Montag, 3. März 2025

Drei Tage bei den Kelten - Tag 2: Hallstattzeit und Orte des Geschehens

Mit ihrem historischen Roman „Die Tochter der Kelten“ führt uns Heidrun Hurst in die Hallstattzeit, womit die ältere Eisenzeit von 750 bis 450 v. Chr. bezeichnet wird, die mit ziemlicher Sicherheit den Kelten zugewiesen werden kann, die sich in dieser Zeit im mitteleuropäischen Raum angesiedelt hatten.

Namengebend für die ältere Eisenzeit war ein in der Nähe des Hallstätter See im Salzkammergut in Österreich befindlichen Gräberfeldes mit ersten Funden aus dieser Epoche. In der Mitte des 19. Jahrhundert wurden hier etwa 1.000 Gräber freigelegt.
 
In der Hallstattkultur erlangt Eisen immer größere Bedeutung und verdrängt damit die Bronze. Während das neue und wertvolle Material zunächst lediglich für Schmucksachen und Verzierungen verwendet wird, folgen bald Gegenstände des täglichen Bedarfs und Waffen, die eine hochentwickelte Metallverarbeitung belegen.


In der Hallsteinzeit bildet sich eine erkennbare Oberschicht heraus, deren Hang zu Luxusgütern sich in reich ausgestatteten Hügelgräbern widerspiegelt.
  
Auch die hochgelegenen und somit weit sichtbaren „Fürstensitze“ lassen erkennen, dass die Aristokratie sich über das einfache Volk erhebt.

Von einem dieser Fürstensitze aus regiert der Rig, der keltischen Bezeichnung für König bzw. auch Herrscher kleinerer Gebiete.
 
In „Die Tochter der Kelten“ ist ein solcher Fürstensitz beispielsweise „Pyrene“, der erste Schauplatz ihrer Geschichte, den die Autorin Heidrun Hurst wie folgt beschreibt.
 
Gemeint ist die Heuneburg. Der Name „Pyrene“ stützt sich auf ein Zitat des griechischen Geschichtsschreibers Herodot, der im 5. Jahrhundert vor Christus folgendes schreibt:


Der Istros (Donau) entspringt bei den Kelten und der Stadt Pyrene und strömt mitten durch Europa.
 
Sollte die Heuneburg das antike Pyrene sein, so wäre die keltische Höhensiedlung die älteste genannte Stadt außerhalb des mediterranen Raums. Etwa 14 km von Sigmaringen entfernt liegt sie hoch über der Donau und ist ein beeindruckendes Zeugnis der Hallstattzeit.


Der sogenannte Fürstensitz entstand im 7. Jh. vor Chr. Er umfasste ein riesiges Gebiet mit Außensiedlungen und mächtigen Hügelgräbern, während hoch oben der Rigs (Fürst) herrschte. Geschützt hinter einer weißen Lehmziegelmauer nach südlichem Vorbild gab es dort Werkstätten, Wohnhäuser und Speichergebäude. Weitreichende Handelskontakte machten die Siedlung reich.

Noch ist die Forschung nicht beendet. Erst vor Kurzem wurde 8 km von der Heuneburg entfernt ein weiteres Keltengrab entdeckt, das über 2500 Jahre in der Erde lag.
 
 Als zweiten Schauplatz hat Heidrun Hurst „Opia“ gwählt.
 

 
Auch der Ipf bei Bopfingen, am westlichen Rand des Nördlinger Ries wird zu den keltischen Fürstensitzen gerechnet.


Der antike Name des Ipf ist aller Wahrscheinlichkeit nach Opia und dürfte letztlich auf das Keltische zurückgehen. Der kegelförmige Berg weist noch heute Wall- und Grabensysteme auf, die auf eine imposante Höhenbefestigung in der keltischen Hallstatt- und der darauf folgenden Latènezeit schließen lassen. Außensiedlungen und Hügelgräber, sowie importierte Luxusartikel aus dem Süden lassen auf eine ähnliche Siedlung wie die Heuneburg schließen.
 

 
Schauplatz von „Die Tochter der Kelten“ führt uns nach Apiacum. Hier hat sich die Autorin einen kleinen Kunstgriff erlaubt und sich ein wenig an den heutigen Namen angelehnt.
 
Gemeint ist der Hohenasperg, für dessen keltischen Namen es leider keine Belege gibt.


Auf dem Plateau des Hohenasperg wird ein keltischer Fürstensitz vermutet. Da im Mittelalter dort eine Festung entstand, die heute als Gefängnis genutzt wird, kann nicht gezielt danach gesucht werden. Doch es gibt sogenannte Lesefunde, die ohne Grabung an die Oberfläche gelangen. Anhand von ihnen, der exponierten Lage und den Grabhügeln der Umgebung, die so ausgerichtet sind, dass freie Sicht auf den Hohenasperg besteht, kann man davon ausgehen, dass auch hier ein Fürstensitz bestand.

Einer der Großgrabhügel wurde im nahe gelegenen Hochdorf gefunden. Das von Räubern verschont gebliebene und zudem gut erhaltene Grab, gewährte faszinierende Einblicke in die keltische Welt der Hallstattzeit.


Die Heuneburg, 550 vor Christus. »Deine Tochter wird das Verlangen der Männer wecken und Unrecht wird über jene hereinbrechen, die sie begehren.« So lautet die Prophezeiung des Druiden Triquetos über die noch ungeborene Tochter des Fürsten Cedrych. Die unheilvolle Vorhersage treibt den Fürsten zum Äußersten: Er will das Kind töten lassen, sobald es geboren ist. Doch der Druide hält das für einen Frevel an den Göttern und versteckt das Mädchen. Verborgen vor den Augen der Welt wächst Alenja im Waldhaus der alten Moja auf – bis ihr Vater davon erfährt und sein grausamer Zorn Alenja alles kostet, was sie liebt. Zwar bleibt sie am Leben, aber Cedrych schmiedet bereits Pläne, sie an einen anderen Fürstenhof zu verheiraten. Alenja steht eine gefahrvolle Reise bevor … (Quelle: Verlag)

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Erschienen ist der Roman bei dotbooks. Ich danke der Autorin für die Vermittlung und die Bereitstellung der Fotos und des Textes.
 

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