Gina
und Hannah sind beste Freundinnen, nachdem
sie sich einst
als
junge Frauen
kennengelernt und
eine Wohngemeinschaft gegründet
hatten.
Inzwischen
sind
beide
um
die Vierzig und
verheiratet.
Ginas
Tochter Sophie
ist
mitten in der Pubertät, Hannahs Kinderwunsch
hat
sich
bislang nicht
erfüllt.
Gina
arbeitet als Geschäftsführerin einer hoch im Kurs stehenden
Münchner Werbeagentur und hat ein vertrauensvolles Verhältnis zu
ihrem Chef Wolf. Er
ist ihr Mentor, der sie trotz
abgebrochenem Studium und Kind eingestellt hat
und dem sie
ihre
Karriere
als
eine der einflussreichsten Frauen der deutschen Werbeszene verdankt.
Sie
und ihr Mann Axel, ebenso
erfolgreich, präsentieren das Bild eines perfekten Paares. Doch
Zweisamkeit
zwischen
ihnen ist selten
geworden. Volle
Terminkalender,
ein
Leben
das an ihnen vorbeirast.
Zu allem Übel erwischt Gina Axel mit ihrer besten Kundin in ihrer Wohnung. Gina wäre allerdings nicht sie selbst, wenn sie nicht den Mantel des Schweigens
über diese Affäre deckt. Denn sie ist der Meinung, dass sie und
Axel zusammengehörten, weil sie sich trotz ihrer Unterschiede ein
unschlagbares Team und vor allem eine Familie sind.
Zwischen den Freundinnen stimmt es ebenfalls nicht mehr: Nicht allein, dass Hannah sich scheinbar nicht für Ginas Situation
interessiert, sondern Gina hat im Gegenzug nicht
den blassesten Schimmer, wie es Hannah geht.
Dabei
steht auch
Hannah seit Kurzem neben sich. Während
es beruflich gut läuft - Gina hat sie überzeugt, einen Job in der Werbeagentur
anzunehmen - ist
der
Wunsch nach einem Kind übermächtig geworden.
Deshalb schockt Hannah die Aussage ihres Mannes Ferdi,
sich
an
keinen Versuchen, schwanger zu werden, mehr zu
beteiligen.
Nachdem
das alles schon für reichlich Gefühlschaos sorgt, offeriert Ginas
Mutter ihr einen dreißig Jahre jüngeren Freund, als Gina, einer
Einladung ihres Schuldfreundes Lars folgend und um sich abzulenken,
ihrer alten Heimat Hamburg einen Besuch abstattet. Wider Erwarten
trifft sie dort auf Mads, den Bruder von Lars, für den sie schon
als
junges Mädchen geschwärmt hat. Und plötzlich spürt sie sie, die
Schmetterlinge im Bauch. Nur
sind die total unerwünscht...
Maja
Overbeck hat mit „Schmetterlinge
unerwünscht. Liebe kann warten“ eine
erstaunlich
leichtfüßige,
gleichwohl hinsichtlich
der Probleme tiefgründig durchdachte
Geschichte zu
Papier gebracht. Der Schreibstil der Autorin ist einnehmend und stimmig und auf ihre Protagonistinnen Gina und Hannah zugeschnitten, von deren
durcheinander
gewirbelten
Leben wir
wechselseitig erfahren.
Ihre
Heldinnen sind wirklichkeitsnahe
Frauen
wie du und ich, die ihren Weg gehen, jedoch einigen
Stolpersteinen nicht ausweichen können, weil sie eben nicht zu den
unfehlbaren Menschen gehören. Das macht sie durchweg glaubhaft
und
sympathisch.
Wenn
Maja Overbeck mit einigen Klischees spielt, beispielsweise den
Agenturchef
Wolf als
einen
typischen
Frauenheld
kreiert, sei ihr dies verziehen. Denn einerseits
tut
sie
dies auf eine angenehme Art und Weise, andererseits
ist so ein Mann ja nicht fernab der Realität.
Ansonsten
lässt uns die Autorin gekonnt an den Emotionen
teilhaben. Es gelingt ihr hervorragend, uns von den Gefühlen von
Gina und Hannah zu überzeugen. So leiden wir und freuen uns mit den
Freundinnen, schütteln den Kopf über ihre Handlungen und
Reaktionen, heißen
nicht
alles
gut,
können sie aber verstehen und hoffen, dass sie sich richtig
entscheiden.
Gina
ist
eine Frau mit
Prinzipien
und
nur
sicher, wenn sie
die
Kontrolle behält.
Immer. Über sich, über ihre Gefühle. Über alles und alle. Damit
bügelt sie die eventuellen Unebenheiten in
der äußeren
Fassade
weg. Aus diesem Grund
möchte sie auch an ihrer Ehe festhalten. Obwohl
sie die starken
Empfindungen
für Mads wahrnimmt,
kann sie sich noch nicht wirklich von der Vergangenheit lösen und verbietet sich, ihn in ihr
Herz zu lassen. Zumindest probiert sie es.
Hannah
zeichnet
sich durch Liebenswürdigkeit
aus.
Sie
mag
vielleicht weniger selbstbewusst als ihre Freundin Gina sein
und oft an sich und ihrem Aussehen zweifeln, aber
sie
glänzt durch ihre weiche Seite, die
gerade für Gina immer sehr wichtig ist,
wenn sie Trost sucht. Indes gerät
auch sie in eine emotionale und moralische Schieflage, als ihr
Mann, der solide, zuverlässige, treue, sie seit fünfzehn Jahren auf
Händen tragende Ferdi, keine weiteren Versuche, ein Kind zu
bekommen, unterstützen will.
Maja
Overbeck zeigt in ihrem mit Frische und Esprit erzählten
Liebesroman, dass möglicherweise Schmetterlinge (im Bauch)
unerwünscht sind. Die Liebe hingegen kann nicht warten.
*Werbung*
Ich danke der Autorin und der Netzwerk Agentur Bookmark für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
Ich danke der Autorin und der Netzwerk Agentur Bookmark für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
Hört sich gut an das Buch!
AntwortenLöschenDanke fürs vorstellen!
Lieben Gruss Elke