Mit
ihrem historischen Roman „Die Tochter der Kelten“ führt uns Heidrun Hurst in
die Hallstattzeit, womit die ältere Eisenzeit von 750 bis 450 v. Chr.
bezeichnet wird, die mit ziemlicher Sicherheit den Kelten zugewiesen werden kann,
die sich in dieser Zeit im mitteleuropäischen Raum angesiedelt hatten.
Namengebend für
die ältere Eisenzeit war ein in der Nähe des Hallstätter See im Salzkammergut
in Österreich befindlichen Gräberfeldes mit ersten Funden aus dieser Epoche. In
der Mitte des 19. Jahrhundert wurden hier etwa 1.000 Gräber freigelegt.
In
der Hallstattkultur erlangt Eisen immer größere Bedeutung und verdrängt damit
die Bronze. Während das neue und wertvolle Material zunächst lediglich für Schmucksachen
und Verzierungen verwendet wird, folgen bald Gegenstände des täglichen Bedarfs
und Waffen, die eine hochentwickelte Metallverarbeitung belegen.
In
der Hallsteinzeit bildet sich eine erkennbare Oberschicht heraus, deren Hang zu
Luxusgütern sich in reich ausgestatteten Hügelgräbern widerspiegelt.
Auch
die hochgelegenen und somit weit sichtbaren „Fürstensitze“ lassen erkennen,
dass die Aristokratie sich über das einfache Volk erhebt.
Von
einem dieser Fürstensitze aus regiert der Rig, der keltischen Bezeichnung für König
bzw. auch Herrscher kleinerer Gebiete.
In
„Die Tochter der Kelten“ ist ein solcher Fürstensitz beispielsweise „Pyrene“,
der erste Schauplatz ihrer Geschichte, den die Autorin Heidrun Hurst wie folgt
beschreibt.
Gemeint ist die Heuneburg.
Der Name „Pyrene“ stützt sich auf ein Zitat des griechischen
Geschichtsschreibers Herodot, der im 5. Jahrhundert vor Christus folgendes schreibt:
Der Istros (Donau)
entspringt bei den Kelten und der Stadt Pyrene und strömt mitten durch Europa.
Sollte die Heuneburg das
antike Pyrene sein, so wäre die keltische Höhensiedlung die älteste genannte
Stadt außerhalb des mediterranen Raums. Etwa 14 km von Sigmaringen entfernt
liegt sie hoch über der Donau und ist ein beeindruckendes Zeugnis der Hallstattzeit.
Der sogenannte Fürstensitz
entstand im 7. Jh. vor Chr. Er umfasste ein riesiges Gebiet mit Außensiedlungen
und mächtigen Hügelgräbern, während hoch oben der Rigs (Fürst) herrschte.
Geschützt hinter einer weißen Lehmziegelmauer nach südlichem Vorbild gab es
dort Werkstätten, Wohnhäuser und Speichergebäude. Weitreichende Handelskontakte
machten die Siedlung reich.
Noch ist die Forschung
nicht beendet. Erst vor Kurzem wurde 8 km von der Heuneburg entfernt ein
weiteres Keltengrab entdeckt, das über 2500 Jahre in der Erde lag.
Als zweiten Schauplatz hat
Heidrun Hurst „Opia“ gwählt.
Auch der Ipf bei
Bopfingen, am westlichen Rand des Nördlinger Ries wird zu den keltischen
Fürstensitzen gerechnet.
Der antike Name des Ipf
ist aller Wahrscheinlichkeit nach Opia und dürfte letztlich auf das Keltische
zurückgehen. Der kegelförmige Berg weist noch heute Wall- und Grabensysteme
auf, die auf eine imposante Höhenbefestigung in der keltischen Hallstatt- und
der darauf folgenden Latènezeit schließen lassen. Außensiedlungen und
Hügelgräber, sowie importierte Luxusartikel aus dem Süden lassen auf eine
ähnliche Siedlung wie die Heuneburg schließen.
Schauplatz von „Die Tochter
der Kelten“ führt uns nach Apiacum. Hier hat sich die Autorin einen kleinen
Kunstgriff erlaubt und sich ein wenig an den heutigen Namen angelehnt.
Gemeint ist der
Hohenasperg, für dessen keltischen Namen es leider keine Belege gibt.
Auf dem Plateau des
Hohenasperg wird ein keltischer Fürstensitz vermutet. Da im Mittelalter dort
eine Festung entstand, die heute als Gefängnis genutzt wird, kann nicht gezielt
danach gesucht werden. Doch es gibt sogenannte Lesefunde, die ohne Grabung an
die Oberfläche gelangen. Anhand von ihnen, der exponierten Lage und den
Grabhügeln der Umgebung, die so ausgerichtet sind, dass freie Sicht auf den
Hohenasperg besteht, kann man davon ausgehen, dass auch hier ein Fürstensitz
bestand.
Die Heuneburg, 550 vor Christus. »Deine Tochter wird das Verlangen
der Männer wecken und Unrecht wird über jene hereinbrechen, die sie
begehren.« So lautet die Prophezeiung des Druiden Triquetos über die
noch ungeborene Tochter des Fürsten Cedrych. Die unheilvolle Vorhersage
treibt den Fürsten zum Äußersten: Er will das Kind töten lassen, sobald
es geboren ist. Doch der Druide hält das für einen Frevel an den Göttern
und versteckt das Mädchen. Verborgen vor den Augen der Welt wächst
Alenja im Waldhaus der alten Moja auf – bis ihr Vater davon erfährt und
sein grausamer Zorn Alenja alles kostet, was sie liebt. Zwar bleibt sie
am Leben, aber Cedrych schmiedet bereits Pläne, sie an einen anderen
Fürstenhof zu verheiraten. Alenja steht eine gefahrvolle Reise bevor … (Quelle: Verlag)
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Erschienen ist der Roman bei dotbooks. Ich danke der Autorin für die Vermittlung und die Bereitstellung der Fotos und des Textes.
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