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Michaela Küpper zeigt in Roman, dass es wichtig ist, sich mit dem Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Dem soll im Folgenden Rechnung getragen werden:
Der
Nationalsozialismus ist eine radikal nationalistische,
völkische, rassistische, antisemitische, antikommunistische,
antiliberale, antidemokratische und sozial-darwinistische, ideologische
Weltanschauung,
deren Anfänge bereits
ab
1880 in
der völkischen Bewegung
sowohl im
deutschen
Kaiserreich als auch in Österreich-Ungarn liegen.
Nach dem Ersten
Weltkrieg wurde er zu einer eigenständigen politischen Bewegung, die
sich durch extremen Rassismus und Antisemitismus hervortat. Ziel war
es wie in Italien, wo die Faschisten von Mussolini seit
1922 mitregierten,
ebenfalls einen autoritären Führungsstaat zu bilden.
Die
Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP), die
1920 gegründet
wurde,
übernahm
unter
Adolf Hitler am 30. Januar 1933 die Macht, und Deutschland wurde
von
der Weimarer Republik systematisch
in
einen nationalistischen diktatorischen Staat umgewandelt.
Nunmehr
waren Gewaltherrschaft,
Rechtsbrüche
und die so genannte Gleichschaltung an der Tagesordnung.
Gestützt
auf einer expansiven, revisionistischen und rassistischen Ideologie
hatte der Nationalsozialismus für
die
nationalistischen Gesellschaftspolitik des Leitbild der in sich
geschlossenen gleichförmigen Volksgemeinschaft der „Arier“, der
sogenannten germanischen Herrenrasse
entwickelt. Das bedeutete im Umkehrschluss, dass nicht
nur politisch
Andersdenkende und Regimegegner verfolgt und unter anderem in
Konzentrationslagern eingesperrt, sondern
Juden,
geistig
und körperlich Behinderte,
Sinti und Roma und Menschen slawischer Herkunft diskriminiert und
beispielsweise durch die Nürnberger Gesetze systematisch entrechtet
wurden.
Noch
ein paar Zeilen aus dem Buch. Es ist ein Moment, in dem sich Karl, ebenfalls ein an der KLV beteiligter Jugendlicher, an seinen besten Freund Max erinnert, bei dem sich herausgestellt hatte, dass er seine Großmutter Jüdin ist, was eben "schlechtes Blut" bedeutete:
"Der
Max hatte eigentlich gar nicht jüdisch ausgesehen, und wie ein Jude
benommen hatte er sich auch nicht. Max war immer fair und gerecht
gewesen, ehrlich und nett zu jedem. Und geklaut hatte er auch nicht ...“ (Seite
49)
Außenpolitisch
richteten die Nationalsozialisten ihr
Ansinnen darauf aus, den Imageverlust nach dem Ersten Weltkrieg
wettzumachen und die Großmachtstellung Deutschlands nicht nur zu
erneuern, sondern auch zu erweitern. Der Austritt aus dem Völkerbund,
die Aufrüstung der Wehrmacht mit einhergehender Wiedereinführung
der allgemeinen Wehrpflicht und Verstöße gegen den Versailler
Vertrag waren Ergebnisse. 1935 wurde das Rheinland besetzt, 1938 erfolgte der
Anschluss Österreichs und die Eingliederung des Sudetenlandes in das
Deutsche Reich. Mit
dem Überfall auf Polen und damit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges
stürzten die Nationalsozialisten und ihre Helfershelfer
nicht nur die Nachbarn ins Unglück, sondern auch das eigene sowie
zahlreiche andere Völker. Auf das
Konto der
Nationalsozialisten
gehen unzählige Kriegsverbrechen
und Massenmorde. Vor allem der Holocaust an etwa sechs Millionen
europäischen Juden und der Porajmos-Genozid an den europäischen Roma
erschüttern noch heute die Menschen und
sind ein Tiefpunkt in der Geschichte.
Erst
die
bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 beendete
die Zeit des Nationalsozialismus. Gegenwärtig
ist es
wiederum erschreckend, wie
erstarkend
viele Menschen
es
gibt, die diese Grausamkeiten vergessen zu haben scheinen und sich
nationalistischen Gedankengut zuwenden.
Das
Ruhrgebiet im Sommer 1943. Die junge Lehrerin Barbara soll eine Gruppe
Mädchen im Rahmen der sogenannten Kinderlandverschickung begleiten.
Angst, aber auch gespannte Unruhe beherrschen die Gedanken der Kinder,
denn sie wissen nicht, was sie erwartet. Das Heim, das ihr zeitweiliges
Zuhause werden soll, erweist sich zunächst als angenehme Überraschung,
doch dann muss dieses geräumt werden.
Es beginnt eine Odyssee, die
nicht nur die Kinder, sondern auch Barbara an ihre Grenzen führt, denn
mehr und mehr wird sie, die sich bisher aus der Politik herauszuhalten
versucht hat, mit den grausamen Methoden und Plänen der
Nationalsozialisten konfrontiert – und mit Menschen, die für ihre
Ideologie vor nichts zurückschrecken.
Als schließlich ein Mädchen verschwindet und ein polnischer Zwangsarbeiter verdächtigt wird, kommt für die Lehrerin die Stunde der Entscheidung.
Als schließlich ein Mädchen verschwindet und ein polnischer Zwangsarbeiter verdächtigt wird, kommt für die Lehrerin die Stunde der Entscheidung.
Ein Roman über die Frage: Wie konnte man, konnte eine Frau unter dem verbrecherischen System des Nationalsozialismus anständig bleiben? (Quelle: Verlag)
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Erschienen ist der Roman bei Droemer. Die Blogtour wurde organisiert von der Netzwerkagentur Bookmark. Weitere lesenswerte Artikel findet ihr hier.
Liebe Anke,
AntwortenLöschenherzlichen Dank und liebe Grüße
Elisabeth
Liebe Anke,
AntwortenLöschendein Bericht liest sich sehr interessant und es ist wohl auch ein wichtiges Buch zu einer schrecklichen Zeit.
Liebe Grüße und eine gute Woche,
Barbara
Liebe Anke,
AntwortenLöschennoch ein Nachtrag in eigener Sache!
Auf meinem Blog wird es am 19.11.2019 auch eine Blogtour zu einem Krimigeschichten-Buch von Tatjana Kruse geben. Vielleicht magst du ja mal reinschauen.
Liebe Grüße
Barbara
meine Mutter ist Zeitzeugin ( jetzt 95) und heute noch nervös und traurig, wenn dieses Thema kommt, es muß ziemlich schlimm gewesen sein. Liebe Grüße von Kathrin
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