Freitag, 14. Dezember 2018

Ein Diwan für zwei

Nina, dreiunddreißig Jahre alt und geschieden, lebt in Paris und hat schon diverse schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht. Darum sind Arbeit und Tapetenwechsel für sie die beste Medizin, um Liebeskummer zu überwinden. Trotzdem hat sie die Suche nach einem Mann fürs Leben noch nicht aufgegeben und lernt – forciert durch Denise, Leiterin der Partnervermittlung Serenity, – mehrere Männer kennen, die sich jedoch nicht unbedingt als passend erweisen.

Erst Julien Delavigne, einem Psychoanalytiker, könnte der richtige sein. Er ist erfrischend anders als die Männer, mit denen sich Nina zuvor getroffen hat, stellt alles infrage, hält gleichzeitig alles für möglich und kennt keine Oberflächlichkeit. Schon bald verliebt sie sich, und auch Julien ist von ihr angetan. Allerdings gibt er ihr Rätsel auf…


Es dauert eine Weile, bis Sabine Strick in „Ein Diwan für zwei“ zur Liebesgeschichte von Nina und Julien vordringt. Bis dahin schildert sie umfangreich einige berufliche Erlebnisse, wobei sich der Sinn nicht so recht erschließt, und amouröse Abenteuer ihrer Protagonistin.

Die Autorin lässt Nina in einem leicht zu lesenden Plauderton persönlich erzählen und beleuchtet deren Liebesleben detailliert und umfangreich. Das wirkt zwar unkompliziert, gleichwohl in der Häufigkeit auch wiederholend. Die junge Frau ist mit sympathischen Zügen und einem offenen Herzen ausgestattet und scheint auf den ersten Blick ein klares Ziel vor Augen zu haben. Erst nach und nach stellt sich heraus, dass ihr Bild von sich selbst doch verwackelt und sie mit etlichen Zweifeln behaftet ist. Eine gewisse Blauäugigkeit ist ihr nicht abzusprechen, was besonders darin deutlich wird, dass Nina die ständigen Angebote, die Denise ihr offeriert, nicht ablehnt und sich das eine oder andere Mal in einem Gewirr von Empfindungen verstrickt. Teilweise entsteht so das Gefühl, dass Nina mehr einen Escortservice erledigt, als eine erfolgreiche Suche nach einem dauerhaften Partner absolviert. Das ist auf Dauer sehr anstrengend und strapazierend.

Erst im Verlauf des Geschehens erhält Nina mehr Rückgrat, löst sich von Denise und der Männervermittlung und konzentriert sich und ihre emotionale Selbstfindung. Anstoß dafür ist Julien, der Nina in intensiven Gesprächen zum Nachdenken anregt. Denn sein Leben wirkt authentisch und aufregend, und nur zu gern wird Nina in diesen Strudel hineingerissen. Allerdings weist Julien in eigenen Angelegenheiten ein paar Defizite auf, die es zu ergründen gilt.

„Ein Diwan für zwei“ ist eine harmlose (Liebes)Geschichte, die durchaus einige Höhepunkte in der Entwicklung der Protagonisten zeigt, indes nicht lange in Erinnerung bleibt.

1 Kommentar:

  1. oh das klingt gut und ist ein Buch, was ich lesen würde. Liebe Grüße von Kathrin und noch eine schöne Adventszeit

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