Esst
ihr gern Eis?
Besonders
im Sommer in der größten Hitze erfrischen die kalten
Köstlichkeiten. Ich
mag Schokoladeneis, aber es sind für
mich ab
und an auch die
Sorten Eis interessant, die nicht dem klassischen Schema entsprechen
und
mit ausgefallenen Zutaten
(Extreme allerdings ausgeschlossen) aufwarten.
Beispielsweise jene, die Pauline in ihrem „Eishimmel“ kreiert. Da
gibt es nämlich neben Himbeereis auch Rosmarinparfait
mit Hibiskusblüten, Basilikumeis,
Kokosmilch-Limette
oder Sanddorn-Passionsfrucht-Sorbet.
Überhaupt
ist Pauline eine aktive
junge Frau. Mit ihrem Eiscafé hat sie sich einen Traum erfüllt, nachdem
sie in ihrer Ausbildung zum Patissière
in Paris kläglich
gescheitert ist. Kuchen liegt ihr nicht, jedoch hat sie ein magisches
Händchen für Eis und Dekoration und probiert immer wieder neue
Rezepte aus. Mit ihrer Freundin Florence, die den backenden Part
im Café übernommen hat, bildet sie
ein gutes Team, und in ihrer Nachbarin Anna, der Betreiberin eines
Antiquitätengeschäfts hat sie nach dem Tod ihrer Großmutter Toni,
die in
ihren Bestrebungen stets unterstützte,
einen liebevollen Ersatz gefunden.
Leider
steht Paulines Existenz auf dem Spiel. Durch einen für ihren
Ex-Freund aufgenommen Kredit ist der finanzielle Spielraum sehr
ausgereizt und sie hat Mühe, die monatlichen Belastungen
auszugleichen. Als ob das nicht genug wäre, soll genau in
ihrer am Stadtpark gelegenen Straße ein riesiges Einkaufscenter
gebaut werden, für das alle alten Läden weichen müssen. Anna und
Pauline ahnen nicht, dass Annas Sohn Oskar Initiator des Projektes
ist und den gerade nach Deutschland zurückgekehrten Neffen Christian
für seine Ziele „einspannt“. Für den gestaltet sich das
schwierig, möchte er doch seine Großmutter nicht hintergehen. Und
die Begegnungen mit der „Eisprinzessin“ Pauline verursacht bald
auch
eine Menge Bauchflattern...
Persephone
Haasis debütiert mit „Ein Sommer voller Himbeereis“ und kredenzt
mit ihrer Geschichte einen fruchtig-leichten Liebesreigen, in dem
auch handfeste Probleme ihren Platz finden. Denn sie legt ihrem Paar
ein paar Stolpersteine in den Weg und lässt die beiden eine ganze
Weile hoffen und bangen. Hierfür hat die Autorin einen ruhigen
Erzählrhythmus gewählt, der sich dem Ort und den Personen ihrer
Handlung anpasst und es möglich macht, das Geschehen jederzeit zu
begleiten und den zwischenmenschlichen Empfindungen nachzuspüren.
Manchmal
zieht sich das Ganze allerdings, wenn Pauline zum wiederholten Male
ihren Gedanken nachhängt. Die junge Frau träumt davon, jemanden
an ihrer Seite zu haben, dem sie vertraut, der sie blind versteht und
dem sie nichts erklären muss. Sie erhofft sich eine Schulter zum
Anlehnen, damit sie die Welt einen Augenblick vergessen kann.
Eine
Weile sieht es so aus, als ob Christian dieser Mensch sein kann. Zwar
haben die beiden einen schlechten Start, entwickeln indes mit der
Zeit Zuneigung, ohne dies sich selbst oder dem anderen einzugestehen.
Außerdem
wäre da noch das Problem, dass Christian Pauline das Wichtigste
verschweigt und mehr und mehr von seinem schlechten Gewissen
niedergedrückt wird.
In
ihrem ersten Roman hat Persephone Haasis viel Augenmerk auf die
Gestaltung ihrer Protagonisten gelegt und verdeutlicht gelungen deren
Entwicklung.
Pauline
und Christian sind sich zunächst nicht sympathisch und lernen sich
gezwungenermaßen näher kennen. Dabei stellt Pauline fest, dass
Christian in einem Moment fürsorglich ist, im anderen aufgebracht
und abweisend, was ihn anfänglich schwer einschätzbar für sie
macht.
Pauline
hingegen ist eine emotionale Person mit viel Herzblut. Sie gibt
selten klein bei und ist äußerst schlagfertig, aber voller
Befürchtungen, wieder verletzt zu werden. Tatsächlich zweifelt
Pauline oft an sich und Christian und reagiert heftig und bei allem
Verständnis angesichts der mit ihrem Ex-Freund erlebten Enttäuschung
ein wenig überzogen.
Dabei
kann sie viel offener sein. Sie steckt voller Ideen und
Freundlichkeit, die sie an die Menschen weiterreichen möchte. So
schreibt sie kleine Briefchen und wunderschöne Nachrichten und
versteckt diese an den unterschiedlichsten Plätzen in Annas Laden
und verhilft sich letzten Endes damit selbst zum Glück und dem Leser
zu einem Wohlfühlende.
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Erschienen ist der Roman im Penguin Verlag, dem ich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares danke.
Liebe Anke,
AntwortenLöschenherzlichen Dank für deine Rezension.
Sonnige Grüße
Elisabeth