in der Ausdruckskraft hervorragend unterstützen.
„Die
Schlottermoos Gespensterschule. Zimbis Prüfung“ erweist sich als
lehrreiches und rätselhaftes Abenteuer mit ein paar überraschenden Wendungen, das
dank seiner Figuren der Leserschar in weiten Teilen Gelegenheiten zur
Identifikation ermöglicht und darum mit Freude gelesen oder
vorgelesen werden kann.
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Ich danke der Autorin für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
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